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Demian Dorelli: Nick Drake's Five Leaves Left – Echoes On Solo Piano (Review)

Artist:

Demian Dorelli

Demian Dorelli: Nick Drake's Five Leaves Left – Echoes On Solo Piano
Album:

Nick Drake's Five Leaves Left – Echoes On Solo Piano

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Klaviermusik im Geiste von Nick Drake

Label: Ponderosa Music Records/edel kultur
Spieldauer: 48:10
Erschienen: 11.04.2025
Website: [Link]

„Meiner wunderschönen, mich so sehr inspirierenden Tochter gewidmet!“ (Demian Dorelli)

Es ist schon eine riesige Herausforderung, wenn man als Musiker und Vater seiner innig geliebten Tochter (s)ein ganzes Album widmet, das noch dazu nicht nur ausschließlich am Klavier eigespielt wurde, sondern als Grundlage die Songs von NICK DRAKE, einer der größten, tragisch verstorbenen Singer/Songwriter, der noch heute vielen Musiker als Inspirationsquelle dient, innehat. Die ansprechenden Klavierstücke auf Basis dieser Lieder arrangierte und spielte der Pianist DEMIAN DORELLI auf „Nick Drake's Five Leaves Left – Echoes On Solo Piano“ völlig neu ein und verleiht Drakes Kompositionen so ein offensichtlich klassischen Musikanstrich.


Auf der bedruckten LP-Innenhülle erfährt der neugierig gewordene Hörer zugleich, warum gerade dieses Album mit den Piano-Versionen von Drake-Songs genau diese Widmung erhielt, die sich an seine ihn so inspirierende wie wunderschöne Tochter richtet. Und natürlich auch, worin die Verbindung zwischen Drakes Musik, besonders Dorellis Lieblingssong „River Man“, und seiner Tochter besteht.

Doch all das ist im Grunde nebensächlich, wenn man hört, was DEMIAN DORELLI aus Drakes 1969er-Debüt-Album „Five Leaves Left“ entstehen lässt, indem er dieses kompositorisch so bearbeitet, dass er es solistisch am Piano spielen und dabei auf den Hörer eine ähnliche Wirkung wie das Original erreichen kann.


DEMIAN DORELLI fühlte sich schon immer sehr eng mit der Musik von NICK DRAKE verbunden, sodass er sich entschied, dessen Alben jeweils für ein Solo-Klavier neu zu arrangieren und auf seine Weise als Pianist zu interpretieren. Hierbei begann er mit „Pink Moon“, dem letzten Drake-Album, und setzt dies nun mit Drakes Debüt „Five Leaves Left“ fort, wobei ein wichtiger Grund war, dass sich darauf mit „River Man“ sein persönlicher Lieblingssong befindet: „'River Man' ist bis heute mein absoluter Favorit, und seine einzigartigen Streicherarrangements werden seit Jahrzehnten bewundert.“


So wird gerade dieser Song zu einer echten Herausforderung für Dorelli. Wie er diese meistert, darf nur zu gerne auf „Nick Drake's Five Leaves Left – Echoes On Solo Piano“ bewundert werden, denn gerade wie der Pianist versucht, diese von ihm hervorgehobenen Streicherpassagen an seinem Flügel zu intonieren, lässt aufhorchen.
Wagemut wird in diesem Falle (nicht nur für den Hörer) belohnt.
Natürlich ist hier wie bei allen Stücken Voraussetzung, dass der Hörer akzeptiert, es hier ausschließlich mit einem Piano-Album zu tun zu haben – und diesen Minimalismus sowie den volltönenden, warmen Tastenklang als Genuss versteht – während jemand, der mit einem klassisch klingenden Piano nichts anzufangen versteht, nicht davon abgehalten werden kann, hier von 'Geklimper' zu sprechen.


Im Grunde ist für jeden Freund ruhiger, etwas melancholischer und trotzdem aufregender Piano-Musik das gesamte Album eine Belohnung und Genuss, denn diese Neuinterpretationen von Drakes Originalkompositionen sind eine wahre Hommage an das Original-Album, sodass Dorelli jederzeit bemüht ist, die Parallelen zwischen Original und Pianostück durchklingen zu lassen, wobei er oft mit der rechten Hand die Tasten ähnlich 'singen' lässt, wie es Drake auf „Five Leaves Left“ so anschaulich mit seinen wunderschönen Texten vorträgt.


Nur schade, dass man dies lyrischen Meisterwerke nicht auch zu hören bekommt, sondern sich eben auf den Tasten-Minimalismus eines Börsendorfer-Flügels, dessen Klangbild fasziniert, beschränken muss. Hierbei gelingt es DEMIAN DORELLI tatsächlich, die Magie, welche sich hinter dem gesungenen Original verbirgt, genau auf sein Solo-Piano zu übertragen. Eine wortwörtlich magische Platte und mit das Beste, was man sich von einem modernen Piano-Album erhoffen darf und mit dem der Pianist genau die Wirkung erzielt, mit der er „Five Leaves Left“ – übrigens benannt nach einem Zigarettenpapier-Päckchen – charakterisiert: „'Five Leaves Left' strahlt eine Frische und Leichtigkeit aus, die im starken Kontrast zur schlichten und düsteren Atmosphäre von 'Pink Moon' steht.“


FAZIT: „Nick Drake's Five Leaves Left – Echoes On Solo Piano“ ist die großartige Hommage des in London geborenen und aufgewachsenen Pianisten DEMIAN DORELLI an das gleichnamige Drake-Debüt-Album aus dem Jahr 1969. Der klassisch ausgebildete, aber gleichermaßen im Jazz wie der elektronischen Musik aktive, Dorelli vermerkt hierzu: „Am 25. November 2024 jährt sich Nicks früher Tod mit nur 26 Jahren zum 50. Mal. Es fühlte sich richtig an, diesen Moment zu nutzen, um ein weiteres seiner Alben zu würdigen. Dieses Mal wollte ich zurück zu seinen Anfängen und sein erstes Album auf meine pianistische Leinwand bringen.“ Es ist ein wahrhaftes Meisterwerk, das garantiert auch einen Drake begeistern würde, das uns da von dieser 'pianistischen Leinwand' entgegenklingt und diesen fünf Blättchen ein gänzlich neues hinzufügt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 164x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (24:17):
  • Time Has Told Me (4:26)
  • River Man (5:55)
  • The Thoughts Of Mary Jane (5:02)
  • Three Hours (5:51)
  • Day Is Done (3:03)
  • Seite B (23:53):
  • 'Cello Song (5:48)
  • Man In A Shed (3:12)
  • Fruit Tree (5:34)
  • Way To Blue (5:12)
  • Saturday Sun (4:07)

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