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Ov Hell: The Underworld Regime (Review)

Artist:

Ov Hell

Ov Hell: The Underworld Regime
Album:

The Underworld Regime

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Indie Recordings
Spieldauer: 37:48
Erschienen: 26.02.2010
Website: [Link]

Weil Kristian Eivind Espedal, besser bekannt unter dem Namen Gaahl, der dunklen Seite der Macht letztes Jahr den Rücken gekehrt hatte, musste sich sein Kumpel King nach einem neuen Schreihals umsehen, schließlich hatte er noch Material auf Lager, das eigentlich für GORGOROTH bzw. GOD SEED (man hatte ja den unseligen Prozess um den Bandnamen verloren) gedacht war. Fündig wurde er in Shagrath, dem Sänger der Hochglanz-Black Metaller DIMMU BORGIR. Und wenn schon zwei Stars der norwegischen Szene gemeinsame Sache machen, kann man die Band auch gleich mit weiteren Hochkarätern ausstatten, als da wären Frost von SATYRICON am Schlagzeug sowie die Gitarristen Ice Dale (ENSLAVED, AUDREY HORNE) und Teloch (1349, GOD SEED). Fertig ist die Black Metal Supergroup, benannt nach Kings Künstlernachnamen.

Für die scheuklappentragenden Hardliner der Schwarzmetall-Szene sind OV HELL selbstverständlich ein No-Go, selbst wenn man keinen einzigen Ton von "The Underworld Regime" gehört hat. Man muss schließlich die eigene Ignoranz so gut es geht füttern. Als objektiver Musikliebhaber und Black Metal-Fan abseits von elitärem Dummgeschwätz darf man das aber getrost anders sehen. Denn man hört schnell, dass bei OV HELL Profis und Meister ihres Fachs zugange sind. Spielerisch gibt es erwartungsgemäß gar nichts auszusetzen, routiniert prügelt sich das Ensemble durch die acht Songs. Dem Anspruch nicht gerecht wird allerdings der dumpfe Sound, der zwar nicht steril klingt, aber Durchschlagskraft vermissen lässt. Die extrem kurze Spielzeit von unter 40 Minuten ist eigentlich auch ein Witz, das Coverartwork mit den Fratzen der Hauptprotagonisten ist auch alles andere als gelungen.

Die Musik trägt Kings Handschrift überdeutlich, wer also die GORGOROTH-Alben von 2000 bis 2006 mochte, wird auch OV HELL mögen. Angenehm ist es auch, Shagraths charakteristische Krächzstimme mal ohne den DIMMU-Bombast zu hören, auf Keyboards wird nämlich weitestgehend verzichtet, lediglich ein paar Samples und Vocal-Effekte kommen zum Einsatz. Das Songwriting ist simpel, mitunter aber enorm effektiv, auf den Punkt gebracht und verzichtet auf überflüssigen Schnickschnack, wodurch sich eben auch die kurze Spielzeit erklärt. Das mit einem prägnanten "I am my own holocaust" loslegende "Post Modern Sadist" ist ein getragener Song, der zunehmend an Intensiät zulegt und mit dem folgenden "Invoker" zu den frühen Höhepunkten des Albums zählt. Letztgenannter beginnt rasend, variiert dann aber im Tempo und glänzt mit einem geilen Solo. Der moderne Opener mit seinem abgehackten Riffing weiß ebenso zu gefallen, wie das episch-hymnische, im Midtempo gehaltene "Ghosting". Raserei gibt es im Hexenverbrennungs-Song "Acts Of Sin" und im eher unauffälligen "Krigsatte Faner", das wie das abschließende "Hill Norge" in norwegisch eingesungen ist. Bleibt noch "Perpetual Night", das gelungene Vocal-Arrangements bietet, hier hört man fast schon Klargesang von Shagrath.

FAZIT: Wer ausschließlich Wert auf die Musik legt und sich nicht darum kümmert, welchen Ruf oder welche Credibility die Beteiligten in der Szene haben, bekommt mit "The Underworld Regime" ein gutklassiges Album, das gelungene bis herausragende Songs zu bieten hat. Die drei erwähnten Kritikpunkte rechtfertigen eigentlich einen Punktabzug, "Post Modern Sadist" und "Invoker" sind aber so starke Nummern, dass knappe elf Punkte unterm Strich bleiben.

Andreas Schulz (Info) (Review 6500x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Devil’s Harlot
  • Post Modern Sadist
  • Invoker
  • Perpetual Night
  • Ghosting
  • Acts of Sin
  • Krigsatte Faner
  • Hill Norge

Besetzung:

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