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Lisa Stansfield - Live 2018 - Capitol Theater Düsseldorf - 11.05.2018
Lisa Stansfield – Live 2018
Wie ich ja bereits im Vorbericht geschrieben hatte, startete Lisa Jane Stansfield 1989 dank des Welthits „All Around The World“ ihre Karriere, nachdem sie mit 14 den Talentwettbewerb (ja, so nannte man das damals noch) „Search for a Star“ gewonnen hatte und eine britische Kindersendung moderieren durfte. Aufgewachsen mit der Plattensammlung ihrer Mutter konnte man die Einflüsse von Diana Ross und Barry White immer heraushören. Im Frühjahr 2018 ist ihr neues Album „Deeper“ erschienen, an dem auch wieder ihr seit 20 Jahren angetrauter Ehemann, Ian Devaney, mitgearbeitet hat.
Auf der All Around The World European Tour 1990 durfte ich die damals gerade mal 23-jährige dann am 29. September 1990 in der Phillipshalle in Düsseldorf erstmals live erleben. Damals, nahezu auf der Höhe ihres Schaffens, war ich doch eher enttäuscht von diesem lieblos runtergespielten Konzert ohne spürbare Bühnenpräsenz - trotz ihrer beachtenswerten Stimme. Ich kann mich erinnern, dass dies nicht nur mein Eindruck war, sondern dass die Zuschauer insgesamt nach dem Konzert sehr unzufrieden die Eventhalle verließen. Dies lag vermutlich einerseits an dem quasi nicht vorhandenen Bühnensetup; ich kann mich an keine Lightshow oder besondere Bühnenelemente erinnern; und andererseits meine ich mich entsinnen zu können, dass mit Zugabe auch nicht viel war. Aber vielleicht trügt da auch meine Erinnerung. Es ist schließlich fast 28 Jahre her und ich bin ja auch nicht mehr knackfrisch …
Jetzt nach fast drei Dekaden wollte ich es noch einmal wissen. Kann sie es besser als damals? Ihre Stimme war ja immer schon außergewöhnlich und mit einem hohen Wiedererkennungswert, aber ist die 52-jährige heute noch in der Lage mit ihrer Musik die Fans zu begeistern und von den Stühlen zu reißen? Im Capitol Theater, ebenfalls wieder in Düsseldorf, trat sie mit einer 9-köpfigen Band vor einer wenn auch kleineren aber mit 1250 Besuchern restlos ausverkauften Location auf. Dass eine kleinere Location klare Vorteile haben kann, hat der Abend eindeutig gezeigt. Der Zuschauer ist halt deutlich näher am Künstler!
Vor Beginn des Konzerts - ohne irgend einen Support - fiel bereits das zwar minimalistische aber stilvolle Bühnensetup auf. Mit nur einem roten Theatervorhang im Hintergrund und neun großen Backlight-Scheinwerfern, die aber nur ein diffuses gelbliches Licht erzeugten, wurde eine angenehme Club-Atmosphäre geschaffen. Das ergab zusammen mit der Location ein gediegenes Ambiente.
Pünktlich um 20:00 Uhr begann Miss Stansfield den Abend. Trotz des ausverkauften Konzerts blieben von den 1250 Plätzen aber bestimmt nahezu 1200 ungenutzt. Denn da wo andere Bands sich darüber beklagen, dass die Zuschauer wegen der Bestuhlung (das weiß auch der Künstler vorher) nicht richtig mitgehen, da hat Miss Stansfield gestern Abend den Künstler-Kollegen mal gezeigt was geht. Auch wenn ich als Fotograf natürlich „not amused“ bin, wenn die Zuschauer bereits bei den ersten drei Songs (das sind die, die i.d.R. fotografiert werden dürfen) stehen, war ich total baff, dass Lisa das bereits beim ersten Song geschafft hat. Trotz Bestuhlung! Chapeau! Und bis auf wenige ruhige Songs blieb das den Rest des Abends so.
Die komplette Band vermittelte von Anfang bis Ende eine enorme Spielfreude, als wenn eine große Familie auf der Bühne steht. Vor dem Publikum sang, tanzte und scherzte eine gereifte aber absolut energiegeladene Lisa Stansfield. Es war, als wäre sie nie weg gewesen. Sie verstand es während des gesamten Abends ihr Publikum mitzunehmen und anzuheizen. Wer zuvor kein richtiger Fan war, ist es definitiv danach.
Sie verabschiedete sich mit einem Song, dessen Botschaft heute so aktuell ist wie damals „We got to live together“.
Das Konzert gestern hat mich für das unschöne Erlebnis vor 28 Jahren mehr als entschädigt.
Lisa Stansfield ist wieder da und hoffentlich bleibt sie uns noch etwas erhalten.
Vielen Dank an a.s.s. concerts für die Akkreditierung!
Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.
Line-Up
- Lisa Stansfield (Gesang)
- Al Cherry (Gitarre)
- Unbekannt (Bass)
- Dave Oliver (Keyboard)
- Unbekannt (Keyboard)
- Mick Donnelly (Saxophon)
- John Thirkell (Trompete, Klarinette)
- Mark “Snowboy” Cotgrove (Percussion)
- Davide Giovannini (Schlagzeug)
- Andrea Grant (Background Vocals)
Setlist
- Everything
- Deeper
- Never, Never Gonna Give You Up (Barry White cover)
- Hercules
- Hole In My Heart
- The Real Thing
- Change
- So Natural (Acoustic)
- All Woman
- Real Love
- Butterflies
- Never Ever
- People Hold On
- Billionaire
- All Around the World
- What Did I Do to You?
- Ghetto Heaven (The Family Stand cover)
Zugabe
- Live Together / Young Hearts Run Free
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