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Dryad's Tree: City Of Eyes (Review)

Artist:

Dryad's Tree

Dryad's Tree: City Of Eyes
Album:

City Of Eyes

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal, Death Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 23:44
Erschienen: 07.08.2009
Website: [Link]

DRYAD’S TREE überraschten 2007 die Metalwelt mit ihrer konzeptualisierten Gedankenwelt „Comfort In Silence“ und waren damit unumstritten einer der herausragendsten Newcomer des Jahres. Zwei Jahre später melden sie sich mit einem zusätzlichen Bandmitglied am Keyboard und einer EP namens „City Of Eyes“ zurück, die einen weiteren Einblick in die Experimentierfreude der Münchner geben soll – fuhr das Debüt noch hauptsächlich auf der melancholischen Schiene, steigt „City Of Eyes“ deutlich in Richtung Tempo um.

Das Intro des Openers und Titeltracks beginnt mit einer befremdlichen Synthesizermelodie, die in ein hartes Gitarrenriff umsteigt. Über den ganzen Song hinweg kämpfen Melodeath und moderne Diskothekenmusik um die Oberhand, doch letztere muss schließlich den Titel abgeben und hält sich ferner im Hintergrund. Des Weiteren teilt sich die Nummer in einen progressiven Komplex aus Kapillargefäßen, die in die unterschiedlichsten musikalischen Gefilde münden – Wahnsinn, was man alles in sechseinhalb Minuten unterbringen kann!
„The Swarm“ kommt da schon etwas düsterer und weitaus straighter daher, wartet aber wie auch sein Vorgänger mit Ausflügen in die Welt der zuckenden Leiber auf.
Der nächste Titel „Fading Sorrow“ stimmt mit einem orchestralen Vorspiel auf eine wunderschöne Rhythmusreise ein. Allerdings macht sich hier wieder der schon auf dem Debüt vielfach angeprangerte Kritikpunkt bemerkbar: die Clean-Vocals klingen dünn und auf eine unsichere Weise zittrig. Doch lassen wir uns erstmal durch das ausklingende Orchester in den Schlusstrack und gleichzeitiges Herzstück der Platte tragen.
Bei „Ashes Of Remembrance“ hopsen akustische Gitarren in ein lebhaftes Heavy-Riffing und landen schließlich in einem schwer definierbaren Mosaik: hastige Stakkatos, derbe Growls, brockenhafte Melodien fließen in einen wuchtigen Chorus, der aus brachialem Röhren und wehleidigem Klagen besteht. Eine plötzliche Peripetie entpuppt sich als Revision der Einleitung und strömt über ein melodisches Intermezzo in einen erneuten vermeintlichen Endpunkt. Doch wiederum wird der trügerische Schluss durch einen meisterhaften Sololauf an der Gitarre aufgeschoben, nach dem der Song dann letztendlich ausklingt.

Zwar wird es den Jungs nicht gerecht, wenn man sie mit anderen Bands vergleicht, sollten allerdings manche Leser dennoch nach Vergleichen schreien, so seien sie auf die ‚Glanzzeiten’ von DISILLUSION verwiesen.

FAZIT: Vier Titel mit nicht ganz 25 Minuten Spielzeit, die den Hörer erschlagen in den Sessel fallen lassen – so viele Eindrücke in so wenig Material zu verpacken ist allein schon eine Lobeshymne wert.
DRYAD’S TREE haben den EP-Status von „City Of Eyes“ schamlos ausgenutzt, um zu experimentieren, was das Zeug hält. Man kann anhand dieses kurzen Eindrucks jedoch trotzdem nur mutmaßen, welch gigantische Ausmaße der Ideenreichtum der Münchner noch haben muss. Inwieweit der angeteste Weg in Richtung Trancemusik auf einer (hoffentlich bald) kommenden LP weiterverfolgt werden sollte, birgt eine interessante Entscheidung.
Fakt ist jedenfalls, dass im Südosten Deutschlands ein paar Ausnahmetalente werkeln, die es nicht verdient haben, länger unbeachtet zu bleiben.

Henning Seidt (Info) (Review 5540x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • City Of Eyes
  • The Swarm
  • Fading Sorrow
  • Ashes Of Remembrance

Besetzung:

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