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SwampDaWamp: Rock This Country (Review)
Artist: | SwampDaWamp |
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Album: | Rock This Country |
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Medium: | CD | |
Stil: | Southern Rock |
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Label: | Saol/H'Art | |
Spieldauer: | 40:23 | |
Erschienen: | 23.10.2009 | |
Website: | [Link] |
"I do have a shotgun in my Chevrolet but I don't blame for I am free to choose" - das ist wieder so ein im doppeldeutigen Wortsinn reizendes Statement, mit denen man von der "Loud'n'Proud-Fraktion" im Southern-Rock so gerne konfrontiert wird. Bevor jetzt wieder Häme über mich einbricht: Ich bin durchaus bereit, diese amerikanische Eigenart auf lediglich marginal eingeschränkten Waffenbesitz als wohl kaum veränderbare Tatsache zu akzeptieren. Wenn man Southern-Rock liebt (und lebt!!) wie ich, hat man sich ohnehin in dieser Hinsicht ein dickes Fell zugelegt. Gut auch zu wissen, dass SWAMPDAWAMP mit "Rock This Country" nicht nur den fünfzig Bundesstaaten umfassenden sprichwörtlichen Nabel der (Musik-)Welt meinen, sondern -wie mir Mainman Gig Michaels in einem sehr netten Email-Kontakt versicherte- die gesamte Rockwelt... und dies gelingt SWAMPDAWAMP, auch wenn "Rock This Country" vom Songmaterial nicht ganz an das restlos überzeugende Debütalbum anknüpfen kann, richtig gut.
Dieses selbst betitelte Debüt SWAMPDAWAMPs war mit Sicherheit eine der aufregendsten Neuentdeckungen des Jahres 2007 für mich. Man servierte guten, alten, dreckig-speckigen Southern-Rock von der Enkelgeneration LYNYRD SNYRYDs. Songs wie "Birthday", "Taste Like Chicken To Me" und "The River" wühlen mich noch heute zutiefst auf. Tracks dieses Ausnahmekalibers bietet "Rock This Country" zwar nicht, was nicht heißen soll, dass dieser Silberling kein überzeugendes Album geworden wäre.
Zunächst fällt auf, dass sich Mainman Gig Michaels, der das Debüt quasi im Alleingang komponiert hatte, etwas zurückgenommen und seinen Mitstreitern mehr Freiraum gelassen hat. Konnte man das Debüt fast als ein Gig Michaels Soloalbum ansehen, so hat nun eine wirkliche Band zur Feder gegriffen... und was für eine Band! Eine mit purem Whiskey massakrierte Stimme, satte Gitarren und dreckige Slide's, Honkytonk-Pianos, die Hammond bis zum Abwinken... Southern-Herz, was willst Du mehr?! Es "swampt" an allen Ecken und Kanten, bissige Balladen, intelligente Gitarren-Arrangements, Double-Twins - alle Trademarks des guten, alten Southern-Rock werden bedient. Alles, was so mancher Fan des Genre bei SKYNYRDs "God And Guns" vermisst haben mag, findet er hier.
Zum zweiten fällt auf, dass die Songs griffiger und kompakter geworden sind. Alle Takes bewegen sich zwischen knapp drei bzw. vier Minuten. Jammige Ausflüge findet man auf "Rock This Country" nicht mehr. Ich bin mir noch nicht abschließend sicher, ob dies ein positiver oder eher ein negativer Aspekt für mich ist. Einzig die feine Ballade "Daddy Said" sprengt diesen Rahmen etwas. Neben diesem Song wissen vor allem die großartigen Abrocker "Double Or Nuthin'", "American Man" [Zartbesaitete hören besser weg ;-)] und "Shame" zu gefallen. Die gesamte Songpalette der Sumpf-Rocker hat viel Groove und Biss, einen schön arrangierten Satzgesang und ist genre-typisch "fett" produziert worden.
FAZIT: Auch wenn "Rock This Country" vielleicht nicht ganz das Suchtpotenzial ihres Debüts bietet, SWAMPDAWAMP ist ein sehr gutes Southern-Rockalbum gelungen. Das sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr erscheinen, wurde dann aber "nur" eine EP: "2.0", die übrigens zu gefallen weiß und empfehlenswert ist.
Die fehlende Konstanz war immer ein Hauptproblem im Southern-Rock. Zuviele hoffnungsvolle Sternschnuppen hat der Genre-Fan schon verglühen gesehen. SWAMPDAWAMP haben sich mit ihrer dritten Scheibe nun fest etabliert und bilden gemeinsam mit BLACKBERRY SMOKE die derzeitige Speerspitze der jungen Wilden im Southern-Rock. Allen Unkenrufen zum Trotz: Der Süden lebt... nein, er ist quicklebendig!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lady
- Helluva Night
- Double Or Nuthin'
- Good God
- American Man
- Six Tons
- Daddy Said
- Rock This Country
- Half My Life
- Shame
- Welcome To The Inn
- Stoned
- Bass - Cody Bennett
- Gesang - Gig Michaels
- Gitarre - Michael Hough, Keith Inman, Gig Michaels
- Keys - Mike "Scooby" Huffman
- Schlagzeug - David Lee
- Sonstige - Gäste: Angie Primm & Gayle Mayes (Background-Vocals on # 4)
- Rock This Country (2009) - 10/15 Punkten
- Short Stories From A Long Road (2012) - 11/15 Punkten
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