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Interview mit Second Relation (28.12.2012)

Second Relation

Soll Sänger Bastian den Gehalt des neuen Langspielers seiner formidablen Band zusammenfassen, verweist er schnöde auf die Website. Ansonsten zeigt er sich jedoch zum Glück heiter bis schrullig beim Beantworten unserer Fragen ...

Erzählt mal, wie ihr zueinander gefunden habt.

Simon und ich sind seit der Kindheit Nachbarn und sehr gute Freunde. Wir haben immer sehr gerne Hockey gespielt und waren echt gut im Einrad fahren. Wir haben uns früher aber immer mit Julian und seinen Kollegen gestritten und sie in fiesen Schneeballschlachten meisten besiegt; da gehen die Meinungen heute auseinander. Daniel wohnte am „Götzner Berg“ und war immer ein bisschen weiter weg vom Geschehen. Man kannte ihn aber vom Schwimmbad, da er immer alle vom „Hund“ runterschupfte. Gemocht haben wir ihn aber nicht wirklich; er ist ein verrückter Kerl. Zum Schluss kam dann noch Michael, der sich Julians Bande anschloss und immer mit dem Skateboard von der Hauptschule nach Hause fuhr. Das fanden wir saucool, durften wir uns aber natürlich nicht anmerken lassen. So war das. Wirklich!

Ihr schreibt eure Musik im Zusammenhang mit überspannenden Themen; könnt ihr euch vorstellen, ein Album mit voneinander unabhängigen Songs zu machen?

Ein Album voller super Songs kann ich mir sehr gut vorstellen. Jedoch schreiben wir noch nicht sehr "songlich". Gibt es das Wort? Wir haben schon auf "Abiona" versucht, straighter zu schreiben, zum Beispiel indem wir Taktwechsel wenn möglich vermeiden. Aber es passt - noch - nicht zu uns. Ein Konzeptalbum hat neben dem künstlerischen Wert den Reiz, dass man in weiten Spannungsbögen denken kann. Inhaltlich und musikalisch muss man die Ideen nicht auf drei Minuten komprimieren.

Eure Erzählung endet auf einer positiven Note, womit ihr dem allgemeinen Tenor einer per se düsteren Musik und „Szene“ widersprecht – bewusst?

Das hast du sehr richtig bemerkt! Wir sind sehr angetan von düsteren Klängen, halten wenig von oberflächlichem happy Sound oder Rumgehüpfe auf der Bühne. Allerdings sind wir keine Emos, auch wenn wir nichts gegen die haben, sondern im Gegenteil viel Spaß miteinander. Ich finde es eigentlich sehr positiv, dass wir den Menschen, die unser Album hören, ein zuversichtliches Schlussgefühl mit auf den Weg geben.

Das Konzept von Selbstfindung in der großen Stadt erinnert ein wenig an Genesis' „Lamb“-Epos. Seht ihr ebenfalls Gemeinsamkeiten?

"Lamb"? Kenn ich nicht! Kann aber gut sein. Danke für den Tipp, ich horche ich mal rein. Wir versuchen natürlich, nichts zu plagiieren, aber es ist schon schwer, musikalisch wie inhaltlich neue Impulse zu setzen.

Gibt es in der österreichischen Szene weitere Bands, die man neben Mayfair und euch gegenwärtig auf dem Schirm haben müsste?

Ich bin vor kurzem auf die österreichischen Bands Milk +, Lausch, und Mother’s Cake gestoßen - sehr zu empfehlen! The Sorrow bringen auch immer wieder sehr professionelles Material, und wir haben gerade in Wien mit Gardenstreet eine sehr gute Vorband gehabt. Sie stehen zwar noch vor ihren ersten Aufnahmen, aber live möchte ich sie auf keinen Fall missen!

Stichwort Frauennamen: Wie wird die nächste Scheibe heißen – beziehungsweise was bringt die Zukunft für euch?

Wir bleiben auf jeden Fall am Ball. Die größte Herausforderung besteht momentan darin, neben dem Studium die Zeit und die Kreativität in neues Material zu stecken, aber ich bin zuversichtlich, dass ein drittes Album, mit welchem Namen auch immer, kommen wird! Danke dir für das Interesse und das Interview!

Andreas Schiffmann (Info)
Alle Reviews dieser Band:
  • Second Relation - Abiona (2012)