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The Sound Ex: Palomino (Review)
Artist: | The Sound Ex |
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Album: | Palomino |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock |
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Label: | Demolition | |
Spieldauer: | 43:31 | |
Erschienen: | 17.10.2008 | |
Website: | [Link] |
Hier kommt Schönes aus Großbritannien. THE SOUND EX (vormals noch mit Plosion-Anhängsel). Wenn links und rechts Britrock grell und bunt den Watz macht, näselnde Kunststudenten sich als Musiker verstehen und Retrospektivhandwerker ihre Musik mit Progrock verwechseln, greift man sich gerne ein Outfit, dass sich bei allem bedient, was Rockmusik gut gemacht hat, ohne Stereotypen anheimzufallen.
Hoch energetisch voran: „Enchantment“ führt auf die falsche Rotzpunk Fährte, wenngleich es dazu noch zu zivilsiert rumpelt. Das hittige „Pastlife“ bremsen die Musiker dann aus und führen mit feinen Leads – Gitarrenspiel nicht nur aus der Attitüde heraus – hinüber zu „Loss“, das einige Menschen wohl aus Mangel an Beschreibungsmitteln als Alternativ bezeichnen würden, aber so wenig THE SOUND EX nach Grunge klingen, so wenig nostalgisch oder abgekupfert tönt dieser Track – wie auch das ruhige „Everything Will Be Fine“ angenehm un-quotenballadesk erschallt. Der schrammelnden Willkür beugen die Musiker nicht nur textlich vor, sondern auch mit wiederkehrenden heftigen Ausbrüchen, die natürlich nichts von Laut-Leise-Soundmaurern haben, denn dazu ist die Produktion zu diesseitig und wenig aufgebohrt. In der Tat ist es „Fine“, wie am Ende die Geschwindigkeit anzieht, ehe „Shaking Games“ noch am deutlichsten auf die Tanzflächen abzielt. Indierock ist dann doch der keineswegs böswillig gemeinte Terminus. Franz Ferdinand würden dumme Witze einbauen, doch selbst wenn THE SOUND EX hier gute Stimmung verbreiten, bleiben sie ernsthaft. Jugend muss nicht nur zu musikalischen Faxen mit kurzer Halbwertszeit fähig sein, da moduliert man zum Schluss noch kurz die Tonart nach oben, und die Hörerohren sind gespitzt...
... für findiges Bass-Drums-Interplay in „Royal Blood“; in der Tat landestypisches Blut, welches das Herz dieses Track pumpt, denn The Police sind hier nicht weit. „KIMB“ ist dann erstmals ein unspektakuläres Lied, dem sich ein forscher Ritt mit angezerrten Vocals anschließt, dessen Refrain ungleich lieblicher ertönt; „Born Into The Grave“ endet in einer Klangeruption der Kategorie Amplifier in Mini. Schade, dass „9 Mile Run“ nicht mal ansatzweise diese Strecke bis zum Ziel, den Hörer zu beschwingen, schafft: Achtel pumpender, gesangsfokussierter Rocksong mit nettem Chorus. „Let It Turn“ ist dem nicht unähnlich, jedoch abwechslungsreicher und von den Vocals her einnehmender, weil schräg melodische Teil die kraftvollen Parts konterkarieren. Der längere Titeltrack gibt den Musikern Zeit, instrumental variantenreiche Kompositionskünste zu testen, was ihnen gelingt, ohne das Albumende zu zerfasern – an diesem Album kann man länger seine Freude haben, aber auch flott zwischendurch durch die Bude springen.
FAZIT: Als unflashy Rockband von der Insel stellen THE SOUND EX eine erfreuliche Ausnahme von Briten-Einerlei dar. So unberechenbar und kaum einzuordnen sie sind, so wenig affektiert, jedoch dafür umso überzeugender musizieren sie sich in die Gehörgänge jedes Freundes von allem, was oftmals zu unrecht als „Independent“ oder „Alternative“ in den letzten Jahren in falsche Sparten eingeordnet wurde. Lasst es gar nicht so weit kommen und annektiert THE SOUND EX für die Hörergruppe der Geschmacksmenschen...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Enchantment
- Pastlife
- Loss
- Everything Will Be Fine
- Shaking Games
- Royal Blood
- KIMB
- Born Into the Grave
- 9 Mile Run
- Let It Turn
- Palomino
- Bass - Euan MacFarlane
- Gesang - Glen Roughead, Kit Endean
- Gitarre - Glen Roughead, Kit Endean
- Schlagzeug - Steven Gibson
- Palomino (2008) - 11/15 Punkten
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