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Robert John Hope: It Sparks (Review)

Artist:

Robert John Hope

Robert John Hope: It Sparks
Album:

It Sparks

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Folkrock, Singer-Songwriter, Americana, Artpop, Celtic-Folk, Barock-Pop

Label: Musszo Records/Kulturmanufaktur
Spieldauer: 39:13
Erschienen: 02.05.2025
Website: [Link]

Der Titel dieses Albums passt perfekt zum Inhalt: "It Sparks", also "Es funkelt", heißt die Platte, und tatsächlich sind die zehn Lieder darauf schillernde, sprühende Kleinode der Songwriting-Kunst zwischen Folk, Songwriter-Pop, Indie-Rock und Americana. Dass der dafür verantwortliche Sänger und Gitarrist auch noch den schönen Nachnamen Hope trägt, rundet die vordergründige Strahlkraft von "It Sparks" gewissermaßen ab. Und wenn man dann erstmal in die Details des Albums einsteigt... - dann wird es nur noch besser.

ROBERT JOHN HOPE ist ein in Berlin ansässiger Ire, der nach Stationen in den USA mit seiner Band Senakah und in der Heimat irgendwann die Vorzüge der deutschen Kulturmetropole fürs Musikmachen entdeckte. "Ich kam also vor fast zehn Jahren nach Berlin, verliebte mich sofort in die Stadt und beschloss, mit meiner deutschen Freundin von Dublin hierher zu ziehen", erinnert er sich im "Musikreviews"-Gespräch. "Ich hatte einige Jahre in Irland verbracht, nachdem ich aus den USA zurückgekehrt war, und wir hatten beide das Gefühl, dass wir eine Veränderung brauchten, und so rief uns Berlin."


2021 entstand hier das erste Hope-Soloalbum "Plasticine Heart", eine bereits ziemlich eindrucksvolle Talentprobe des sympathischen Singer-Songwriters, die der geschätzte Chefredakteurs-Kollege Thoralf Koß mit starken 12 von 15 Punkten bewertete ("zwischen Damien Rice und Thom Yorke, Folk und Pop, Blues und stimmgewaltigem Singer/Songwriter mit intimen Texten"), Das war schon mal eine Steigerung von den sehr soliden 11/15 für die Debüt-EP „The Unraveling“ von 2018.


Nun legt Hope mit "It Sparks" nach - und es geht punktemäßig nochmals nach oben (siehe unten), denn man kommt aus dem Staunen über so viel künstlerische Eigenständigkeit und kompositorische Klasse kaum noch heraus. Im Famous Gold Watch Studio im Berliner Stadtteil Weißensee entstand die Platte über zwei Jahre hinweg unter der Regie von Produzent Cameron Laing - arrangiert mit einer neuen Band, bestehend aus Martin Krümmling am Schlagzeug, Felix Buchner am Bass, Kelly O’Donohue an den Blechblasinstrumenten, Phil Walker an der E-Gitarre und Fabrizio Tentoni am Klavier. 

Und natürlich ROBERT JOHN HOPE selbst, der singt sowie Gitarren und Piano spielt. "Ich hätte kein größeres Glück mit der Band haben können, die wir für diese Platte zusammengestellt haben", sagt er dankbar. "Jeder Einzelne davon hat erstaunliche Ideen beigesteuert, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass wir die Stücke zu etwas Besonderem entwickeln konnten."


Musik für den typischen irischen Pub um die Ecke macht Hope nun wirklich nicht, aber eine gewisse "Irishness" erkennt er doch in seinem Sound. "Man hat mir immer gesagt, dass ich mit meinem irischen Akzent singe, was ich als Kompliment ansehe - da ich es hasse, so zu klingen, als wäre ich jemand anderes. Ich bin zwar in erster Linie mit Americana und Künstlern wie Jeff Buckley, Nina Simone, Motown und anderen aufgewachsen, aber ich war auch von unglaublichen irischen Künstlern umgeben. Es ist ja ein kleiner Ort."


"Großartige Acts" seines Heimatlandes wie Lankum oder Villagers, Kollegen wie Noel Hogan von den Cranberries oder Moya Brennan von Clannad schätzt Hope sehr - "und zu denken, dass mich solche Größen nicht sowohl kompositorisch als auch stimmlich beeinflussen würden, wäre von meiner Seite aus naiv". Er hat natürlich auch nichts dagegen, wenn man ihn mit Top-Sängern wie Matt Bellamy (Muse), Thom Yorke (Radiohead) oder Eddie Vedder (Pearl Jam) vergleicht - wobei die Ähnlichkeit seiner Vocals mit denen des früh gestorbenen Stimmwunders Jeff Buckley am auffälligsten ist, etwa in "Rear View Mirror".
 
Über das meisterliche neue Album "It Sparks" sagt ROBERT JOHN HOPE: "Ich würde zwar nicht sagen, dass es ein Konzeptalbum ist, aber für mich hat dieses Album sehr viel damit zu tun, wie ich mit dem Leben zurechtkomme, während ich älter werde, und mit der Inspiration, die es mit sich bringt, zusammen mit Veränderungen zum Guten und zum Schlechten."


Der mitreißende Opener "Those That Look" ("ein episches, dramatisches Arrangement") , das prachtvolle Titelstück ("ein Song, der mir richtig Spaß bereiten sollte"), der subtile Protestsong für Frauenrechte "Landing In Liverpool", das herrliche "It Builds" ("eine Ballade über die Höhen und Tiefen in Beziehungen aller Art und das Aufbauen auf einem soliden Fundament, ungeachtet der Herausforderungen, die auftauchen") - nein, eigentlich alle zehn Lieder sind äußerst gelungen und zeugen von einer hinzugewonnenen Reife dieses Singer-Songwriters von der grünen Insel. Der übrigens ein besonderes Faible für die US-Musikmetropole New Orleans hat - davon zeugt der Closer "Vexterior Monologue":

"Als sich das Arrangement dieses Stücks herauskristallisierte, wusste ich sofort, dass es der Abschluss des Albums sein musste. Es ist eine Kulmination mehrerer Stile, die ich gern spielen möchte, aber nur selten erreiche. Eine meiner Lieblingsstädte ist New Orleans, und jedes Mal, wenn ich dort spielte oder zu Besuch war, verspürte ich den Wunsch, den Vibe dieser Stadt in meiner Musik einzufangen. Und deshalb ist dieses Stück zu einem meiner Favoriten geworden. Ich wollte das Album mit einem aufmunternden Höhepunkt beenden, und ich denke, das ist uns mit diesem Song gelungen." Aber voll und ganz, Robert!


FAZIT: Ein Ire mit Folk-Wurzeln - aber keine Musik für den Guinness-Pub um die Ecke. Der Sound von ROBERT JOHN HOPE hat auf "It Sparks" mit dem traditionellen, in Whisky oder dunklem Bier getränkten "Irish-Folk" nichts zu tun. Der seit Jahren in Berlin lebende Sänger, Songwriter, Gitarrist und Pianist hat ein größeres Bild inklusive Indierock- und Americana-Elementen im Kopf. Es sind äußerst abwechslungsreiche Stücke, die tiefe, warmherzige Gefühle und eine vom Leben inspirierte, reife Nachdenklichkeit in opulente Arrangements kleiden - on top eine tolle Stimme, die oft an den großen Jeff Buckley erinnert.

Werner Herpell (Info) (Review 125x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Those That Look
  • Gin Lane Revisited
  • It Sparks
  • Landing In Liverpool
  • It Builds
  • Rear View Mirror
  • The Right Ticket
  • Reset At 11th & Pleasant
  • Ringside
  • Vexterior Monologue

Besetzung:

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