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Sunpath: Night Dream Call (Review)

Artist:

Sunpath

Sunpath: Night Dream Call
Album:

Night Dream Call

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 52:20
Erschienen: 25.09.2009
Website: [Link]

Progressive Rock ohne Keyboards? Da fallen einem bestimmte Erscheinungsformen von KING CRIMSON ein (vor allem in den 80ern), die hervorragenden, aber stets Geheimtipp gebliebenen, GYPSY KYSS, skandinavische Gruppen wie KEBNEKAJSE und natürlich SIEGES EVEN. Jetzt gesellen sich SUNPATH noch dazu.
Gerade die jüngst aufgelösten SIEGES EVEN – selbst partiell als SUBSIGNAL wieder am Start – bieten sich als Referenz geradezu an.
SUNPATH gehen nicht ganz so vertrackt wie die Münchener vor, aber die Mischung aus gefühlvollem Progressive Rock und gelegentlichen metallischen Attacken (auf dem Titellied sogar untermalt mit Growls, die nicht aufgesetzt wirken!), beherrscht die Band sehr gut. Dabei behalten die feinfühligen Passagen bei weitem die Oberhand. Großes Lob, dass eine Band mit zwei Gitarristen nicht zur artistischen Nabelschau tendiert, sondern sehr songdienlich agiert wird.

Gelegentliches Liebäugeln mit entspanntem Jazz und eruptive Momente, die eher im Metal daheim sind, schließen sich nicht aus, sondern gehen eine gelungene Verbindung ein.
Night Dream Call” ist verspielt und zupackend zugleich; vermeidet allzu vertrackte Exzesse und zeigt sich gegenüber dem Erstling gereift. Vor allem Ralf Kierspel hat gegenüber “Acoustic Aphasia“ entscheidend dazu gelernt. Alles andere als schlecht auf dem Debüt, wirkt er jetzt wie ein Reisender, der dort angekommen ist, wo er hingehört. Entspannt und gleichzeitig hellwach, trägt er auch schlichtere Momente wie den „Marianna“-Chorus gekonnt ins Ziel. Sein leichter Akzent gibt den Songs zudem einen eigenen, bodenständigen Charme.

Sie haben die Melodien, den Rhythmus, das Gefühl – und mit „Hometwon“ einen nahezu perfekt gebauten Song an Bord. Musik für’s Gemüt und den Verstand.
Night Dream Call“ ist präzise und gönnt sich Raum zum Atmen; manchmal könnte es noch etwas mehr explodieren; aber wer will bei solch einem entspannten und spannenden Stück Musik schon groß meckern? Das passt und hinterlässt außerdem den Eindruck, dass genügend Potenzial für zukünftige musikalische Glanzpunkte vorhanden ist.

FAZIT: So wünscht man es sich: nach einem herumtastenden, experimentierfreudigen Debüt, findet eine Band ihre Stärken und bringt sie auf dem zweiten Album zu Gehör. Produktionstechnisch hat man mehr als einen Schritt nach vorn getan - „Night Dream Call“ klingt wesentlich sauberer und detaillierter als der Vorgänger, was der ausgefeilten Musik sehr zugute kommt. Wenn es nicht so sehr nach Konsensmucke klingen würde, wäre „ausgewogen“ die richtige Bezeichnung für die Atmosphäre von SUNPATHs zweiter Veröffentlichung. Die Melange aus Sanftheit und Nachdruck ist einfach stimmig. Und für eine Eigenproduktion verdammt professionell eingespielt.

Wer das Album nicht direkt aus Amazonien – gegen kleinen Obolus bitte! – runter laden möchte, werfe interessierte Blicke und Ohren auf die Myspace-Seite der Band (www.myspace.com/sunpathmusic). Sie hat es verdient.

Jochen König (Info) (Review 4111x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Crusader
  • Night Dream Call
  • Mariana
  • Hometown
  • Holyrood Park
  • Notes Before Sunset
  • He’s Gone
  • Names in the Mirror

Besetzung:

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