KELMEN sind eine Kollaboration von Detlef Keller und Michael „Menzman“ Menzes, ergänzt um Dirk Brand an den Drums. Musikalisch sind wir mitten im Manikin-Land, d.h. es gibt fluide, flirrende und warm wogende Klänge, begleitet von agilen Sequenzer-Rhythmen und etlichen Trommeleinsätzen.

Traumwandlerische Musik mit weltmusikalischen Echos, die mal ferner, mal näher vorbeirauschen. Beim längsten Stück, dem mehr als halbstündigen „Second Result“ spielen die Reduktion auf einzelne Instrumente und Schlagwerk partiell eine größere Rolle, ohne fließende und vom Sequenzer geprägte Passagen zu vernachlässigen. Erinnert phasenweise an „Picture Music“ und „Dune“-Zeiten Klaus Schulzes, geschickt in die Gegenwart transferiert. „Third Result“, mit knapp zehn Minuten das kürzeste Stück des Albums, arbeitet nach sphärischem Einstieg vermehrt mit repetitiven Strukturen, die schrittweise erweitert werden.

Die starke rhythmische Komponente, die sich wiederholende Muster immer wieder aufbricht, das Tempo ändert und sich wandelt, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, gibt den eingeworfenen, gleißenden Soundscapes genügend Raum zur Entfaltung und lässt Platz für kleine solistische Expeditionen. Zerfasert nicht, sondern formiert eine stimmige, harmonische Klangwelt, in der sich nicht nur die Freunde von Klaus Schulze, sondern auch TANGERINE DREAM und VANGELIS heimisch fühlen dürften.