Auf dem Indie-Rock-Sektor ist ja inzwischen so ziemlich alles gesagt.
Das muss auch dem ursprünglich als College-Projekt gestarteten Quartett REMEMBER SPORTS aus Philadelphia klar gewesen sein, dass es auf der vierten LP „Like A Stone“ nicht darum gehen konnte, dem Genre neue Aspekte abzugewinnen. Also machten sie das nächstbeste und konzentrierten sich auf der musikalischen Seite darauf, die Detailpflege in den Vordergrund zu stellen und vor allen Dingen alles, was sie als selbsternannte „Basement-Rock-Band“ im Laufe der sechs Jahre des gemeinsamen Wirkens gelernt hatten, feinzutunen und effektiv zu implementieren.

Hierbei nutzen sie verschiedene Ansätze, um dieses Ziel zu erreichen. So legten die vier Musiker(inn)en Wert darauf, sich wechselseitig an verschiedenen Instrumenten zu versuchen und so neue Impulse aufgreifen zu können.
Die andere Maxime dagegen schien die zu sein, trotz der Komplexität der vielschichtigen Arrangements und der ambitionierten Songstrukturen niemals die Extreme aus dem Blick zu verlieren. Feedback, Overdrive und ungezügelte Energieausbrüche gehören ebenso zum musikalischen Repertoire wie feinsinnige Gitarrenfiguren oder elaboriert ausformulierte Songideen.

Kurzum: REMEMBER SPORTS bleiben ihren Prinzipen treu, scheuen sich aber nicht, mit den vorhandenen Möglichkeiten wagemutig herumzujonglieren.

FAZIT: CARMEN PERRY ist nicht nur die Stimme des Indie-Rock-Quartetts REMEMBER SPORTS, sondern sie schreibt auch die Texte für die Songs, die die Band dann musikalisch zusammen ausarbeitet. Das neue Album „Like A Stone“ ist sozusagen ein Break-Up-Album der besonderen Art geworden, denn CARMEN erzählt hier weniger eine klassische Trennungsgeschichte, sondern vollzieht einen Rückblick auf ihre eigene Geschichte sowie die Suche nach ihrem bestmöglichen Ich – und bricht dabei mit ihren Erfahrungen, wie der institutionalisierten Religion oder einer inzwischen überwundenen Ess-Störung. „Gemeinschaftlich, laut und kathartisch“ sollte „Like A Stone“ werden – und diesem Anspruch werden REMEMBER SPORTS durchaus gerecht.