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FISCHER-Z | SWIMMING IN THUNDERSTORMS - Zeche Bochum - 04.11.2019

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FISCHER-Z, die seit einer gefühlten Ewigkeit, genauer gesagt seit 42 Jahren, in den Konzertsälen der Welt unterwegs sind und im Laufe ihrer Karriere mittlerweile auf 3000 Konzerte und über zwei Millionen verkaufter Tonträger zurückblicken können, sind einfach nicht totzukriegen. Während diverse Mitstreiter des Masterminds John Watts die Gitarren längst an den sprichwörtlichen Nagel gehängt haben, wird der umtriebige „Fischkopf“ einfach nicht müde, in regelmäßigen Abständen neues Material auf den Markt zu bringen, das sich im Laufe der Jahre vom rüde-punkigen New-Wave britischer Prägung, hin zu gediegenem Singer-Songwriter-Stoff entwickelt hat. Der Ausdruck „Fischkopf“ ist hier keineswegs despektierlich zu verstehen: spricht man den Begriff „Fish´s Head“ in britischem Akzent aus, klingt dies wie FISCHER-Z und dieses Wortspiel zeigt schon den Sinn für Humor, den John Watts in all den Jahren nie hat zu kurz kommen lassen.

An diesem Abend gastieren FISCHER-Z in der ausverkauften Zeche Bochum, die zum Teil mit Gästen gefüllt ist, für die Songs wie „Berlin“ und „Marliese“ zum Soundtrack ihrer Jugend gehören. Daneben tummeln sich aber auch weit jüngere Semester, die 1981, dem Erscheinungsjahr des „Red Skies Over Paradise“-Albums, sicher noch nicht das Licht der Welt erblickt hatten.

Es ist also alles angerichtet für einen unvergesslichen Abend. Hinter dem Schlagzeug prangt das markante Bandlogo, anfangs in pink-violettes Licht getaucht. Pünktlich um 20.00 Uhr betritt die Band die Bühne, John Watts folgt ein paar Takte später mit seinem berühmten Schlapphut und breitem Grinsen. „Stolen“ vom aktuellen Album „Swimming In Thunderstorms“ startet mit Reggae-Rhythmen zu bewusst dezent gehaltenem Gesang, der die 80er Jahre Falsett-Eskapaden vermeidet. Nach „Choose“ folgt mit „The Heaven Injection“ ein weiteres Highlight des neuen Albums, ein Titel, der hier in Bochum ausgesprochen gut ankommt.

Love Train Drama“ startet mit einem Riff, beim dem ROY ORBISON und sein „Pretty Woman“ wohl Pate gestanden haben. Danach gibt es dann den ersten Klassiker, denn mit „Room Service“ erzählt John Watts die Geschichte eines Chinesischen Zimmermädchens, das seine Bestellungen nicht wirklich verstand und infolgedessen auch nur unzureichend bediente. Erschienen ist der Song bereits 1980 auf dem zweiten Longplayer „Going Deaf For A Living“. Spätestens ab diesem Zeitpunkt gibt es in der Zeche kein Halten mehr. Nach „Human Beings“ folgt mit „Battalions Of Strangers“ der erste Hammer vom Mega-Erfolg „Red Skies Over Paradise“, der 1981 den endgültigen Durchbruch für FISCHER-Z bedeutete und die Band weltweit bekannt machte. Nach „Man In Someone Else´s Skin“ vom „The Iceberg Model“-Solo Album brandet mit den ersten Takten der markanten Bass-Line von „So Long“ frenetischer Jubel auf. Der Titel vom „Going Deaf...“-Album darf seit je her auf keinem Konzert der Briten fehlen.

The Perfect Day“ vom 87er Album „Reveal“ wird ebenso abgefeiert wie der Evergreen „Red Skies Over Paradise“, dem Titel-Track des 81er Longplayers, der als Konzeptalbum die damals allgegenwärtige Kriegsgefahr in Europa thematisierte. Nach „Marliese“, neben „Berlin“ eine der Hitsingles desselben Albums, gibt es erstmal eine kleinere Pause, aber niemand will jetzt schon nach Hause gehen und so müssen FISCHER-Z nochmals auf die Bühne zurück. „The Worker“ vom Debüt „Word Salad“ begeistert, genau so wie in der Folge „One Voice“ vom gleichnamigen Watts-Solo-Album und der Mega-Hit „Berlin“, in dem Watts 1981 der damals noch geteilten Stadt ein musikalisches Denkmal setzte.

In England“ liefert dann den grandiosen Abschluss eines intensiven Konzertabends, von Watts launig angekündigt: „You know, Britain right now is a total mess...“

FAZIT: FISCHER-Z sind auch nach 40 Jahren auf der Bühne nicht satt. Ein toller Konzertabend, der so manche Erinnerung wachruft, aber immer wieder auch mit neuem Material begeistern kann und so aus der Masse heraussticht. Von Langeweile und Müdigkeit keine Spur. Wer die Gelegenheit hat, John Watts und seine tolle Band einmal „Live“ zu erleben, sollte nicht zögern, denn die Zeit spielt leider auch gegen die vitalsten, noch lebenden Legenden.

Line-Up:

  • Gesang, Gitarre: John Watts

  • Schlagzeug, Gesang: Sinisa Banovic

  • Gitarre, Gesang: Marian Menge

  • Bass, Gesang: David Purdye

  • Keyboards: Adrien Rodes

> Alle FISCHER-Z-Fotos gibt es hier <

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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Live-Fotos

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