Keine langen Umschweife, denn das ist nicht das Metier der nordirischen Band THE ANSWER. Auf dem „schwierigen“ zweiten Album, nach dem hochgelobten (oder –gejubelten) Debüt „Rise“, wird wieder schnörkelloser Hard Rock der klassischen Sorte geboten.
Das geht gut ab, hat die richtigen Riffs und Hooklines, um die Hüften zum Schwingen zu bringen. Eine Band, die geradezu zum Namedropping einlädt: Cormac Neeson hat tatsächlich einen Hauch Robert Plantscher Power in der Stimme, die Songs gehen allesamt als recht schlichte, aber effektive Nachlassfunde Led Zeppelins durch. Angereichert mit etwas AC/DC – nicht umsonst darf die Band die australischen Urgesteine auf ihrer Tournee anheizen - einer deftigen Portion Free, ein wenig Bad Company und ein gerüttelt Maß Black Crowes, ohne allzu offensichtliche Anleihen bei den Rolling Stones.
THE ANSWER geben ordentlich Gas, hier werden keine Gefangenen gemacht, selbst die langsamen Stücke scheinen immer kurz vor der Explosion zu stehen. Gleichzeitig sind die Songs klar strukturiert und vermeiden überflüssigen Bombast, ebenso wie Ausflüge an die akustische Schmerzgrenze.
Der Band ist es scheißegal, ob wir 1970 oder 2009 schreiben. Rock ist angesagt, mit einer Intensität, als wäre der Teufel hinter Omas alter Seele her. Das ist antiquiert, nicht wirklich wichtig und von einer zeitlosen Unverfrorenheit, die einfach Spaß macht. Ob das Album ein Klassiker wird, ist zu bezweifeln; es hat Klassiker aufgesogen wie ein nasser Schwamm und spuckt die Essenz aus, als wäre sie zwischen den silikonverstärkten Brüsten hipper Table-Tänzerinnen ausgepresst worden. Bada Bing!

FAZIT: Ob Highlight handgemachter Musik, oder olle Kamellen: THE ANSWER spielen ihre Interpretation klassischen Hardrocks mit Kraft und Überzeugung ein. „Everyday Demons” ist eine eigenständige Verneigung vor allen Bands, denen dicke Eier genau so wichtig sind wie ausgefeiltes Songwriting.
Wer das altehrwürdige House Of Blues mit einer aktuellen Produktion rocken will – THE ANSWER auflegen und ab geht die Luzie. Laut...