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The Sirens Of Titan: Apocalypse Sessions (Review)

Artist:

The Sirens Of Titan

The Sirens Of Titan: Apocalypse Sessions
Album:

Apocalypse Sessions

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Singer/Songwriter, Americana, Psyche

Label: Smile Records/Believe Digital/Soulfood
Spieldauer: 41:19
Erschienen: 07.04.2017
Website: [Link]

Sie sind unerträglich, diese bescheuerten Cover mit Waffennarren, die mit einer Wumme – am besten natürlich einem Schnellfeuergewehr – darauf rumposieren und uns dieses, aus amerikanischer Sicht, Freiheitsgefühl vermitteln. Manchmal fragt man sich tatsächlich, warum die Freiheitsstatue eigentlich eine Fackel in der erhobenen Hand trägt und keine Knarre.
THE SIRENS OF TITAN sind in dieser Beziehung keinen Deut besser, denn ihr Album mit einem wahrscheinlich minderjährigen Mädchen samt Sturmgewehr auf der Vorder- und Rückseite posieren zu lassen, ist – mit welcher Absicht auch immer – komplett daneben. Da wünscht sich der Betrachter dann tatsächlich mehr Brust und weniger Waffe.

Apocalypse Sessions“ unterliegt optisch diesem Klischee und musikalisch ebenfalls, indem es nach NEIL YOUNG auf depressivem Liedermacher-Tripp klingt und sogar die einzelnen Übergänge der Songs grundsätzlich verkackt. Sie werden radikal geschnitten und gehen manchmal sogar beim nächsten Stück in dessen Anfang über.
Session hin oder her – professionell ist das nun wirklich nicht.

Die Aufnahmen sind allesamt Stückwerk.
Aufgenommen bei diversen Live-Sessions soll „Apocalypse Sessions“ als „Gegenstück zur Überproduktion heutiger Musik“ verstanden werden. Andere, wie der Kritiker, können dahinter einfach auch nur eine Rechtfertigung für das unprofessionelle Raushauen eines Albums sehen, das man unter das Musikvolk schleudert, weil THE SIRENS OF TITAN – die musikalische „Inkarnation des Autors, Verlegers und Dichters JOHN-PAUL PRYOR“, dessen Debüt-Roman „Spectacles“ (laut dem Dazed & Confuses Magazin die „traumähnliche Vision einer gesetzlosen Dystopie“) auf dem Literaturmarkt Aufsehen erregte – unbedingt eine CD veröffentlichen wollen, um von der Aufmerksamkeit ihres literaturdichtenden und nun singenden Kopfs zu profitieren, der seine Band vermutlich nach dem gleichnamigen Roman von KURT VONNEGUT benannte. Anscheinend ist ihm dabei entgangen, dass bereits eine Psyche-Rock-Band aus Minneapolis genau den gleichen Namen trägt.

Natürlich sind ganz ähnlich wie in Pryors Buch auch die textlichen Themen auf dem Album gestaltet und drehen sich, melancholisch vorgetragen, um Sehnsüchte, Träume, Grenzüberschreitungen in jeder Beziehung und natürlich immer wieder die traurigen Seiten sowie bedrückenden Visionen unseres Daseins. Im Grunde verarbeiten dann THE SIRENS OF TITAN sich manchmal sehr ähnelnde Kompositionen, die solche Titel wie „Jupiter‘s Son“ oder „The Blood Of Others“ und natürlich „The Devils“ tragen, zu einem Album, bei dem man sich fragt, welcher Song denn nun gerade läuft.
Im Netz erfährt man dazu, dass sich THE SIRENS OF TITAN als „audio-visual project by the author Pryor“ verstehen. Vielleicht hätten sie dann doch besser eine DVD mit den Videos und den Songs als Untermalung veröffentlichen sollen, als diese minderjährige, unausgegorene Knarren-Poser-Audio-CD/LP!

Um es als FAZIT ganz kurz zu machen: Wer mit den seltsam expressionistisch anmutenden, drogengeschwängerten Solo-Werken eines SYD BARRETT nach dessen Rauswurf bei PINK FLOYD etwas anfangen kann, der ist auch bei THE SIRENS OF TITAN gut aufgehoben. Echte Musik-Titanen jedenfalls klingen anders. Viel Besser!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3948x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Ride The Storm
  • Back Dog Commercial
  • The Devils
  • Sweet Surrender
  • All That You Did
  • Jupiter‘s Son
  • Predicting A Fall
  • Burn It Down
  • The Blood Of Others
  • Jojo & The Lions
  • Calling All Wolves

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Jürgen Bernd
gepostet am: 21.02.2017

Dieses Album gibt es mit zwei verschiedenen Cover-Motiven. Auf "dem anderen" (siehe Bandcamp webseite) ist jemand mit nackter Brust zu sehen. Vermutlich hat dieses Bild nicht die amerikanische Zensur überstanden... Vielleicht hat sich die Band daraufhin gedacht: "wenn eine nackte Brust verboten ist nehmen wir eben ein kleines Mädchen mit großer Waffe"...

Die Musik - und darum gehts hier ja eigentlich - ist allerdings wirklich nicht spektakulär, nicht interessant...
Mathilde
gepostet am: 01.05.2017

User-Wertung:
13 Punkte

Dies ist die Rezension eines eifersüchtigen Schriftstellers - das Album ist roh und schön!
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