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Mouga: The God And The Devil’s Schnapps (Review)

Artist:

Mouga

Mouga: The God And The Devil’s Schnapps
Album:

The God And The Devil’s Schnapps

Medium: CD
Stil:

Alternative / Progressive / Screamo

Label: Mystic Production
Spieldauer: 35:46
Erschienen: 19.04.2010
Website: [Link]

Die klimatischen Verhältnisse in Polen müssen wirklich stimulierend auf den musikalischen Teil des Gehirns wirken. Anders kann ich mir die gewaltige Flut an hochklassigen Bands aus unserem geschätzten Nachbarland nicht erklären. Besonders mit RIVERSIDE und QUIDAM gibt’s zwei Vorzeigetruppen, die den atmosphärischen, melancholischen Prog der Neuzeit entscheidend mitgeprägt haben.

Mit den seit 2005 bestehenden MOUGA spielt diesmal eine Band auf, welche die Katze nicht im Sack, sondern den Tiger ausnahmsweise auch im Tank hat. Oberflächlich betrachtet sind Konyu, Dywan, Stepol und Bazant vom Emocore-Vibe eines BULLET für einen gewissen VALENTINE beeinflusst.
Aber Vorsicht: Emokiddies könnte der Rotz in der Nase gefrieren, denn schält man die Zwiebel des MOUGA-Erstlings „The God And The Devil’s Schnapps“, treten plötzlich anspruchsvolle und ungeahnt hochwertige Schichten zutage. Erstmal hört man deutlich DEFTONES bei „Veins“ heraus, dazwischen KILLSWITCH ENGAGE bei „Animal“ und nach ein paar blassen MARS VOLTA- und FAITH NO MORE-Abbildern kommt eine höchst eigenwillige Kombination von Alternative Rock/-Metal mit Progressive- und Hardcorewumms zum Vorschein. Melodiöse Refrains befinden sich dabei im intensiven Dialog mit krachigen Gitarren. Diese stehen aber nicht parallel, sondern überschneiden und überlappen sich und bringen viele Breaks und Überraschungen hervor.

Die fast zu kurze Spielzeit ist entweder von Nachteil, wenn man nicht genug von MOUGA bekommt, oder von Vorteil, wenn man wie ein Teletubby „Nochmal, nochmal!“ quiekt und der Finger nervös über der Play-Taste schwebt. Wenigstens haben sich die Jungs keine Lückenfüller geleistet. Mit „I Can Hold“ ist nur eine Ballade vertreten, die aber wirklich geschickt platziert ist und nicht stört. Über das kitschige Video kann man sich hingegen streiten.

MOUGA ist mit „The God And The Devil’s Schnapps“ (habe ich schon erwähnt, dass das ein wirklich merkwürdiger Titel ist?) ein hübscher Silberling gelungen, der viele Anlagen in Polen und – seit der Veröffentlichung im restlichen Europa – auch Deutschlands Boxen zum Schwitzen bringen wird. Kein pathetischer „Prog“ im Sinne von technischem Gewichse, sondern leicht angepsychte, intelligent arrangierte Heavy Rock-Nummern mit sehr gutem Sänger und noch besserer, adrenalingetriebener Performance. Alternativer Metal war selten so mitreißend wie in „Schackles & Feathers“, „Who Killed The Phoenix“ oder „Veins“.

FAZIT: Ich ziehe um! Und zwar nach Polen, woher nicht nur meine Vorfahren, sondern auch jede Menge exzellenter Rock-Acts stammen. MOUGA dürfen sich jetzt in dieselbe Riege schieben, denn ihr energiegeladener Prog-Screamo-Alternative-Metal kickt richtig frech und frisch in Kopf- und Bauchbereich. „The God And The Devil’s Schnapps“ – ein Anwärter auf „Best of April 2010“, obwohl die Platte bereits 2009 in Polen veröffentlicht wurde. Ich drück’ da jetzt mal ein Auge zu...

Benjamin Feiner (Info) (Review 5086x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Placebo Silence
  • Spider.Clock.Motel
  • Don’t Look Down
  • Who Killed The Phoenix
  • I Can Hold
  • Mescaline
  • Veins
  • Ten Miles Away
  • Animal
  • Schackles & Feathers

Besetzung:

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