Partner
Services
Statistiken
Wir
LSSNS: Transit (Review)
Artist: | LSSNS |
|
Album: | Transit |
|
Medium: | LP/Download | |
Stil: | Electro Pop, Synthwave |
|
Label: | Sinnbus | |
Spieldauer: | 43:30 | |
Erschienen: | 13.10.2023 | |
Website: | [Link] |
Ob die Reminiszenz an PINK FLOYDs Klassikeralbum „The Dark Side Of The Moon“, die im Coverbild von „Transit“ hervorsticht, ein Zufall ist?
Schwer vorstellbar.
Auch deshalb weil LSSNS auf einem ähnlich psychedelischen Trip unterwegs sind wie die britischen Legenden. Wenngleich die Musik natürlich deutlich moderner ausfällt.
Wieso auch nicht?
Die Zeit bleibt nicht stehen und Kunst bedeutet Entwicklung.
In diesem Fall führt diese Entwicklung zu einer dunklen Mischung von Synthwave, Electro und poppiger Eingängigkeit. Hinzu kommt eine sehr visuelle Komponente, die sich irgendwo zwischen abstraktem Futurismus und Art Noir ansiedelt. Dementsprechend drehen sich die Texte der Songs auf „Transit“ auch um Wandelvorgänge, die aber letztendlich gar keine sind, sondern lediglich eine trügerischer Hoffnung auf Veränderung mit sich bringen. Aus der Tatsache heraus, dass diese Veränderung am Ende nicht oder nur auf beschwerlichem Weg vollführt, zieht die Band eine Parallele zur sog. Schlafparalyse, in der Bewegung und Stillstand letztlich gleichzeitig stattfinden: Der Körper ist reglos, der Geist gehetzt. Damit schaffen LSSNS zudem ein Gleichnis zum Zustand unserer aktuellen Gesellschaft. Denn im täglichen Hamsterrad, das die 08/15-7-Tage-Woche mit sich bringt, bleibt kaum Platz für tatsächliche Innenschau, Selbstentfaltung oder gar Selbstverwirklichung.
Das klingt zwar ziemlich pessimistisch und kaum nach Hoffnung. LSSNS nutzen diesen Umstand jedoch dazu, wenigstens zeitweilige Gefühle der Hoffnung in ihrer Musik zu verpacken. Auch wenn sich durchaus dunkle Nuancen von Kälte und Distanz auf „Transit“ finden lassen, beschreiben diese doch das Potenzial zur Veränderung. Hierbei tänzeln die Musiker beständig auf der feinen Grenze zwischen Destruktivität und aufrüttelnder Kreativität, womit der Titel des Albums mehr Gewicht hat, als er auf den ersten Blick scheint.
Denn letzten Endes liegt in der Veränderung per se sowohl die Möglichkeit für positive, lebensbejahende Kraft, als auch für das Gegenteil. Wie die Veränderung abläuft und wie das Ergebnis aussehen kann/wird, liegt dabei nicht zuletzt in der Bewusstheit der Menschen über ihr eigenes Potenzial. Das bedeutet zudem, dass aus der aktuellen Haltung der Menschen, ihrem Glück hinterher zu laufen, eine Haltung, das Glück festzuhalten und in tatsächlich Erreichtem zu finden, werden kann. Dadurch wird Glück real und persönliche Zufriedenheit ein Stück greifbarer.
Ob die Musik auf „Transit“ deshalb sowohl zum ekstatischen Tanz einlädt, als auch einen sehr pessimistischen Kern beherbergt?
Vielleicht, aber damit erschaffen LSSNS ein interessantes Konstrukt zwischen persönlichen Gefühlen zur Realität und einer filmischen Dramatik, die dafür sorgt, dass die Spannung, die der Hörer in diesem Album zu entdecken vermag, kaum Grenzen kennt.
FAZIT: LSSNS empfehlen sich mit „Transit“ im Grunde jedem, der mit ehrlicher Passion für eingängige Musik und tiefschürfende Themen warm wird, unabhängig von etwaigen Genres. Denn erstens zielt diese Musik weniger auf ein bestimmtes Subgenre ab und zweitens verfolgt die Band einen universellen Ansatz, in dem sich wohl jeder Hörer an irgendeiner Stelle wiederfinden kann.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Before The Fire
- Gemini
- Prophets
- Finish In Silence
- Navigator
- Rewired
- Radical Eye
- Dream Tomorrow
- Glory
- Slow Release
- Gesang - Patrick Sudarski
- Gitarre - Ville Kuukka
- Keys - Samu Kuukka
- Transit (2023) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews