ENABLER aus Ohio spielen mit Thrash und Death Metal vermengten Hardcore für Hörer mit Anspruch. TRAP THEM machen etwas Vergleichbares, allerdings weitaus besser. ENABLER bieten sich an als Alternative für die Hörer, denen TRAP THEM zu komplex und vielleicht auch zu hart sind. Auch bei ENABLER sind die Riffs eine Wucht, nicht zuletzt dank des rumpeligen Sounds (Geschmackssache), doch die oft melodischen Vocals von Frontmann und Songschreiber Jeffrey Lohrber schaffen ein wirksames Gegengewicht.

Überhaupt herrschen hier nicht blinde Wut und Raserei. Bei allem Hass, bei aller Verzweiflung vergisst Lohrber nicht, reichlich Hooks und unwiderstehlich vorwärts treibende Riffs einzubauen. Zwar lässt sich die Musik durchgehend als Hardcore identifizieren, aber durchsetzt mit dampfwalzenartigen Death-Metal-Überfällen und herrlichen Leads. Schwachpunkte: Zum einen nimmt die Spannung des Albums zum Ende hin ab; das abschließende "Seekers of the Truth" ist regelrecht langweilig. Zum anderen gibt es inzwischen so viele wirklich innovative und grenzgeniale Hardcore-Bands, dass ENABLER in deren Mitte nicht über oberes Durchschnittsniveau hinauskommen.

FAZIT: Nicht schlecht, aber Hardcore mit Metal können andere besser. Zum Beispiel die Höllenhunde von TRAP THEM, die Raufbolde von MANTAR, die Irren von CONVERGE, die alten Herren von RINGWORM.