Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Klaus Schulze feat. Lisa Gerrard: Rheingold (Review)

Artist:

Klaus Schulze feat. Lisa Gerrard

Klaus Schulze feat. Lisa Gerrard: Rheingold
Album:

Rheingold

Medium: DVD
Stil:

Elektronische Musik / Ambient

Label: Synthetic Symphony / SPV
Spieldauer: 108:57
Erschienen: 28.11.2008
Website: [Link]

Lange musste der Fan warten, bis sich der deutsche „Elektronik-Papst“ KLAUS SCHULZE nach 5 Jahren wieder auf die Bühne wagte. Und da ist er nun, zum ersten Mal auf DVD gebannt, aufgenommen bei seinem Liveauftritt auf der Loreley im Sommer 2008.

Wer Herrn Schulzes Musik kennt, weiß, was ihn erwartet. Langsame, sich stetig aufbauende Klangwellen, über 20 Minuten lange Kompositionen (das sind definitiv keine Songs in dem Sinne) und sanfte, sich entwickelnde Sequenzerspuren und Synthiemelodien. KLAUS SCHULZE beherrscht seinen Klangkosmos, lässt die Musik fließen und kreiert somit eine unvergleichliche Atmosphäre, die so typisch für ihn ist.

Das hier festgehaltene Freiluftkonzert wurde spätabends aufgenommen, was dem Ganzen einen zusätzlichen „Kick“ verleiht. Man beschränkte sich auf schlichtes, blaues Licht und verließ sich ganz auf die Wirkung der hypnotischen, magistralen Klänge. In den Tracks „Loreley“ und „Wellgunde“ wird Schulze von der ehemaligen DEAD CAN DANCE-Sängerin Lisa Gerrard unterstützt, die mit ihrer eindrucksvollen Gesangsleistung – die Stimme als eigenständiges Instrument – die Musik teilweise sogar auf eine andere, mystische Ebene hievt. Der Sound erinnert in einigen Momenten gar an Filmmusik, eigentlich perfekt für einen Fantasy-Schmökerabend.

Schulze und seine Mannen haben sich bei der Produktion dieser DVD wirklich Mühe gegeben, das knapp einstündige Making-Of, welches in den „Real World Studios“ aufgenommen wurde, beweist es. Und mit dem inzwischen in Mode gekommenen 5.1-Sound trifft man vollends ins Schwarze, irgendwie schon witzig, wenn man in seinen eigenen vier Wänden von einer Mauer aus Sequenzern und Synthies umschlossen wird. Der Franzose würde sagen: „magnifique!“…

Leider macht das Bild auf mich immer wieder einen seltsam verwaschenen und grobkörnigen Eindruck, vielleicht liegt es auch an den Lichtverhältnissen. Tatsache ist, dass trotz der sehr guten Konzerts und der beinah „magischen“ Atmosphäre visuell kaum etwas Spektakuläres geboten wird. Hier und da dreht Herr Schulze an irgendwelchen Knöpfen, ab und zu improvisiert er etwas auf seinem Moog-Synthesizer. Lisa Gerrard als Pseudoausgabe einer Opern-Diva ist da schon wesentlich interessanter.

Das Bonusmaterial indes gibt mehr her, als es den Anschein hat: eine 60 minütige Making-Of-Doku gibt einen tiefen Einblick in die Produktion von „Rheingold“ und die Biografie von KLAUS SCHULZE. Der Gute erweist sich zwar nicht als rhetorisches Talent, kommt aber mit seiner lockeren, offenen und irgendwie großväterlichen Art sofort sympathisch rüber. Gleiches gilt für das ebenfalls sehr lange Interview mit Steven Wilson (ja, genau, der Mastermind von PORCUPINE TREE), wo beide lang und breit in gutem (bzw. nicht so gutem) Englisch über die Entwicklung der Musik und über Sinn und Unsinn der heutigen Labelpolitik debattieren. Hochinteressant, nicht nur für KLAUS SCHULZE-Anhänger!

FAZIT: KLAUS SCHULZE auf DVD, live, mit gutem Bonusmaterial und mit dem berühmt-berüchtigten 5.1-Sound im Gepäck – das dürfte ein Segen für jeden Fan sein. Zwar bekommt er auch nur „das Übliche“, aber dies in einer sehr hohen klanglichen Qualität. Langgezogene Keyboardflächen wie in „Alberich“ und „Loreley“ teilen sich ihre Spielzeit mit treibenden Sequenzernummern wie „Wotan“ oder dem trancigen „Nothung“. Der Fan wird also bestens bedient, für Einsteiger mag vieles zu langatmig oder zu monoton klingen – aber das ist schließlich bei jedem KLAUS SCHULZE-Stück der Fall. Wer aber auf Länge und große „Action“ pfeift und sich einfach nur mal von dieser wunderbar atmosphärischen Musik treiben lassen will, darf bei „Rheingold“ ohne zu zögern zugreifen.

Benjamin Feiner (Info) (Review 10745x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Alberich
  • Loreley
  • Wotan
  • Wellgunde
  • Nothung
  • The Documentary: The Real World Of Klaus Schulze
  • The Interview: Steven Wilson Meets Klaus

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!