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Disaster K.F.W.: Collateral Damage (Review)

Artist:

Disaster K.F.W.

Disaster K.F.W.: Collateral Damage
Album:

Collateral Damage

Medium: CD
Stil:

Death Metal

Label: War Anthem/Soulfood
Spieldauer: 42:55
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Ob der tote Johann Wolfgang wohl Fan von DISASTER K.F.W. (“Klassischer Friedhof Weimar”) wäre? – Kein Stück schöngeistig ist die Musik der schon seit Mauerzeiten existierenden Kultgruppe aus dem Die-Apokalyptischen-Reiter-Umfeld, wenngleich ich eigentlich immer dachte, es handle sich bei den sechs Herren um eine Fun-Grind-Band. Stattdessen offerieren sie sauber gespielten und leicht melodischen Death Metal.

Skandinavischer Hartsound hat auf ostdeutsche Musiker immer einen größeren Einfluss gehabt als beispielsweise amerikanischer – das wird hier ebenso deutlich wie die Affinität zu punkiger Rohheit und Nonchalance, welche sich in den Titeln und wohl auch Lyrics andeutet.

Rein musikalisch aber weichen DISASTER K.F.W. nach Intro-Schmonzes nicht vom Extrem-Metal-Standard ab: Blast und Midtempo, stets kontrolliert und in drückendem Klangbild; abwechslungsreicher Stimmeinsatz der beiden Frontkreischer und-grunzer; schließlich die simplen, effektiven Melodien, welche eher Stockholm zitieren. Den Finger auf Göteborg setzt vor allem der Titeltrack, der im Galopp über die Landkarte reitet. „Hartlackers (was ist das?) United“ ist das längste Stück und bietet Platz für zweistimmige Gitarrenharmonien und sogar ein wenig gekonnt melodischen Gesang, der frei von allen Soilwork-Assoziationen ist.

Zwar bloß sporadische Leads sowie die Refrains verleihen den meisten Stücken ihren Wiedererkennungswert; speziell das von den Melodien her leicht melancholische „Clash of the Titans“ ist erwähnenswürdig. „Fear is our Crowd“ trägt die Energie von Slayer in sich, wohingegen „The Exorcist“ ein Zwischenspiel mit viel Keyboard ist, bedient von Reiter Pest. „To Darkness“ mag angesichts seiner Titulierung an Therion erinnern – fast aber reicht es an die Intensität des neuen Necrophobic-Werks heran und ist das rundeste Stück des Albums.

Mit den letzten beiden Liedern lässt der eindringliche Effekt etwas nach, denn die Klasse der Originale erreicht das Friedhofsunternehmen bei all seiner Erfahrung nicht, hält kein durchgehend hohes Songwriting-Niveau. Zumindest gibt’s zum Schluss das einzige Solo auf der Scheibe, und der deutsch gesungene Bier-Hymnus nach Leerlauf ist ärgerlich wie alle Fun-Nummern und Hidden Tracks in der Regel. Bands verspielen dadurch ihren Anspruch auf geschlossene, zeitlose Alben. DISASTER K.F.W. werden allerdings sowieso nur von einem überschaubaren Hörerkreis rezipiert werden; dies garantiert alleine schon ihre Scheißegal-Attitüde, welche klassischen Schweden-Death verarbeitet, die gewohnte Hausmannskost allerdings mit der Eigentümlichkeit der Bandherkunft serviert – Spaßige Komponenten und deutschsprachige Versatzstücke möchten sich gar nicht international anbiedern. Dazu fehlt im Gegensatz zur Bruderband auch die tatkräftige Plattenfirma.

FAZIT: Abgehangener Death Metal, goutierbar nach bekanntem Rezept mit einigen catchy Momenten und genug Abwechslung für den Spartenfreund. Weniger Versponnenheit hätte ihnen bei mir einen Punkt mehr beschert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3730x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • Bloody and Gore
  • Collateral Damage
  • Hartlackers United
  • Clash of the Titans
  • Fear is our Crowd
  • Exorcist
  • To Darkness
  • Kill All Humans
  • Hell is Born
  • Sag mir wo… (Hidden Track)

Besetzung:

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