Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Lake Of Tears: Moons And Mushrooms (Review)

Artist:

Lake Of Tears

Lake Of Tears: Moons And Mushrooms
Album:

Moons And Mushrooms

Medium: CD
Stil:

Gothic Rock/Metal

Label: Dockyard 1
Spieldauer: 37:12
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Nach drei Jahren melden sich die Schweden LAKE OF TEARS mit dem Nachfolger zu "Black Brick Road", und damit ihrem bereits siebten Album zurück. Die ersten beiden Veröffentlichungen "Greater Art" und "Headstones" in guter Erinnerung, verlor ich die Band danach etwas aus den Augen. Diese ging anschließend psychedelischer und leicht drogengeschwängert zu Werke, was nicht unbedingt mein Fall ist. Der Titel des neuen Albums "Moons And Mushrooms" lässt dann auch nichts Gutes erahnen, aber zum Glück beschränken sich derlei Einflüsse auf vereinzelte, "spacige" Soundtupfer oder eine Hammond-Orgel hier und da. Ansonsten rocken LAKE OF TEARS sehr straight drauflos und erinnern ein ums andere Mal an die Glanzzeit von Bands wie CEMETARY und des Gothic Metal in den Neunzigern, als man diesen Stil noch nicht in erster Linie mit lieblichem Frauengesang oder dem typischen Wechselspiel mit aggressiver Männerstimme verband.

Genauso wie man auf den ersten Alben mit der damaligen Mischung aus Gothic Metal und Doom eine nahe Verwandschaft zu den frühen CEMETARY zeigte, klingt man nun nach der späteren, rockigen Ausrichtung dieser Band (z.B. auf dem Album "Sundown"). Treibende Riffs, pumpende Bässe und ein Schlagzeuger, der spielt, als sei er ein veralteter Drumcomputer. Dazu einfache, melancholische Gitarrenmelodien, gerne auch Gothic Rock typisch clean gespielt. Das ist natürlich alles andere als innovativ, und auch kompositorisch setzt man ganz auf traditionelle Strukturen.

Vor allem aufgrund des veränderten Gesangs von Daniel Brennare kommt man aber auch in den Bereich einer Band wie SENTENCED und deren letzten, gemäßigteren Alben. Wobei ausgerechnet der Opener "Last Purple Sky" mit seinem sehr psychedelischen, sanften Gesang etwas irreführend ist, den Rest des Albums geht er deutlich kerniger zu Werke. Im Gegensatz zu den oben genannten Bands klingt man aber eine ganze Spur leichter und beschwingter, ohne die Melancholie und eine gewisse Wehmut missen zu lassen.

LAKE OF TEARS hatten schon immer ein Gespür für tolle Hooks und eingängige Refrains, das hat sich auch auf dem siebten Album nicht geändert. Ebenso wenig wie das fast minimalistische Spiel: Immer noch sind die Songs sehr simpel aufgebaut, wenige, sehr einfache Gitarrenakkorde, ein stoischer Groove und kaum Abwechslung innerhalb eines Tracks. Dafür ist das ganze unheimlich effektiv, fast jeder Song ist ein kleiner Hit und setzt sich schon beim ersten Hören fest. Allerdings riskiert man damit auch schnellere Abnutzungserscheinungen, einige Refrains werden dann doch etwas zu oft wiederholt.

Am besten gefallen mir LAKE OF TEARS immer dann, wenn sie ein wenig aus dem Standardrepertoire des Gothic Rock ausbrechen, wie beispielsweise bei der herrlich melancholischen Bombastballade "Like A Leaf" oder dem ruppigen, mit ungewohnt heftigen Riffs unterlegten "Children Of The Grey".

Füllmaterial gibt es kaum, lediglich gegen Ende des Albums verliert man etwas an Fahrt. Das unspektakuläre "Head On Phantom" ist zwar auch wieder sehr eingängig, aber klingt ein wenig zu sehr nach Standardformel. Und "Planet Of The Penguins" ist zwar mit Sonargeräuschen und einer an PINK FLOYD erinnernden Stimmung kein schlechter Abschluss (eine Art "Chillout"), der Song wirkt aber zu langatmig.

Die Produktion geht insgesamt in Ordnung, sie klingt nur manchmal ein wenig undifferenziert und leicht matschig. Der Gesang ist oft etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt, so dass man die meisten Texte kaum genau verstehen kann.

FAZIT: Da ich die letzten Outputs der Band nicht genau kenne, kann ich leider keinen direkten Vergleich anstellen, aber ich denke, Fans der Band können wohl bedenkenlos zugreifen. Aber auch Liebhaber des klassischen Gothic Metal und Rock und von Bands wie CEMETARY oder SENTENCED sollten ein Ohr riskieren. Man erreicht zwar zu keiner Zeit die technische Klasse und bietet nicht die herausragende Gitarrenarbeit der letzteren, dafür nutzt man sein vorhandenes Potential optimal aus und bringt die Songs mit minimalen Mitteln auf den Punkt. Und das ist wohl genau das, was man von dieser Band erwartet, sozusagen leichte Unterhaltung für die melancholischen Zeigenossen unter uns...

Daniel Fischer (Info) (Review 6747x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Last Purple Sky
  • You Better Breathe While There´s Still Time
  • Waiting Counting
  • Like A Leaf
  • Children Of The Grey
  • Head On Phantom
  • Island Earth
  • Planet Of The Penguins

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!