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DELAIN | Masters Of Destiny Tour 2019 - Zeche Bochum - 19.11.2019
DELAIN | Masters Of Destiny Tour 2019
Support: ARKONA
Die Symphonic-Metaller DELAIN gehören nun schon seit ihrer Gründung im Jahr 2006 zu den festen Größen eines Genres, das sich im Metal-Zirkus neben den klassischen Sparten fest etabliert hat. Mitte des Jahres hatte ich in WACKEN die Gelegenheit, die Band kurz in Augenschein zu nehmen. Der sehr positive Eindruck, den ich aufgrund des straffen Zeitplans auf dem Holy Ground nur etwa zehn Minuten lang gewinnen konnte, führte zu der festen Absicht, der Band im Rahmen ihrer MASTERS OF DESTINY-Tour einen Besuch abzustatten.
ARKONA: Pagan-Metal aus Russland
Charlotte Wessels und ihre Mitstreiter hatten an diesem Dienstagabend zum Tourauftakt in die Zeche Bochum geladen. Neben den Niederländern sind die russischen Pagan-Metaller von ARKONA mit von der Partie, die den Abend in der Zeche mit einem wilden Mix aus Slawischem Folk, instrumentiert durch sanftes Dudelsackspiel, krachenden Gitarrenriffs und zartem Flötenspiel eröffnen. Immer wieder werden wilde Growls der Frontlady Masha eingestreut, die auch unter ihrem treffenden Kampfnamen „Scream“ bekannt ist. Das Ganze ist extrem kurzweilig und leitet den Abend perfekt ein, nicht zuletzt auch deshalb, weil ARKONA völlig anderes Liedgut an den Start bringen als später DELAIN.
Nach einem extrem unterhaltsamen Set gehen die Anheizer von der Bühne, die in den folgenden Minuten für DELAIN hergerichtet wird. Die mittlerweile schon Kultstatus besitzenden, weißen Mikrofonständer werden rechts und links der Bühne drapiert, das weiß beleuchtete Exemplar von Charlotte Wessels erhält natürlich den zentralen Platz.
DELAIN mit neuem Line-Up und neuen Songs
Gleich zu Beginn fällt auf, dass die Band mit Timo Somers nur noch einen Musiker an der Stromgitarre hat. Merel Bechtold, die bisher die zweite Gitarre bediente, ist nicht mehr mit dabei. Das macht sich weniger akustisch als viel mehr optisch bemerkbar, denn der Sound, der schon beim Opener „Pendulum“ aus den Boxen schallt, ist brachial und lässt keine Wünsche offen.
Die Nervosität, die eine Tour und insbesondere ein Tourauftakt mit sich bringt, ist der Band nicht anzumerken. In der Folge geht es mit „Virtue And Vice“ sowie „One Second“ vom in Kürze zu erwartenden, neuen Album, routiniert weiter. Neben dem wabernden Nebel des Grauens zucken immer wieder Blitze der allgegenwärtigen Stroboskope von der Bühne, die die Szenerie teilweise in ein gespenstisches Licht tauchen und die Höchststrafe für alle anwesenden Fotografen bedeuten.
Nach einer packenden Version des bewährten „Suckerpunch“ gibt es mit „Burning Bridges“ abermals neues Songmaterial, das in der Zeche Bochum vom fachkundigen Publikum stürmisch gefeiert wird. Mit „The Hurricane“ wird anschließend erneut bewährtes Liedgut in die Menge gefeuert und während vor der Bühne der vielstimmige Chor der DELAIN-Fans die Songs lautstark mitsingt, freut sich die Band auf der Bühne sichtlich über die Energie, die ihr die Menge zurückgibt. Neben Timo Somers, der immer mal wieder an den Bühnenrand kommt, um seine Soli den Fans Auge in Auge zu servieren, versteht es insbesondere Charlotte Wessels, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Nach dem Block „Masters Of Destiny“, „Here Come The Vultures“ und „Sing To Me“, folgt mit „Let´s Dance“ eine Weltpremiere. Während „One Second“ und „Burning Bridges“ schon eine zeitlang auf YouTube verfügbar sind, erfährt „Let´s Dance“ an diesem Abend in der Zeche seine Welturaufführung. „Let´s Dance“ ist selbstverständlich kein Cover des BOWIE-Klassikers, obgleich die Niederländer mit „Scandal“ bereits ein QUEEN-Cover auf der Habenseite verbuchen können. Der Song kommt hier in Bochum prächtig an und wird im Chorus direkt kräftig mitgesungen.
Zu „Combustion“ wird ausgiebig gejammt, bevor es mit „Hands Of Gold“ und „Not Enough“ wieder in voller Bandstärke weitergeht. Charlotte Wessels, die sich während des Schlagzeug-Gitarren-Duells umgezogen hatte, begeistert mit starkem Gesang und treffsicheren Punches und Kicks, die die großen Ballons zum Ziel haben, die in der Zwischenzeit auf die Fans losgelassen wurden und immer wieder den Weg zurück zur Bühne finden.
Mit „Don´t Let Go“ und „The Gathering“ gibt es wiederum bekanntes Songmaterial, bevor „Fire With Fire“ sowie „We Are The Others“ einen starken Auftritt in der Zeche Bochum beschließen, der mit dem obligatorischen Abschlussfoto zu den Klängen von „The Monarch“ vom Band sein Ende findet.
FAZIT: DELAINs Tourauftakt in der Zeche Bochum darf als gelungen und fast schon triumphal bezeichnet werden. Die Songs des in Kürze erscheinenden Albums reihen sich perfekt in das bewährte Material der Symphonic-Metaller ein und machen gehörig Lust auf den neuen Longplayer.
Line-Up DELAIN:
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Gesang: Charlotte Wessels
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Keyboards: Martijn Westerholt
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Bass: Otto Schimmelpenninck van der Oije
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Schlagzeug: Joey Marin de Boer
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Gitarre: Timo Somers