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Various Artists: Great DRUMS At SUN (Review)

Artist:

Various Artists

Various Artists: Great DRUMS At SUN
Album:

Great DRUMS At SUN

Medium: CD
Stil:

Rock(‘n‘Roll) aus dem Hause SUN

Label: Bear Family Productions
Spieldauer: 64:48
Erschienen: 09.03.2017
Website: [Link]

Manchmal sollte man sich wirklich wiederholen – ähnlich wie die Ideen, die das rührige Nostalgie-Label BEAR FAMILY hat, die nach der gezielten Suche nach besonderen Gitarrenleistungen der 50er- und 60er-Jahre, die allesamt auf dem SUN-Label zu finden waren, sich nun statt der Gitarre dem Schlagzeug zuwenden.
Ein erneutes „Chapeau!“ für diese Idee!

Hier also der zweite „At Sun“-Sampler aus dem Hause BEAR FAMILY RECORDS, der im Gegensatz zum ersten, welcher sich speziell auf die Gitarristen konzentrierte, nun seine ganze Aufmerksamkeit den Schlagzeugern widmet, die leider viel zu oft als „unbeachtete Rhythmusfraktion“ innerhalb einer Band abgetan werden.
Doch zuvor noch ein paar wiederholende Worte zu dem ungewöhnlichen Label und der Idee seiner Musikveröffentlichungen dahinter:
Nostalgie und die Suche nach Raritäten und längst vergessenen Musik-Perlen (auch ganz großer, später oder ganz früher weltberühmter Musiker) steht im Mittelpunkt der labeleigenen Musik-Forschertätigkeit und geht bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts zurück. Und was sie dabei alles ausgraben, ist beachtlich – wobei grundsätzlich eins gilt: „Solche historischen Aufnahmen dürfen alles, nur niemals in Vergessenheit geraten!“
Damit zusätzlich auch ausgiebig die Hintergründe zu Musikern, Musik, Labelhistorie und vielem mehr beleuchtet werden können, enthält jede CD-Veröffentlichung ein fettes, sehr informatives Booklet, sodass der Käufer im Grunde zweierlei in der Hand hat – eine CD mit ungewöhnlich historischer Musik plus ein Büchlein in Bookletgröße mit allen notwendigen und sogar epischen, wie kleine Anekdoten zu Song sowie Musiker usw., Informationen dazu.

Genau unter diesem Aspekt entstand auch die Idee hinter „Great DRUMS At SUN“, in dessen dreifaltiges Digipak ein 52 (!!!) Seiten dickes Booklet eingeklebt ist, in welchem auf alle Musiker und jeden einzelnen Song ausgiebig eingegangen wird. Eine Heidenarbeit bei den 28 (!!!) Schlagzeug-Meisterwerken, die auf „GUITARS At SUN“ vereint sind.
Alle Titel stammen vom legendären US-amerikanischen SUN-Label, das 1952 vom ehemaligen Hobbymusiker Sam Phillips gegründet wurde. Das anfangs kleine Independent-Label galt später als trendsetzend für alles, was sich um den Rhythm and Blues, den Rockabilly und Rock‘n‘Roll abspielte.
Da sich SUN RECORDS allerdings vorrangig auf Single-Veröffentlichungen spezialisiert hatten, wurden ihnen später von den LP‘s der Rang abgelaufen und 1969 verkaufte Phillips ein wenig desillusioniert sein Plattenlabel an Mercury Records. 1987 wurde das SUN-Studio dann als Museum und reguläres Tonstudio wiedereröffnet, in dem U2 eine der ersten Bands waren, die dort aufnahmen.

Was aber erwartet uns nun auf Great DRUMS At SUN??

So bekannt viele Musiker auf dem Sampler auch sind, das Haupt“Ohren“merk liegt bei der Zusammenstellung auf den Schlagzeugern, nicht den (berühmten) Sängern, wie ELVIS PRESLEY, CARL PERKINS, JERRY LEE LEWIS, ROY ORBISON u.v.m.

Das Label schreibt zu dieser Zusammenstellung selbst:
„Ob Sie diese 28 Titel nun schlichtweg genießen möchten, oder ob Sie von den Aufnahmen lernen möchten: wir garantieren, dies ist die bestmögliche Zusammenstellung. ‘Great DRUMS At SUN’ liefert atemberaubende Schlagzeugtechnik von Legenden wie WS Holland, Billy Weir und Jimmy Van Eaton bis zu einzigartigen Typen wie Joey Riesenberg, dessen Geschichte bislang noch nicht erzählt wurde. Wir haben weitere Schlagzeuger ausgewählt – Männer wie Bobby Crafford, Johnny Bernero und Houston Stokes sind eher unbekannt geblieben. Doch ihr geniales Drumming hat Aufnahmen bekannterer Sänger bereichert. Stellen Sie sich einmal ‚Whole Lotta Shakin‘’ oder ‚Ubangi Stomp‘ ohne Schlagzeug vor. Dann verstehen Sie, was wir meinen.“

Da bleibt am Ende, nicht nur der Musik hinter „Great DRUMS At SUN“ wegen, folgendes FAZIT übrig:
Auch dass die CD wieder neben der wunderbaren Gestaltung sehr liebevoll und akribisch mit modernster Technik gemastert wurde und der Klang der Aufnahmen, die im Leben schon das Rentenalter erreicht hätten, im musikalischen Dasein aber immer besser klingen, ist hörens- und bewundernswert, sodass auch diese sich der großen Schlagzeug-Innovation des Sun-Labels widmende Zusammenstellung (Originalton des Labels: „Hier liegt das Hauptaugenmerk mal nicht auf den Sängern, sondern primär auf den Schlagzeugern, die unglaublich viel zu dem Gesamteindruck der großartigen SUN-Platten beigetragen haben. Es gibt viele tausend SUN-Wiederveröffentlichungen, doch keine einzige stellt die Musiker in den Mittelpunkt. Das ist nun vorbei!“) ein weiteres Meisterwerk der BEAR FAMILY-Musikhistorie ist.

PS: Und wenn man das Album hier kauft, dann schreit die Bären-Familie auch ganz laut vor Glück ;-)

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5525x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • JERRY LEE LEWIS Lovin‘ Up A Storm
  • ELVIS PRESLEY I Forgot To Remember To Forget
  • VERNON TAYLOR Today Is A Blue Day
  • RUFUS THOMAS Tiger Man
  • ROY ORBISON You‘re My Baby
  • BILLY RILEY Red Hot
  • CHARLIE RICH Everything I Do Is Wrong
  • JERRY LEE LEWIS Crazy Arms
  • WARREN SMITH Ubangi Stomp
  • GENE SIMMONS Drinkin‘ Wine
  • CARL MANN Foolish One
  • HAROLD JENKINS Give Me Some Love
  • SONNY BURGESS What You Gonna Do?
  • RAY HARRIS Green Back Dollar, Watch And Chain
  • CARL PERKINS You Can‘t Make Love To Somebody
  • JERRY LEE LEWIS It‘ll Be Me
  • CHARLIE RICH Lonely Weekends
  • CARL PERKINS Boppin‘ The Blues
  • JIMMY WILLIAMS Fire Engine Red
  • JERRY LEE LEWIS Whole Lotta Shakin‘ Going On
  • RAY SMITH Right Behind You Baby
  • CARL MANN I‘m Coming Home
  • VERNON TAYLOR You‘re Lovin‘ Man
  • BILLY RILEY Flying Saucer Rock & Roll
  • CARL PERKINS That Don‘t Move Me
  • WARREN SMITH So Long I‘m Gone
  • CHARLIE RICH Big Man
  • BOBBY SHERIDAN Red Man

Besetzung:

Interviews:

  • keine Interviews
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