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CLUTCH | European Tour 2019 - Turbinenhalle, Oberhausen - 03.12.2019
CLUTCH | European Tour 2019
Support: GRAVEYARD, KAMCHATKA
Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Getreu diesem alten, aber immer noch passenden Sprichwort, treffen sich am heutigen Abend in der Turbinenhalle Oberhausen, zahlreiche Fans des Blues-, Psychedelic- und Stoner Rock, die es sich nicht nehmen lassen wollen, einem der vier Deutschlandkonzerte der aus Maryland, USA, stammenden Band CLUTCH beizuwohnen, die zudem mit KAMCHATKA und GRAVEYARD hochkarätigen Support im Tourbus hat.
Bei meinem Eintreffen ist die Turbinenhalle 2 erst recht spärlich gefüllt, was am frühen Beginn liegt und sich im Laufe des Abends ändert, denn die Halle füllt sich von Minute zu Minute mehr. Die immer etwas undankbare Aufgabe des Einheizers übernehmen KAMCHATKA aus Stockholm. Mit im Gepäck haben die Schweden ihr neues Album „Hoodoo Lightning“ und mit dem Opener des Albums, „Blues Science Part I (Thunder Rise)“ startet das Trio auch in den Abend. Wie es sich für eine Band in der Besetzung: Bass – Gitarre – Schlagzeug gehört, ist Drummer Tobias Strandvik die treibende Kraft, der durch technische Finesse und einen enormen Groove zu gefallen versteht. Den Gesang teilen sich Bassmann Roger Öjersson und Gitarrist Thomas „Juneor“ Andersson. Neben dem Opener gibt es mit „Blues Science Part II (Hoodoo Lightning)“ sowie „Rainbow Ridge“ noch zwei weitere Songs vom neuen Album, die richtig zünden und im Publikum begeistert aufgenommen werden. Nach „Sing Along“ ist ein brillanter Auftritt beendet, der auch gerne länger hätte sein dürfen.
Der straffe Zeitplan lässt leider keine Zugabe zu, so dass nach kurzem Umbau die Männer von GRAVEYARD auf die Bühne kommen. Die Turbinenhalle ist zu diesem Zeitpunkt schon recht gut gefüllt und mit dem Einstieg „Randy“ ist auch gleich wieder Stimmung in der Bude. Das in Gothenburg, Schweden, beheimatete Quartett überrascht mit Seidenblumen, die in Vasen stehend, die Verstärker verzieren. Aber nicht nur optisch haben die Heavy-/ Psychedelic Rocker einiges zu bieten. Der Sound ist fett, aber differenziert und sehr zur Freude der Fans gibt es nach „Thin Line“ vom Debütalbum mit „Fox“, „Cold Love“ und „Please Don´t“ drei Titel des 2018er Longplayers „Peace“. Aber auch „Hisingen Blues“ vom gleichnamigen, 2011 erschienenen Album, darf auf der Setlist nicht fehlen. Mit „Siren“ verabschieden sich die Schweden vom Publikum, das die Jungs frenetisch feiert.
Während die Bühne für CLUTCH hergerichtet wird, füllt sich die Halle zusehends und mit dem Auftakttitel der Amerikaner brandet direkt großer Jubel auf. „Rats“ startet das Set in bewährter Manier, bevor mit „(In The Wake Of) The Swollen Goat“ ein Titel zur Aufführung kommt, den die Band zuletzt 2012 live gespielt hat. Spätestens ab diesem Moment ist klar, dass CLUTCH an diesem Abend in Oberhausen Besonderes vorhaben. Die Setlist, die man tags zuvor in Wiesbaden gespielt hatte, wird zu den Akten gelegt und für den heutigen Abend komplett neu geschrieben. Chapeau!
Und es gibt in der Folge weitere Highlights aus fast 30 Jahren Bandgeschichte, die hier in Oberhausen ihre Renaissance erleben. „Brazenhead“ vom 2001-Opus „Pure Rock Fury“ wird erstmals seit 2007 wieder auf die Bühne gebracht. Dementsprechend vehement feiert das Publikum die Band, die sichtlich gerührt ist und zum Dank die Songs umso intensiver abliefert.
„Spacegrass“ und „Animal Farm“ dürfen eben sowenig fehlen wie das krachende „Hot Bottom Feeder“. Nach „Vision Quest“ und „Book Of Bad Decisions“, zwei Highlights des 2018er Longplayers, folgt mit „(Eulogy For A) Ghost“ ein weiterer Titel aus dem Fundus der Band, der es zuletzt im Jahr 2002 auf eine CLUTCH-Setlist geschafft hatte. Auch dies eine echte Überraschung. „The Elephant Riders“ beendet das reguläre Set, aber die Fans in Oberhausen lassen die Band nicht ohne Zugabe ins Backstage entschwinden. „Fortunate Son“, ein Evergreen der unvergessenen CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL und als Abschluss „Electric Worry“ rocken den Laden nochmals kräftig durch und beschließen einen grandiosen Abend.
FAZIT: CLUTCH liefern in der Turbinenhalle Oberhausen gnadenlos und grandios ab. Spielfreude pur und eine Setlist, die mit diversen Überraschungen gespickt ist, bildet die Basis eines perfekten Gigs, der in der Turbinenhalle entsprechend gefeiert wird. Daneben können auch die Support-Acts vollumfänglich gefallen, so dass mir an dieser Stelle nur noch bleibt, auf die zwei noch verbleibenden Termine in Deutschland hinzuweisen, die sich Fans der Band und/oder des Genres nicht entgehen lassen sollten:
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05.12.2019 | Bremen, Aladin
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06.12.2019 | Nürnberg, Loewensaal
Line-Up CLUTCH:
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Neil Fallon: Gesang
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Tim Sult: Gitarre
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Dan Maines: Bass
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Jean-Paul Gaster: Schlagzeug