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Ontofield: Sleeping With Fractals (Review)
Artist: | Ontofield |
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Album: | Sleeping With Fractals |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenvertrieb / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 63:05 | |
Erschienen: | 27.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Erstes Album des britischen Einzelkommandos John Graham alias ONTOFIELD: "Sleeping With Fractals geht konzeptionell dem Gedanken auf den Grund, dass wir unsere Realität selbst schaffen, in Gedanken wie über unser daraus resultierendes Handeln. Die dazu herangezogenen Mittel des Musikers lassen sich gleichsam auf konkrete Einflüsse aus der proggigen Wirklichkeit zurückführen.
Nicht so sehr das häufig zum Einsatz kommende schummrige E-Piano, sondern die entspannte Stimmung insgesamt, der jedoch etwas Brodelndes anhaftet, gemahnt vor allem im unbeschwerten "Holographic Rain" an PINK FLOYD während der Zeit, da Roger Waters das Heft immer fester in der Hand hielt. Zugleich spielt Graham mitunter äußerst virtuose, vom Blues geschwängerte Licks, die wenig mit Gilmours fließendem Stil gemein haben. Der Titelsong, ein 19-minütiges Epos neben dem unwesentlich knapperen "The Key" (aufbegehrender Höhepunkt der Platte) verzeichnet gleichzeitig die härtesten wie ruhigsten Passagen, fungiert mit seinem fast überschwänglichen Feeling aber als Ausreißer innerhalb des bedächtigen Gesamtbildes.
Der wippende Bass und ein lebendiges Schlagzeugspiel gereichen der Scheibe zu einer natürlichen Dynamik, die gar nichts vom negativen Ruch eines unter chronischer Betriebsblindheit leidenden Soloprojekts besitzt, wobei sich in zunehmendem Maß herauskristallisiert, dass ONTOFIELDs Debüt sowohl wie ein geschlossenes Werk als auch über einzelne Parts funktioniert, von welchen aus man sich den Rest erschließen kann. "My Machine" wäre als Ganzes (immerhin auch elf Minuten) ein Kandidat dazu, besitzt es doch das gewaltigste Gesangs-Hook des Albums und einen fulminanten Solo-Abgang, zu dem man immer wieder vorspulen könnte, ohne dass der Rest unerheblich wäre.
"Sleeping With Fractals" ist ein äußerst textreiches Album, also sollte man es sich unbedingt mit Booklet besorgen statt der Digitalversion auf Bandcamp. Dem zum Trotz wohnt den Stücken selten ein narrativer Charakter, sondern ein ausgesprochen liedhaftes Moment inne, also gibt es griffige Kehrverse ("Moon Handed", mit fünf Minuten auch der kompakteste Track) und mit dem Finale "Underlying Symptoms" einen flotten, fast programmatischen Neo-Progger, mit dem der Künstler seine Herkunft sprichwörtlich auf der Zunge trägt.
FAZIT: Irgendwo bei MARILLION mit Fish und all deren Nachfolgern lässt sich auch ONTOFIELD verordnen, ein davon abgesehen recht eigenständiges und erst auf den zweiten Hör schillerndes Projekt mit zwanglos umgesetztem Konzept und ebensolchem musikalischen Handwerk. In Anbetracht von Grahams Arrangements und Spielvermögen darf man ihn zaghaft zum zukünftigen Tonangeber der britischen Szene ernennen, wenn er so weitermacht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Moon Handed
- Sleeping With Fractals
- Holographic Rain
- The Key
- My Machine
- Underlying Symptoms
- Bass - John Graham
- Gesang - John Graham
- Gitarre - John Graham
- Keys - John Graham
- Schlagzeug - John Graham
- Sleeping With Fractals (2013) - 11/15 Punkten
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