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Poroniec: W pologu (Review)
Artist: | Poroniec |
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Album: | W pologu |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Putrid Cult | |
Spieldauer: | 52:38 | |
Erschienen: | 15.03.2024 | |
Website: | [Link] |
Zwei-Mann-Black-Metal. Gemessen an Granden wie z.B. SATYRICON oder auch MGLA ist die Duo-Konstellation keine schlechte Voraussetzung für mitreißende Genre-Kunst.
Die Krakauer PORONIEC legen in ebenjener Konstellation dieses Jahr ihr Debüt vor, auf dem sie zwischen bitterböser Atmosphäre und diabolisch geschliffenem Schwarzmetall eine spannende Bandbreite bieten.
Gemessen am Cover herrscht ein hässliches Biest über die Niedertracht der Menschheit, spiegelt die niedersten Instinkte unserer Spezies und könnte als Vorbote für das letzte Stündlein dieser Welt fungieren.
Damit betreten PORONIEC mitnichten thematisches Neuland, aber das verlangt auch niemand.
Der Zweier überzeugt vielmehr durch variables Songwriting, dem stets eine beklemmende Stimmung innewohnt, die auch ein gewisses Endzeit-Feeling nicht leugnen kann. Gerade in den langsameren Momenten graben sich die Gitarren wie Klauen in die Gehörgänge, was in puncto Melodieführung ein ums andere Mal an die erwähnten MGLA erinnert (u.a. in „Niedorzecznosci“).
Eine große Stärke von „W pologu“ ist aber definitiv der Gesang. Denn egal ob finsteres Keifen, tiefes Grollen oder aggressiv gebellte Schreie, der Frontmann versteht sein Handwerk und weiß die jeweilige Stimmung der Songs stets perfekt einzufangen. Gleiches gilt für die Gasteinlagen, wie etwa das giftige Weibergeschrei in „Watpliwosci“, auf das gleichsam erhabene wie auch beklemmende Ritualgesänge der Damenstimme folgen.
Diese diffuse Ruhe vor dem Sturm mündet in einen Frontalangriff, der einem Hagelschauer gleich fast schmerzhaft ins Gesicht peitscht, ehe sich der Song gen Ende zu einem machtvollen Schleifer auftürmt und den Hörer schließlich im Sturmpfeifen zurück lässt.
Bei genauerem Hinhören finden sich außerdem immer wieder kleine Dissonanzen oder gegenläufige Gitarrenmotive in den Stücken, die dadurch dieses diffuse, schwer fassbare Element verpasst bekommen, das polnischen Black Metal neueren Datums ein Stück weit charakterisiert.
Gutes Album!
FAZIT: PORONIEC haben mit „W pologu“ ein durchaus spannendes Debütalbum eingetütet, das Freunden von finsterer, gerne auch unvorhersehbarer Tonkunst wärmstens empfohlen werden kann. Zwar werden die Traditionen des Genres kaum geleugnet, genauso wie die landesspezifische, nebelige Atmosphäre ungreifbar über allen Songs schwebt. Aber wer sagt denn, dass das ein Nachteil ist? Starkes Teil!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Nieprzystepni
- Koniecznosci
- Niedorzecznosci
- Moralnosci
- Przypadlosci
- Madrosci
- Watpliwosci
- Bass - Ferment
- Gesang - Wrzaskun, Harvest, Hekte Zaren, Jusyina Walczyk
- Gitarre - Ferment
- Schlagzeug - The Fall
- W pologu (2024) - 13/15 Punkten
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