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Sternlumen: Nørrebro Nights (Review)
Artist: | Sternlumen |
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Album: | Nørrebro Nights |
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Medium: | CD | |
Stil: | Contemporary Piano / Minimal |
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Label: | Totta Leela Music | |
Spieldauer: | 40:33 | |
Erschienen: | 23.09.2017 | |
Website: | [Link] |
„STERNLUMEN is Thomas Kudela and a piano“ - diesen wenigen Worten wohnt einige Bedeutung inne. Über das Selbstverständnis des Künstlers etwa, der sich und sein Instrument als untrennbare Einheit versteht. Dass das nicht immer so war, zeigt die siebenjährige Abstinenz vor dem selbstbetitelten letzten Album aus 2016. Neue Kraft also, die sowohl das letztjährige Debüt als auch den vorliegenden Nachfolger „Nørrebro Nights“ beseelt.
Aus dem Ruhrgebiet stammend, lebt Kudela seit vielen Jahren in Kopenhagen. „Nørrebro Nights” ist die sonifizierte Liebeserklärung an den Stadtteil, der für den Pianisten weit mehr ist als “nur” Lebensort. Zwischen wärmenden Sommertagen und trüben Winternächten verschmelzen Kontraste und Kulturen, bis in der titelgebenden Morgendämmerung alltägliche Empfindungen zum Existenziellen übersteigert werden und den Künstler gefangen nehmen.
Die Intensität des Gelebten und Gefühlten schlägt sich unmittelbar in der Musik nieder. Fordernd sind die dynamisch-verschwimmenden Arpeggien in „Red Wine Melancholia“ oder das Ostinato-Spiel in „Nørrebrogade“, zart und fast tänzerisch die Harmonien in „Kierkegaard between trees and spheres“. Gleichsam zwingend sind alle Stücke in ihrer Authentizität und Überzeugungskraft, dem Hörer die jeweiligen Stimmungen näher zu bringen. Eingedenk der konsequent minimalistischen Instrumentierung und Spielweise kann man STERNLUMEN diese fesselnden Kompositionen kaum hoch genug anrechnen.
Diese Spielart moderner Minimalklassik führt fast unweigerlich zu Vergleichen mit NILS FRAHM, aufgrund des hörbaren Temperaments nicht zuletzt auch mit KEITH JARRETT. Wie Frahm oder YANN TIERSEN schafft STERNLUMEN es mühelos, die Musik im Kopf des Hörers zu konkreten Bildern werden zu lassen. Dass sich „Nørrebro Nights” ebenso fantastisch auch als Untermalung melancholischer Filmporträts eignen würde, versteht sich von selbst.
FAZIT: Der Vollständigkeit halber sollte es vielleicht heißen „STERNLUMEN is Thomas Kudela, his love for Nørrebro, and a piano“. Aus diesen drei Zutaten wird eine sehnsüchtige Hommage an Kopenhagen in all seiner alltäglichen Einzigartigkeit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Red Wine Melancholia
- Norrebrogade
- Neon Lakes
- Kierkegaard between trees and spheres
- Regina
- Morgendämmerung
- Nørrebro Nights (2017) - 12/15 Punkten
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