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Interview mit Reverend Bizarre / The Puritan (03.05.2009)
Mit „Death is Glory ... Now“ und „Lithium Gates“ hatten sowohl REVEREND BIZARRE als auch THE PURITAN in den letzten Monaten zwei mächtige Doom-Scheiben am Start. Grund genug einmal beim Mastermind der beiden Truppen nachzuhaken. Sami Hynninen aka Sir Albert Witchfinder antwortet brav und ausführlich auf meine Fragen in Bezug auf beide Bands...
Fragen in Bezug auf REVEREND BIZARRE
REVEREND BIZARRE scheinen nach ihrer Auflösung in Sachen von EP- und Split-Veröffentlichungen aktiver zu sein als je zuvor. Aus welchem Grund?
Wir wollten unseren Fans eine Art weiche Landung bescheren. Die Band wurde 2007 begraben, aber diese Split-Veröffentlichungen gab denen, die unsere Musik mögen, ein bisschen mehr Zeit, sich damit zu beschäftigen. Für uns war es auch die Gelegenheit, etwas mit Bands zu machen, die wir respektieren, und auch um unsere Fans zu überraschen.
Grundsätzlich hätten alle diese Splits und Platten gleich nach unserem „Ableben“ released werden können. Aber da nur wenige Labels auf Vinyl veröffentlichen, funktionierte das so nicht. Noch dazu hatte ich die Hand über allem, habe alles kontrolliert und bis auf die Split mit ELECTRIC WIZARD die Artworks für die Releases selbst gemacht. Das hat eben auch seine Zeit gebraucht. Aber ich werde nicht die Schuld an den ganzen Verzögerungen auf mich nehmen. Ich bin nunmal ein Kontrollfreak und gewöhnlich halte ich meine Abgabetermine ein. Aber mein Tag hat auch nur 24 Stunden und selbst unter einem mörderischem Zeitplan dauert es eben so lange es dauert.
Wann habt ihr all diese Songs aufgenommen? Alles vor dem Tode von REVEREND BIZARRE? Wurde alles bis zum Ende hin geheimgehalten?
Zum Teil haben wir die Songs in der letzten Session für das letzte Album aufgenommen - sind jedoch etwas später noch einmal ins Studio gegangen, um das Werk zu vollenden. Das alles wurde 2007 erledigt, noch bevor wir verkündet haben, dass wir uns auflösen. Für uns bedeutet der Schlussstrich auch wirklich ein Ende. Ich glaube, die letzte Session war genau an dem Tage als GALLHAMMER in Turku gespielt haben. Das war eine großartige Nacht – nicht nur des Gigs wegen, sondern auch weil wir wussten, dass unsere Arbeit zum größten Teil getan war. Natürlich war auch 2008 noch sehr viel zu tun, um diese ganzen Sachen zu veröffentlichen. Ich weiß nicht, ob das alles so ein Geheimnis war, da wir ja eine Art Online-Tagebuch über unsere letzten Tage führten. Hier wurde über die Sessions berichtet. Im Prinzip wurden nur ein paar Songtitel geheim gehalten.
Was war der Grund dafür, jeden einzelnen Song nochmals auf einer ganzen Compilation zu veröffentlichen?
Weil sie ursprünglich nur auf streng limitierten Vinyls veröffentlicht wurden, die sehr schnell ausverkauft waren. Nur ein sehr kleiner Teil unserer Fans hatte bisher überhaupt die Möglichkeit, diese Songs zu hören. Viele dieser Originale werden heute als Sammlerstücke gehandelt und um eines zu bekommen, muss man wahrscheinlich horrende Summen aufbringen. Die Compilation bringt jetzt die Songs zu jedem, der sie hören möchte!
Ich weiß, dass auf dem Album zu jedem Song Liner Notes geben wird aber was denkst Du, die Songs hätten nicht auch auf ein Album von REVEREND BIZARRE gepasst?
Die meisten davon hätten vielleicht Platz auf unseren Alben gefunden. Aber weil ich bereits sehr klare Pläne für diese Platten hatte, war einfach klar, dass diese in anderer Form veröffentlicht werden mussten. Hauptsächlich wollten wir zu dieser Zeit unseren Die-Hard-Fans mit diesen Vinyls etwas wirklich Außergewöhnliches anbieten. Einige Songs davon sind unter meinen REVEREND BIZARRE-All-Time-Favorites.
Kannst Du kurz schildern, was euch motivierte gerade diese Coversongs die ihr aufgenommen habt, auszuwählen?
Ich werde nicht über die offensichtlichsten und langweiligsten Sachen wie SAINT VITUS, JUDAS PRIEST oder PENTAGRAM sprechen, denn da gibt es wirklich nichts spannendes zu erzählen und ich habe die Gründe hierfür schon oft zuvor geschildert. „Bend“ wurde gemacht, weil wir die Idee zu der Split mit MR VELCRO FASTENER schon vor vielen Jahren hatten. Nun fanden wir endlich die Zeit dafür. „Rotestilaulu” ist ein Tribut an den Typen, der den Song im Original gesungen hat. Dieser Track ist auch etwas ganz Besonderes für mich. „The Gate of Nanna” sollte ursprünglich auf der „Slave Of Satan” EP erscheinen. Das Label wollte aber lieber eine Single damit veröffentlichen, weil die lange Spielzeit einer EP dazu geführt hätte, dass einige Shops sie zum Preis eines Albums angeboten hätten. Also blieb der Song bis jetzt unveröffentlicht. Es gab so diverse Pläne, bevor der Song letztendlich auf der Split mit ELECTRIC WIZARD landete. Für uns war es eine Ehre, dieses Release mit ihnen zu teilen.
Würdest Du sagen, dass das nun alles an unveröffentlichtem Material ist das ihr zurückgehalten habt?
Wenn wir ein paar Proberaum-Mitschnitte außen vor lassen, würde ich sagen ja.
Fragen in Bezug auf THE PURITAN:
Die beiden Veröffentlichungen die nun auf „Lithium Gates“ vereinigt sind, zeigen recht deutlich, wie sich THE PURITAN verändert haben. Man spürt die Unterschiede zwischen „The Puritan“ und „The Black Law“ meiner Ansicht nach recht deutlich. Habt ihr euren musikalischen Ansatz in punkto Doom da irgendwie verändert?
Eigentlich wurde „The Black Law“ zum größten Teil schon im Sommer 2007 aufgenommen. Es liegt somit also nicht so viel Zeit zwischen den beiden Aufnahmen. Das Material, das wir dazwischen aufgenommen hatten, zeigt bereits einige Aspekte auf, die sogar über „The Black Law“ hinausgehen.
Seitens des Labels gab es auch hier wieder Verzögerungen, was aber auch an Schwierigkeiten mit dem Mix und Dergleichen lag. Von daher erschien die zweite LP erst 2008.
Ich kann zu einer Veränderung nicht viel sagen. Alles, was wir machen, passiert natürlich. Der letzte Song auf „The Black Law“ wurde schon Ende der 90er geschrieben. Viele Leute glauben, dass neue Platten stets ein Spiegel dessen sind, was die Band zum Zeitpunkt der Veröffentlichung darstellt. Das stimmt so nicht. Songs warten manchmal eine lange Zeit warten, bevor sie tatsächlich auch aufgenommen werden.
Wenn wir über Doom Metal sprechen, gehört unserer Meinung nach THE PURITAN nicht zu diesem Genre.
Die ersten fünf Songs klingen traditioneller als der darauf folgende Rest, der deutlich moderner anmutet. Denkst Du dass diese noch immer musikalisch zueinander passen?
Natürlich.
Ich habe viele Interpretationen im Zusammenhang mit THE PURITAN und puritanischen Ansichten gelesen. Kannst Du kurz erklären, warum ihr gerade diesen Namen für die Band ausgewählt habt?
Es gibt da verschiedene Gründe. Aber der Wichtigste ist das Wort in seiner ursprünglichen Bedeutung: physische und geistige Reinheit. Das ist natürlich bei den Puritanern, über die wir in Büchern lesen können, nie der Fall gewesen. Vielleicht gab es das in ihren Köpfen. Der zweite Grund ist die notorische Art des Wortes selbst. Im historischen Kontext hat das Wort wirklich einen üblen Klang. Es ist kontrovers, denn es weckt die Menschen auf. Der dritte Grund ist, dass in der Musikszene Puritanismus bedeutet, sich auf einen Stil zu versteifen. Unsere Musik ist alles andere als das. Sie ist, was immer wir wollen. Ich mag diese Widersprüche zwischen dem Begriff und unserer Kunst. Und – der wohl wichtigste Grund ist, dass wir versuchen, die reinste Kunst und zu erschaffen und auszuüben. Zumindest trifft dies auf mich zu – ich bin in der Tat auf einer Reise, um spirituelle Reinheit zu erlangen. Wahrscheinlich muss ich mich umbringen, bevor ich diese erreichen kann. Vielleicht bringt mir erst in dem Augenblick, in welchem ich realisiere, dass mein Leben endet, irgendetwas die Wahrheit.
Siehst Du THE PURITAN als richtige Band oder eher als Projekt?
Wir sind drei Individuen, die zusammen eine Gruppe bilden, mit der Fähigkeit so ziemlich alles zu tun, was wir uns musikalisch vorstellen können. Was könnte im Sinne einer Band realer sein? Bisher sind zwar die meisten Ideen von meiner Seite gekommen, aber das wird sich ändern.
Warum dieser ganze Mystizismus um die Bandmitglieder? Gibt es da einen besonderen Grund?
Nur soviel: Die Musik und das Artwork ist alles, was ihr braucht. Und das ist, was wir Euch geben.
Wann können wir mehr von THE PURITAN erwarten?
Wenn ich bedenke, dass mit den Aufnahmen für das Doppel-Album, welches noch immer in Arbeit ist, bereits im Dezember 2006 begonnen wurde, wir 2007 gar nicht und 2008 nur wenig daran gearbeitet haben, kann ich diese Frage nicht wirklich beantworten. Es könnte sein, dass wir diesen Sommer fertig werden. Es könnte aber auch zwei weitere Jahre dauern. Meine hoffnungsvolle Schätzung ist, dass es im nächsten Winter fertig sein könnte.
Okay – gibt es noch etwas, das Du unsere Doom-begeisterten Leserschaft sagen möchtest? Meine besten Wünsche und danke für die Zeit, die Du Dir für dieses Interview genommen hast.
Haltet Augen und Ohren offen! Soweit wie ich das beurteilen kann, ist die Szene sehr aktiv im Moment. Ich bin sehr erfreut zu sehen, dass Peters LORD VICAR sich so gut schlagen. Die Nacht, in der LORD VICAR und SPIRITUS MORTIS die Bühne teilen, wird etwas ganz Besonderes. Das ist die erste Chance für REVEREND BIZARRE-Maniacs, Peter und mich auf einer Bühne zu sehen seit dem letzten gemeinsamen Gig im Dezember 2006. Versucht euch an REVEREND BIZARREs letztem Werk und auch an THE PURITAN, LORD VICAR und dem kommenden SPIRITUS MORTIS-Album. Take care and total control! Danke und Prost!
Interview und Übersetzung: Oliver Schreyer
Überarbeitung und Korrektur: Sabine Langner
Fragen in Bezug auf REVEREND BIZARRE
REVEREND BIZARRE scheinen nach ihrer Auflösung in Sachen von EP- und Split-Veröffentlichungen aktiver zu sein als je zuvor. Aus welchem Grund?
Wir wollten unseren Fans eine Art weiche Landung bescheren. Die Band wurde 2007 begraben, aber diese Split-Veröffentlichungen gab denen, die unsere Musik mögen, ein bisschen mehr Zeit, sich damit zu beschäftigen. Für uns war es auch die Gelegenheit, etwas mit Bands zu machen, die wir respektieren, und auch um unsere Fans zu überraschen.
Grundsätzlich hätten alle diese Splits und Platten gleich nach unserem „Ableben“ released werden können. Aber da nur wenige Labels auf Vinyl veröffentlichen, funktionierte das so nicht. Noch dazu hatte ich die Hand über allem, habe alles kontrolliert und bis auf die Split mit ELECTRIC WIZARD die Artworks für die Releases selbst gemacht. Das hat eben auch seine Zeit gebraucht. Aber ich werde nicht die Schuld an den ganzen Verzögerungen auf mich nehmen. Ich bin nunmal ein Kontrollfreak und gewöhnlich halte ich meine Abgabetermine ein. Aber mein Tag hat auch nur 24 Stunden und selbst unter einem mörderischem Zeitplan dauert es eben so lange es dauert.
Wann habt ihr all diese Songs aufgenommen? Alles vor dem Tode von REVEREND BIZARRE? Wurde alles bis zum Ende hin geheimgehalten?
Zum Teil haben wir die Songs in der letzten Session für das letzte Album aufgenommen - sind jedoch etwas später noch einmal ins Studio gegangen, um das Werk zu vollenden. Das alles wurde 2007 erledigt, noch bevor wir verkündet haben, dass wir uns auflösen. Für uns bedeutet der Schlussstrich auch wirklich ein Ende. Ich glaube, die letzte Session war genau an dem Tage als GALLHAMMER in Turku gespielt haben. Das war eine großartige Nacht – nicht nur des Gigs wegen, sondern auch weil wir wussten, dass unsere Arbeit zum größten Teil getan war. Natürlich war auch 2008 noch sehr viel zu tun, um diese ganzen Sachen zu veröffentlichen. Ich weiß nicht, ob das alles so ein Geheimnis war, da wir ja eine Art Online-Tagebuch über unsere letzten Tage führten. Hier wurde über die Sessions berichtet. Im Prinzip wurden nur ein paar Songtitel geheim gehalten.
Was war der Grund dafür, jeden einzelnen Song nochmals auf einer ganzen Compilation zu veröffentlichen?
Weil sie ursprünglich nur auf streng limitierten Vinyls veröffentlicht wurden, die sehr schnell ausverkauft waren. Nur ein sehr kleiner Teil unserer Fans hatte bisher überhaupt die Möglichkeit, diese Songs zu hören. Viele dieser Originale werden heute als Sammlerstücke gehandelt und um eines zu bekommen, muss man wahrscheinlich horrende Summen aufbringen. Die Compilation bringt jetzt die Songs zu jedem, der sie hören möchte!
Ich weiß, dass auf dem Album zu jedem Song Liner Notes geben wird aber was denkst Du, die Songs hätten nicht auch auf ein Album von REVEREND BIZARRE gepasst?
Die meisten davon hätten vielleicht Platz auf unseren Alben gefunden. Aber weil ich bereits sehr klare Pläne für diese Platten hatte, war einfach klar, dass diese in anderer Form veröffentlicht werden mussten. Hauptsächlich wollten wir zu dieser Zeit unseren Die-Hard-Fans mit diesen Vinyls etwas wirklich Außergewöhnliches anbieten. Einige Songs davon sind unter meinen REVEREND BIZARRE-All-Time-Favorites.
Kannst Du kurz schildern, was euch motivierte gerade diese Coversongs die ihr aufgenommen habt, auszuwählen?
Ich werde nicht über die offensichtlichsten und langweiligsten Sachen wie SAINT VITUS, JUDAS PRIEST oder PENTAGRAM sprechen, denn da gibt es wirklich nichts spannendes zu erzählen und ich habe die Gründe hierfür schon oft zuvor geschildert. „Bend“ wurde gemacht, weil wir die Idee zu der Split mit MR VELCRO FASTENER schon vor vielen Jahren hatten. Nun fanden wir endlich die Zeit dafür. „Rotestilaulu” ist ein Tribut an den Typen, der den Song im Original gesungen hat. Dieser Track ist auch etwas ganz Besonderes für mich. „The Gate of Nanna” sollte ursprünglich auf der „Slave Of Satan” EP erscheinen. Das Label wollte aber lieber eine Single damit veröffentlichen, weil die lange Spielzeit einer EP dazu geführt hätte, dass einige Shops sie zum Preis eines Albums angeboten hätten. Also blieb der Song bis jetzt unveröffentlicht. Es gab so diverse Pläne, bevor der Song letztendlich auf der Split mit ELECTRIC WIZARD landete. Für uns war es eine Ehre, dieses Release mit ihnen zu teilen.
Würdest Du sagen, dass das nun alles an unveröffentlichtem Material ist das ihr zurückgehalten habt?
Wenn wir ein paar Proberaum-Mitschnitte außen vor lassen, würde ich sagen ja.
Fragen in Bezug auf THE PURITAN:
Die beiden Veröffentlichungen die nun auf „Lithium Gates“ vereinigt sind, zeigen recht deutlich, wie sich THE PURITAN verändert haben. Man spürt die Unterschiede zwischen „The Puritan“ und „The Black Law“ meiner Ansicht nach recht deutlich. Habt ihr euren musikalischen Ansatz in punkto Doom da irgendwie verändert?
Eigentlich wurde „The Black Law“ zum größten Teil schon im Sommer 2007 aufgenommen. Es liegt somit also nicht so viel Zeit zwischen den beiden Aufnahmen. Das Material, das wir dazwischen aufgenommen hatten, zeigt bereits einige Aspekte auf, die sogar über „The Black Law“ hinausgehen.
Seitens des Labels gab es auch hier wieder Verzögerungen, was aber auch an Schwierigkeiten mit dem Mix und Dergleichen lag. Von daher erschien die zweite LP erst 2008.
Ich kann zu einer Veränderung nicht viel sagen. Alles, was wir machen, passiert natürlich. Der letzte Song auf „The Black Law“ wurde schon Ende der 90er geschrieben. Viele Leute glauben, dass neue Platten stets ein Spiegel dessen sind, was die Band zum Zeitpunkt der Veröffentlichung darstellt. Das stimmt so nicht. Songs warten manchmal eine lange Zeit warten, bevor sie tatsächlich auch aufgenommen werden.
Wenn wir über Doom Metal sprechen, gehört unserer Meinung nach THE PURITAN nicht zu diesem Genre.
Die ersten fünf Songs klingen traditioneller als der darauf folgende Rest, der deutlich moderner anmutet. Denkst Du dass diese noch immer musikalisch zueinander passen?
Natürlich.
Ich habe viele Interpretationen im Zusammenhang mit THE PURITAN und puritanischen Ansichten gelesen. Kannst Du kurz erklären, warum ihr gerade diesen Namen für die Band ausgewählt habt?
Es gibt da verschiedene Gründe. Aber der Wichtigste ist das Wort in seiner ursprünglichen Bedeutung: physische und geistige Reinheit. Das ist natürlich bei den Puritanern, über die wir in Büchern lesen können, nie der Fall gewesen. Vielleicht gab es das in ihren Köpfen. Der zweite Grund ist die notorische Art des Wortes selbst. Im historischen Kontext hat das Wort wirklich einen üblen Klang. Es ist kontrovers, denn es weckt die Menschen auf. Der dritte Grund ist, dass in der Musikszene Puritanismus bedeutet, sich auf einen Stil zu versteifen. Unsere Musik ist alles andere als das. Sie ist, was immer wir wollen. Ich mag diese Widersprüche zwischen dem Begriff und unserer Kunst. Und – der wohl wichtigste Grund ist, dass wir versuchen, die reinste Kunst und zu erschaffen und auszuüben. Zumindest trifft dies auf mich zu – ich bin in der Tat auf einer Reise, um spirituelle Reinheit zu erlangen. Wahrscheinlich muss ich mich umbringen, bevor ich diese erreichen kann. Vielleicht bringt mir erst in dem Augenblick, in welchem ich realisiere, dass mein Leben endet, irgendetwas die Wahrheit.
Siehst Du THE PURITAN als richtige Band oder eher als Projekt?
Wir sind drei Individuen, die zusammen eine Gruppe bilden, mit der Fähigkeit so ziemlich alles zu tun, was wir uns musikalisch vorstellen können. Was könnte im Sinne einer Band realer sein? Bisher sind zwar die meisten Ideen von meiner Seite gekommen, aber das wird sich ändern.
Warum dieser ganze Mystizismus um die Bandmitglieder? Gibt es da einen besonderen Grund?
Nur soviel: Die Musik und das Artwork ist alles, was ihr braucht. Und das ist, was wir Euch geben.
Wann können wir mehr von THE PURITAN erwarten?
Wenn ich bedenke, dass mit den Aufnahmen für das Doppel-Album, welches noch immer in Arbeit ist, bereits im Dezember 2006 begonnen wurde, wir 2007 gar nicht und 2008 nur wenig daran gearbeitet haben, kann ich diese Frage nicht wirklich beantworten. Es könnte sein, dass wir diesen Sommer fertig werden. Es könnte aber auch zwei weitere Jahre dauern. Meine hoffnungsvolle Schätzung ist, dass es im nächsten Winter fertig sein könnte.
Okay – gibt es noch etwas, das Du unsere Doom-begeisterten Leserschaft sagen möchtest? Meine besten Wünsche und danke für die Zeit, die Du Dir für dieses Interview genommen hast.
Haltet Augen und Ohren offen! Soweit wie ich das beurteilen kann, ist die Szene sehr aktiv im Moment. Ich bin sehr erfreut zu sehen, dass Peters LORD VICAR sich so gut schlagen. Die Nacht, in der LORD VICAR und SPIRITUS MORTIS die Bühne teilen, wird etwas ganz Besonderes. Das ist die erste Chance für REVEREND BIZARRE-Maniacs, Peter und mich auf einer Bühne zu sehen seit dem letzten gemeinsamen Gig im Dezember 2006. Versucht euch an REVEREND BIZARREs letztem Werk und auch an THE PURITAN, LORD VICAR und dem kommenden SPIRITUS MORTIS-Album. Take care and total control! Danke und Prost!
Interview und Übersetzung: Oliver Schreyer
Überarbeitung und Korrektur: Sabine Langner