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Interview mit The Great Khan (13.02.2013)
Greg Buzzer ist eine echte Lederhaut, wie er in seinen knappen Statements bezeugt. Und wieder läuft "Papa Was An Alligator" im Hintergrund ...
Ich höre alle Arten von Musik und wollte irgendwann selbst welche machen. BUZZER waren meine erste Band und haben mir diesen Namen eingehandelt. Ich kann mir nichts schöneres vorstellen als das, was ich im Zusammenhang mit dem Schreiben und Performen erlebt habe. Dazu muss ich sagen, dass ich keine sonderlich fundierte Ausbildung genossen habe, weder schulisch noch musikalisch. Dafür fühle ich mich aber wohl bei dem, was ich tue, und schätze davon abgesehen, dass meine grauen Zellen sowieso schon zu alt sind, um noch etwas zu lernen.
Wo verortest du THE GREAT KHAN in deinem eigenen Kosmos?
Eigentlich ist alles, was ich anpacke, ein Solo-Projekt. Für THE GREAT KHAN habe ich einen Session-Drummer eingespannt, weil ich selbst nicht trommeln kann. Dann sperrte ich mich in meinem Heimstudio ein und nahm den Rest der Spuren auf. Den Mix und das Mastering erledige ich ebenfalls selbst. Wenn es ans Auftreten geht, muss ich aber völlig bei Null beginnen und meine Pappenheimer anlernen.
Wie gestaltet sich die Musikszene bei dir zu Hause?
Ich habe nicht viel Zeit, um mich damit zu befassen, also abgesehen von dem, was ich selbst beisteure. Der Untergrund lebt aber in jedem Fall, bloß ist es ein Kreuz, dass es nur Publikum für dämliche Tribut-Bands zu geben scheint, womit eine Menge Kreativität wider die Wand gefahren wird.
Deine Wurzeln?
Generell spielt mein Standort genauso wenig eine Rolle wie meine ethnischen Wurzeln, wenn es um musikalische Vorlieben geht. Trotzdem liebe ich Southern Rock und Blues, eben weil ich damit aufgewachsen bin. Deine Kindheit - wo auch immer und egal wer du sein magst - ist dahingehend viel prägender.
Was beschäftigt dich textlich so?
"Dia De Los Muertos" ist ein Fantasietext über deinen oder meinen Todestag. Ich meine, jeder von uns denkt von Zeit zu Zeit daran, den Löffel abgeben zu müssen: Wie wird man sich dabei fühlen, was sehen? Was geschieht danach und so weiter ... Ich wollte mit der Musik die entsprechende Atmosphäre heraufbeschwören. "Eye For An Eye" ist im Gegensatz zum Titel kein Stück über Rache, sondern Verzweiflung. Ich kann dem Gedanken von Karma eine Menge abgewinnen, und wenn man, wie es so schön heißt, ein wildes Tier in die Enge treibt, muss man darauf gefasst sein, gebissen zu werden, also erwarte niemand von mir, dass ich freundlich bleibe, wenn ich Staub schlucken muss. "No. 4" ist mein Lieblingsstück, weil es so hübsch altbacken klingt. Es hat wenig mit Highway-Romantik zu tun, sondern dreht sich ums Altwerden und Nachlassen im Leben.
Höhere Ambitionen?
Hauptsächlich will ich gute Alben raushauen und würde gerne - wie jeder Musiker - von mehr Leuten gehört werden. Bilocation Records bringen die Scheibe übrigens auf Vinyl heraus, während ich bereits neuen Stoff schreibe und aufnehme. Es geht halt immer weiter.
Dito, alles Gute dabei!