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Interview mit Bezoar (05.11.2012)

Bezoar

Kaputte Musik, kaputt sympathische Gesprächspartner. Wer den Einstand der Brooklyner Band BEZOAR noch nicht gehört hat, sollte dies unbedingt nachholen und seine Liebe zum Hübsch-Hässlichen entdecken ... Wir sprachen mit Frontfrau Sara.

Weshalb habt ihr begonnen, Musik zu machen?

Weil wir Menschen mit einem freien Willen waren beziehungsweise sind und Selbstmord begehen würden, falls keine andere Möglichkeit der Selbstverwirklichung bestünde, außerdem im Gedanken daran, dass die Zukunft nicht rosig aussieht und das Verhängnis unmittelbar bevorsteht.

Drückt euer Bandname aus, dass ihr unverdaulich seid?

Ganz genau, wir sind ein Partyhappen für Stümper und klinisch Geistesgestörte.

Was sagt das Artwork von „Wyt Deth“ aus?

Dass eine neue Zeit heranbricht und die allen Dingen zugrundeliegende Schönheit, die hier an der Oberfläche unserer Unzufriedenheit darbt, in einem himmlisch künstlerischen Zustand verschmelzen könnte - und zwar über Cameron Michel.

Handelt „Are We Not Alone“ von außerirdischem Leben?

Wir beziehen uns häufig auf Außerirdische, also hast du Recht; wir sind nicht alleine.

Wer ist „Nikola“?

Nikola Tesla, momentan unser Held. Alle Menschen sollten sich ihm verbunden fühlen, doch leider hat ihm das Leben übel mitgespielt.

Fungiert der Gesang bei euch wie ein weiteres Instrument, statt verständliche Texte zu äußern?

So ist es. Ich persönlich will mich nicht hervortun und Aufmerksamkeit auf die Stimme lenken, sondern nur gerade gut genug hörbar sein, um verstanden werden zu können. Als Kind habe ich ständig versucht, Texte zu entschlüsseln, und diesen Aspekt von Musik halten wir für bestechend. So steht nämlich fest, dass nur diejenigen alles begreifen, die sich wirklich für uns interessieren und genau zuhören.

Bei „Clocktower“ könnte man darauf kommen, es gehe um den konstanten Zeitdruck, unter dem wir stehen ...

Das Stück handelt eher von dem Gefühl, wahnsinnig zu werden und die Welt ringsum nicht mehr zu verstehen. Davor ist wohl niemand gefeit, vor allem nicht angesichts der gegenwärtigen Situation auf der Welt. Jeder Mensch hat eine gewisse Toleranzschwelle, und dieser Song drückt den Augenblick aus, in dem man sie überschreitet.

Wem oder was sollen wir in „Knight“ widerstehen?

Einer neuen Weltordnung, dem Unwissen, der Angst und dem Hass. Wehrt euch dagegen, dass andere über euer Leben bestimmen wollen, damit ihr deren Ideale umsetzt.

Wem fühlt ihr euch musikalisch verbunden?

Jedem, der ungeachtet irgendeines Genres und trotz vorherrschender Herdenmentalität seinen Weg gegangen ist, um schöne Musik zu erschaffen.

Und welchen Weg geht ihr? Was erhofft ihr euch von BEZOAR?

Den Weg nach vorne. Wir sind entschlossen, Menschen auf der ganzen Welt zu berühren, also spielen wir überall und geben alles dafür.

Gut gebrüllt Löwin, vielen Dank für die Antworten!

Andreas Schiffmann (Info)
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