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Thalos: Event Horizon (Review)
Artist: | Thalos |
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Album: | Event Horizon |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental Post Rock |
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Label: | Antigony Records | |
Spieldauer: | 36:33 | |
Erschienen: | 22.04.2017 | |
Website: | [Link] |
„Instrumentaler Post Rock“ ist eine der wenigen Genrebezeichnungen, die schon vor dem Hören des jeweiligen Albums eine recht konkrete Erwartungshaltung erlauben. Einerseits findet der Post Rock-Enthusiast mit hoher Wahrscheinlichkeit bewährte wie berechenbare Strukturen und Soundlandschaften (spacige Delaygitarren – langsames Crescendo – Entladung), auf der anderen Seite fürchtet der kritische Hörer schlimmstenfalls selbstzweckhaftes Spiel mit der Dynamik, ohne dass die Musik zum Punkt käme. Das Fehlen der Stimme verlangt den InstrumentalistInnen obendrein eine Extraportion kompositorischer Raffinesse ab, um den geneigten Hörer bei Laune zu halten.
Die italienische Formation THALOS nimmt genau diese Herausforderung an und präsentiert auf ihrem aktuellen Album „Event Horizon“ einen Mix aus Post Rock, Cinematic Rock und elektronischen Einflüssen – das Ganze eben ohne Gesang. Mit nicht einmal 37 Minuten Spielzeit ist das Album bei weitem kein Langspieler im Wortsinn, dennoch gelingt es dem venezianischen Quartett nicht durchgängig, hinreichend fesselnde Ideen zu präsentieren.
„Event Horizon“ mutet viel eher wie eine Sammlung loser Ideen an, die sich nur schwerlich als kohärentes Album verstehen lassen – hierzu sind verdächtig nach Jam klingende Schnipsel wie der Opener „Voices“ oder das folgende „Dust“ zu beliebig. Auch spätere Stücke („Blue“, „Limbo“) taugen immer wieder für starke Momentaufnahmen, die aber angesichts fehlender roter Fäden kaum ins große Ganze einzuordnen sind. Neben den klassisch-erwartbaren Zutaten des Post Rock wird die elektronische Komponente insbesondere durch Synthethik-Drums und gelegentliche -Leads betont, die der Musik von THALOS zwar einen modernen Anstrich verleihen, leider aber der Musik auch nicht zu mehr Substanz verhelfen.
FAZIT: Hier ist drin, was drauf steht – im Soliden wie im zu Vorhersehbaren. Ein „Hab‘ ich’s doch gesagt“ der Kritiker täte THALOS sicherlich dennoch Unrecht, die sich nicht zu schade sind, eine undankbare Nische mit Hingabe zu Beackern. Dass sie unterwegs ein paar der selbst gesäten Befürchtungen auch wie zwangsläufig erfüllen, bringt den Vierer sicher nicht aus der Bahn. Wer mit Instrumentalmusik nichts anfangen kann, sollte THALOS zumindest für ihre Unbeirrbarkeit respektieren – alle Anderen können guten Gewissens ein Ohr riskieren, wenn sie sich kurzzeitig wegträumen wollen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Voices
- Berlin
- Blue
- Dust
- Quantum
- Progress
- Union
- Storm
- Limbo
- Event Horizon (2017) - 8/15 Punkten
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