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At The Soundawn: Shifting (Review)

Artist:

At The Soundawn

At The Soundawn: Shifting
Album:

Shifting

Medium: CD
Stil:

Postrock / Postmetal / Alternative

Label: Lifeforce Records
Spieldauer: 45:45
Erschienen: 15.03.2010
Website: [Link]

Die Italiener sind zurück! AT THE SOUNDAWN bringen nach ihrem Lifeforce-Debut “Red Square – We Come In Waves” ihren zweiten Silbering “Shifting” in die Läden. Gegründet wurde die Band bereits 2000, als sich die Mitglieder noch aus einschlägigen Hardcorebands zusammenfanden. Nun hat man Nägel mit Köpfen gemacht und eine Band mit künstlerischem Anspruch aus der Taufe gehoben.

Wer auf die ruhigeren Scheiben von NEUROSIS oder ISIS steht, wird sich bei AT THE SOUNDAWN die Finger lecken. Selten rotierte (härterer) Postrock von solch einer Variabilität in meinem CD-Player. Doch bei „Shifting“ von hart zu sprechen ist fast übertrieben. Die Gitarren braten nicht mal für die Hälfte der Spielzeit, die aufgestaute Energie wird lieber gut dosiert über die sieben Songs verteilt.

Positiv fällt nach einigen Durchgängen die kompakte Spielzeit auf. AT THE SOUNDAWN sagen das, was sie sagen müssen und fügen nicht noch endlose Nachspiele hintenan, nur um das Album auf siebzig Minuten zu strecken. Trotzdem dominiert das Atmosphärische, die subtilen Zwischentöne, die von melancholischen Indierock-Melodien aufgebrochen werden. Luca De Stefanos Klargesang hebt sich deshalb deutlich von seinen Shouts ab, die zu stark an Steve Von Till von NEUROSIS angelehnt sind. Besser gefällt mir AT THE SOUNDAWN, wenn die Truppe harmonisches Zusammenspiel übt, wie in „Mudra: In Acceptance And Regret“ oder „Caofedian“. Da ist auch mal der eine oder andere Gänsehautmoment mitinbegriffen.

Außer „Mudra: In Acceptance And Regret“ und „Black Waves“ fällt es schwer, wirkliche Highlights herauszuheben. „Shifting“ lebt vom Fluss, der sich beim Durchhören einstellt, sodass man das Gefühl hat, einem einzigen Stück Musik zu lauschen. Möglich, dass genau deshalb der „Aha-Effekt“ ausbleibt. Die Band wiegelt sich sehr sanft von einer Idee zur nächsten, baut ein Saxofon ein, das melodische Akzente setzt, verwendet Tablas nach Danny-Carey-Art in „Drifting Lights“ und sorgt hin und wieder für aufrüttelnde Gitarrenstürme, die aber lange nicht an die Urgewalt der Postmetal-Götter heranreichen. AT THE SOUNDAWN könnte man also eine Nähe zu ähnlich gelagerten Acts wie IRA oder EXPLOSIONS IN THE SKY zusagen, was „Prometheus Bring Us The Fire“ mit einer Verschmelzung hymnischer Refrains mit behutsamen Soundgewaber in einem ausgedehnten Spannungsbogen tatsächlich bestätigt.

AT THE SOUNDAWN überraschen nicht mit der Keule oder mit dem Brett, das man vielleicht erwartet hätte. Vieles hält sich im Hintergrund, selbst die wilden Ausbrüche scheinen harmlos zu wirken, aber die wirkliche Stärke liegt in den Melodien und im Überschreiten eingetretener Postmetal-Pfade.

FAZIT: AT THE SOUNDAWN fügen mit ihrem zweiten Longplayer „Shifting“ einen kleinen aber bunten Baustein in das Postrock-Konstrukt ein. Von der CD sollte man sich mit Ausnahme der oben genannten Höhepunkte keinen Sofortzünder erhoffen, aber was ist schon anderes von so einer Musik zu erwarten? Die Songs bauen sich langsam auf, kommen glücklicherweise auch zum Punkt, wenn nette Melodien und interessante Gimmicks aus dem Atmowust herauslugen. „Shifting“ sollte jeder antesten, der etwas mit ruhigeren (!) NEUROSIS, ISIS, EXPLOSIONS IN THE SKY oder MOGWAI anfangen kann.

Benjamin Feiner (Info) (Review 7875x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Mudra: In Acceptance And Regret
  • 7th Moon
  • Caofedian
  • Drifting Lights
  • Black Waves
  • Hades
  • Prometheus Bring Us The Fire

Besetzung:

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