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Babylon Mystery Orchestra: The Great Apostasy (Review)
Artist: | Babylon Mystery Orchestra |
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Album: | The Great Apostasy |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gothic Rock |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 58:14 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
“Babylon Mystery Orchestra” ist das Ein-Mann-Projekt eines gewissen Sidney Allen Johnson. Dem Herrn aus Alabama könnten durchaus einige narzistische Charakterzüge zugesprochen werden: Die Promozettel aus dickem, marmoriertem Papier, ein Portrait-Hochglanzfoto in A4 liegt bei und die Website ist zugepflastert mit allen möglichen Fotos, die Mr. Johnsons mehr oder weniger beeindruckende Persönlichkeit ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken versuchen.
Das Textkonzept wird als unfassbar kontrovers angepriesen – muß man wirklich Atheist sein, wenn textliche Abhandlungen über die Infiltrierung der Kirche durch den Leibhaftigen bloß ein müdes Gähnen hervorzurufen vermögen? Die Texte werden in einem dicken, äußerst professionell gemachten Booklet mit viel Aufwand und Liebe zum Detail präsentiert. Neben den Lyrics findet der aufmerksame Leser noch diverse religionsbezogene Zitate – dabei reicht die Spannweite von reinen Bibelzitaten bis zu Wortmeldungen aus der Philosophie des französischen Materialimus, der jegliche Metaphysik als Täuschung und Hirngespinst abtat.
Doch widmen wir uns der Musik … das Genre ist schnell umrissen: Gothic und simpler Heavy Rock. Das Tempo bewegt sich überwiegend in mittleren Geschwindigkeitsregionen, einfache Akkorde schunkeln im Rhythmus zu ebenso einfachen Schlagwerkgerüsten. Nicht ein einziges mitreißendes Riff bei einer knappen Stunde Spielzeit darf schon als Leistung angesehen werden … der Gesang ist natürlich ganz furchtbar dunkel und gothic-like, aber mehr als gelangweilt phrasierten Sprechgesang mit einer riesen Mütze voll künstlichem Hall kann Mr. Johnson leider nicht bieten. Wo Sänger wie Eric Clayton der musikalisch streckenweise ähnlich gelagerten „Saviour Machine“ mit tonnenweise Charisma überzeugen kann, wirkt der Gesang auf „The Great Apostasy“ teilweise gar unfreiwillig komisch: Stellt man sich ein Sangesduett mit Kermit dem Frosch und Mr. Bean auf halbe Geschwindigkeit runtergedrosselt vor, dann kommt man dem ganzen schon recht nahe. Der für eine Eigenproduktion zwar gute Sound quillt eine Spur zu dumpf, matschig und undifferenziert aus den Boxen.
FAZIT: Vollkommen unspektakulärer, sakraler Gothic Rock mit pseudo-pompöser Ausrichtung: Lahme, düstere, wabernde Akkorde und Unmengen von Hall erzeugen noch lange keine spannenden Kompositionen. „Babylon Mystery Orchestra“ sind so etwas wie „Saviour Machine“ oder „Therion“ für Arme …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Holy Ghost
- Pentecost
- I, Lucifer
- Prey For Me
- One Way, One Truth, One Life
- Church Of State
- Eye Of The Needle
- Wolf In The Fold
- Who Mourns For Philadelphia?
- King Of The Earth
- Antichrist Superczar
- Bass - Sidney Allen Johnson
- Gesang - Sidney Allen Johnson
- Gitarre - Sidney Allen Johnson
- Keys - Sidney Allen Johnson
- Schlagzeug - Sidney Allen Johnson
- The Great Apostasy (2006) - 3/15 Punkten
- Axis Of Evil (2008) - 2/15 Punkten
- The Godless, The Godforsaken and the God Damned (2010) - 1/15 Punkten
- Poinium Cherem (2012) - 1/15 Punkten
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