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Feral: Where The Dead Dreams Dwell (Review)
Artist: | Feral |
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Album: | Where The Dead Dreams Dwell |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Old School Swedish Death Metal |
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Label: | Cyclone Empire | |
Spieldauer: | 43:46 | |
Erschienen: | 29.05.2015 | |
Website: | [Link] |
Vergangenen Monat fiel bei der Besprechung der neuen ENTRAILS der Name SMOTHERED als Beispiel für einen vielversprechenden Newcomer in der Swedish Death Metal-Szene. Dass an ihrer Stelle nicht FERAL stehen, die schon 2011 ihr Debüt „Dragged To The Altar“ veröffentlichten, hat seine Gründe, doch genau diese will das Geschwader nun aus dem Weg räumen. Das legt zumindest die leicht veränderte Ausrichtung nahe.
Direkt nach Albumrelease vor vier Jahren waren FERAL Teil eines ziemlich fetten Pakets, das sich seinen beschwerlichen Weg durch Europa bahnte: Zusammen mit GLORIA MORTI und ARROGANZ ging es im Vorprogramm von DEMONICAL durch die kleinsten Venues, die man sich vorstellen kann. Ich war beispielsweise im Haus der Jugend in der Rheinstadt Neuss zugegen, ein typisches Jugendheim, in dem sich nicht mal 100 Leute einfanden. Wie das zusammen mit einem Ticketpreis von unter 10€ dafür sorgen konnte, dass die Bands ein durchaus zufrieden wirkendes Fazit zogen, ist mir bis heute ein Rätsel.
Jedenfalls waren FERAL damals diejenigen, die am meisten überraschen konnten. Im Unterschied zur stumpfen Herangehensweise von DEMONICAL konnte der Abwechslungsreichtum und die Eingängigkeit des FERAL’schen Materials weitaus häufiger punkten. Das verdankten die Schweden ihrer Liebe für beide ENTOMBED-Phasen und kleinen Hits wie ‚Welcome To The Graveyard‘, die sich groovebetont schon nach dem ersten Durchgang festkrallen konnten. Seit dieser Tour gab es vom Viergestirn nur noch ein kurzes Lebenszeichen in Form einer Split-EP mit der deutschen Nachwuchshoffnung REVEL IN FLESH. Davor hatten sich FERAL schon von ihrem Gitarristen Svarte Petter getrennt und auf der Schlagzeugposition Damien gegen Roger Markström ausgetauscht, es scheint wohl etwas gekriselt zu haben.
Nun gibt es endlich Album Nummer zwei, das aber leider als ein kleiner Rückschritt gewertet werden muss. Das ist nicht so sehr im Sinne von Qualitätseinbußen gemeint, viel mehr verlassen die Schweden ihren sympathischen, wie mutigen Pfad und gehen mit „Where The Dead Dreams Dwell“ auf Nummer sicher. Der Death’n’Roll-Anteil tendiert nun gen Null, während sich der Rest in alt bekannten und oft gehörten Swedish Death Metal-Vorlagen auf die Suche nach noch nicht gehörten Riffs macht. Das gelingt ihnen ähnlich gut wie der schon genannten Konkurrenz, ‚Swallowed By Darkness‘ und ‚As The Feast Begins‘ beweisen sogar, dass FERAL nicht nur ihr Handwerk beherrschen, sondern darüber hinaus noch einige Rhythmusfiguren, Riffs und Melodien auf Lager haben, die mehr sind als nur nett.
Aber weder der gute Sound noch Songs wie der rohe Punker ‚Carving The Blood‘ können verdecken, dass die Schweden nicht viel mehr zu bieten haben als die Genrekollegen. Man bewegt sich dadurch zwar auf Augenhöhe mit zum Beispiel der neuen ENTRAILS, aber irgendwie fühlt sich das Ganze doch wie ein enttäuschender Rückschritt an, bei dem die eigene, recht frisch wirkende Identität über Bord geworfen wurde. Die Kursanpassung könnte sich zwar auf den ersten Blick auszahlen, weil sie sich damit auf attraktive Tourneen mit den Großen des Genres bewerben, FERAL könnten aber auch im Wust der Mitbewerber untergehen und in der Versenkung verschwinden, aus der sie gerade erst wieder aufgetaucht sind. Zu wünschen ist den Jungs dieses Schicksal auf keinen Fall, dafür sind sie viel zu talentiert.
FAZIT: „Where The Dead Dreams Dwell“ ist eine fachmännisch inszenierte Old School Swedish Death Metal-Platte, die den Vergleich zum Konkurrenzmaterial nicht zu scheuen braucht. Dennoch bleibt auch aufgrund des starken Vorgängers der Eindruck haften, dass FERAL auf Nummer sicher gehen und deswegen völlig auf die auflockernden Death’n’Roll-Akzente verzichten. Damit, so wirkt es zumindest, beschneiden sich die Schweden unnötigerweise selbst in ihren Möglichkeiten und bewegen sich leider ein Stück weit in Richtung langweiliger Genrekonformität.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Swallowed By Darkness
- Creatures Among The Coffins
- As The Feast Begins
- Suffering Torment
- Carving The Blood Eagle
- Inhumation Ceremony
- The Crawler
- Overwhelmed
- Mass Resurrection
- Succumb To Terror
- Bass - Viktor Eriksson
- Gesang - David Nilsson
- Gitarre - Markus Lindahl
- Schlagzeug - Roger Markström
- Where The Dead Dreams Dwell (2015) - 11/15 Punkten
- Flesh For Funerals Eternal (2018) - 12/15 Punkten
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