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Various Artists: Metalliance Volume 1 - Rare And Precious Rock And Metal Gems (Review)

Artist:

Various Artists

Various Artists: Metalliance Volume 1 - Rare And Precious Rock And Metal Gems
Album:

Metalliance Volume 1 - Rare And Precious Rock And Metal Gems

Medium: CD
Stil:

diverser Metal und mehr

Label: Hands Of Blue Records
Spieldauer: 48:40
Erschienen: 13.04.2015
Website: [Link]

Die Kollegen von Powermetal.de haben zum 15-jährigen Jubiläum ihres Bestehens (oder auch einfach nur so) einen Sampler herausgebracht. Und der soll nicht weniger als eine Compilation in der Tradition der legendären "Metal Massacre" oder "US Metal"-Reihen darstellen. Das ist ein hehres (wenn auch wohl nicht so ganz ernst gemeintes) Ziel, das heutzutage natürlich nicht mehr zu erreichen ist; dem Internet und unzähligen Veröffentlichungen ähnlicher Art sei Dank.
Über den Inhalt der CD und dessen Qualität sagt das natürlich noch gar nichts aus. Und zumindest rar kann das gute Stück mit dem etwas zu unscheinbaren Cover in einigen Jahren vielleicht tatsächlich ja mal werden, durch die Limitierung auf 1000 Exemplare, aber mehr noch durch einige bisher unveröffentlichte und zum Teil exklusive Songs, die einige Redakteure hier ausgewählt haben. Dass es sich dabei trotz des Namens des Online-Magazins nicht ausschließlich um Power Metal handelt, dürfte jedem klar sein, der die Seiten regelmäßig liest.

Unter den vertretenen Bands finden sich ein paar bekannte Namen, vom Rest der insgesamt zehn Teilnehmer sind aber wohl selbst dem Auskenner bisher nicht alle ein Begriff. Wenn man den Musikgeschmack der jeweiligen Redakteure einigermaßen kennt, kommt man übrigens durchaus alleine drauf, auf wessen Konto die Auswahl der jeweiligen Band wahrscheinlich gegangen ist. Endgültige Auflösung gibt dann das ausführliche Bootleg, in dem die einzelnen Bands und auch die mitgewirkten Redakteure vorgestellt werden.

Der Insider weiß dann natürlich auch sofort, warum die Prog-Metal-Götter WATCHTOWER, die mit „The Size Of Matter“ den Anfang machen, auf diesem Sampler enthalten sind. Premiere feiert der Song mit dem vor ein paar Jahren kurzzeitig zurückgekehrten Sänger Alan Tecchio hier zwar nicht, denn er war 2010 bereits auf einer Lauschangriff-CD vom Rock Hard enthalten. Es ist aber weiterhin das einzig aufgenommene Stück der Band seit dem zweiten Album von 1989 und bestens geeignet, die Hoffnung und das Verlangen auf ein mögliches und lange angekündigtes dritte Album der Technical Thrasher am Leben zu halten.

Mit SEVENTH SIN folgt die erste neu zu entdeckende Underground-Perle. Die Band aus Kanada hat bisher zwei selbstproduzierte EPs vorzuweisen und stellt mit „Sign Of The Wolf“ ihre aktuelle Single vor. Das Keyboard führt anfangs etwas auf die fälsche Fährte, im Laufe des Songs bildet es aber einen interessanten Kontrast zum angerauten Gesang und der feinen Solo-Gitarre und verleiht dem melodischen Power Metal im Midtempo eine anspruchsvolle Note.

Mehr Kante gibt es von GODSLAVE. Die Saarländer sind schon einige Jahre und mit einigen Veröffentlichungen am Start und zielen mit dem etwas älteren, bisher nur auf einer Split-EP in Kleinstauflage erschienenen „Vodcarnivore“ geradewegs auf die Kauleiste. Die Gitarren am Anschlag erfüllen im Verbund mit dem räudigem Gesang und einem sehr punkigen Refrain die Wünsche jedes Old-School-Thrashers.

Die ältesten Haudegen der Veranstaltung sind die französischen KILLERS, die mit „Histoire d'un Homme“ kein neues, aber ein bisher unveröffentlichtes Stück abgeliefert haben. Das Riff zu Beginn ist etwas arg simpel und der Gesang wie gehabt absolute Geschmackssache, aber für Fans von Franzosen-Metal ist die Nummer wohl ein Muss.

Wesentlich behutsamer geht es bei TERRAFYGHT zu. Die Newcomer stellen „Lost Pride“ von ihrem ersten und bisher einzigen Demo vor. Die akzentuierten Gitarren als Einleitung weisen auf eine gewisse Prog-Ambition hin, bis sich der Song trotz leichter Metal-Schattierung im Riffing vor allem durch die sehr melodischen Gesangslinien zu einem gedämpften Hardrocker entwickelt. Auch eine gewisse Nähe zu HIGH SPIRITS (in der nachdenklichen Art) machen die Niederländer zu einer interessanten Neuentdeckung.

Über diesen Status sind MEMENTO WALTZ schon hinaus. Die Italiener haben sich bereits einen ausgezeichneten Namen im Underground gemacht, schließlich lösten ihre bisherigen Veröffentlichungen und vor allem ihr erstes Album vor zwei Jahren grenzenlose Begeisterung in der Prog-Metal-Gemeinde aus. Der Bewunderer des anspruchsvollen Breaks und ausladenden Gefrickels kommt auch bei „Complex Delirium“, einem wiederum bisher unveröffentlichten Song, bei dem der Name Programm ist, voll auf seine Kosten.

Nicht gerade rechnen konnte man auf dieser CD mit einem NIRVANA-Cover. Dieses kommt von den Leipzigern DARK SUNS, die den Trauerkloß und Abschlusstrack vom „Nevermind“-Album u.a. durch den Einsatz von Bläsern instrumental ausgebaut haben. Wer auf Bands wie SOPHIA steht, fühlt sich mit dem zerbrechlichsten Beitrag des Samplers wohl.

Das erste richtige Überraschungsei des Albums sind LEVEL FIELDS. Hinter der neuen Formation verbergen sich nämlich nicht nur Mitglieder von POVERTY'S NO CRIME und AUTUMN HOUR, sie ist scheinbar auch die (nächste) neue Heimat von Alan Tecchio, der sich mit „ReMarquezable“ ein zweites Mal präsentieren kann. Weniger progressiv als erwartet, dafür im rasanten Tempo ist die Nummer ein Volltreffer für jeden Fan des Sängers. Trotz der kurzen Spielzeit von nicht mal zweieinhalb Minuten werden damit reichlich Hoffnungen auf ausführliches Material der Band geschürt.

Vertrackter wird es dann wieder bei MECHANICAL ORGANIC. Kein Wunder, schließlich verbiegen sich bei der australischen Kombo schon seit einigen Jahren drei ehemalige VAUXDVIHL-Musiker die Finger. Dazu kommt ein Sänger der Marke entspannter Geoff Tate, der zusätzlich rätseln lässt, warum die Band mit der Vorliebe zu Konzept-Alben (die sie bisher alle in Eigenregie veröffentlicht hat) den Song „I See Black“ bisher nicht verwendet hat. Dafür ist er hier jetzt ein echtes Highlight.

Zuvor die größten Augen beim Blick auf die Tracklist hat bei mir persönlich der Name WARDOG ausgelöst. Dementsprechend groß war dann leider auch die Enttäuschung. So nerdig es auch klingen mag, dass Tom Gattis einen Song in klingonisch abgeliefert hat, so unspektakulär ist die Soundcollage im Science-Fiction-Style namens „Clouds Of Magellan“ letztendlich. Ein richtiger neuer Song (gerne auch von BALLISTIC) wäre mir da doch um einiges lieber gewesen.

Die CD ist für schlanke 7,- Euro im Shop von Powermetal.de oder bei Hands Of Blue Records, dem kleinen, aber feinen Label und Mailorder von Redakteur und Hauptinitiator des Samplers Frank Jäger, erhältlich.

FAZIT: Der Powermetal.de-Redaktion ist mit ihrem ersten Sampler eine gute Mixtur aus interessanten Raritäten und hoffnungsvollen Neuentdeckungen gelungen. Auch wenn nicht jeder Name den Erwartungen gerecht wird, ist diese Compilation für den Freund des Metal-Underground (der Prog-Nerd wird besonders verwöhnt) absolut lohnenswert.

Lars Schuckar (Info) (Review 5335x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • WATCHTOWER - The Size Of The Matter
  • SEVENTH SIN - Sign Of The Wolf
  • GODSLAVE - Vodcarnivore
  • KILLERS - Histoire d'un Homme
  • TERRAFYGHT - Lost Pride
  • MEMENTO WALTZ - Complex Delirium
  • DARK SUNS - Something In The Way
  • LEVEL FIELDS - ReMarquezable
  • MECHANICAL ORGANIC - I See Black
  • WARDOG - Clouds Of Magellan

Besetzung:

Interviews:

  • keine Interviews
Kommentare
Frank Jaeger
gepostet am: 12.05.2015

Vielen Dank für die Blumen. Du hast natürlich recht, wir wollen den genannten Klassikern nicht ebenbürtig sein, aber zum Vorbild nehmen durchaus. Dass du WARDOG nicht so gern magst, ist lustig, ein anderes Mag hat den Song gerade zum Highlight des Samplers erklärt. Schön, denn so vielfältig wie unsere Redaktion ist der Sampler, und ich finde es ungeheuer spannend zu lesen, wie andere die Auswahl sehen. Danke für deine Arbeit, Lars.
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