Mit ihrer vierten Veröffentlichung seit 2006 rücken diese aus dem nimmer endenden Band-Fundus von Stockholm stammenden Herren kein bisschen von ihrem atemlosen Hardcore der schnörkellosen Schule ab. "No Tolerance For Intolerance" und "Stand Up For This" sind zwei selbstredende Titel, die der Gesamt-Attitüde von "Lions Share Of The Dog Years" Rechnung tragen.

Zwischen Kumpelhaftigkeit und dem Anprangern von Missständen pendeln DOBERMANN CULT textlich, während spieltechnisch die Würze in der Kürze liegt. Das Tempo liegt stets im höheren Bereich (Ausnahme: das düstere Instrumental "Dawn Patrol"), derweil die Gitarristen keinen melodischen Firlefanz verbrechen, sondern teils richtiggehend primitive Riffs durch die Verstärker jagen, ohne allerdings auch nur eine Sekunde lang stumpf und prollig zu wirken.

Frontschwein Martin erinnert mitunter an OCTOBER FILEs Ben Hollyer, keine schlechte Referenz, zumal DOBERMANN CULT auf ähnlich authentische Weise zornig klingen wie die Briten, und die coole Straßenköter-Anmutung von "Contact Sport" oder dem rasenden "In It For The Fucking Species". Der Bass knattert wunderbar deutlich, wie auch die Lyrics immerzu verständlich bleiben, was das obligatorische Mitgrölen erleichtert, denn sicher ist: live ballert diese Chose noch ein Stück weit geiler wie auf diesem rundum sympathischen Kurzalbum.

FAZIT: DOBERMANN CULT spielen temporeichen Hardcore ohne Klischees und hauen mit "Lions Share Of The Dog Years" 13 spritzige Genre-Bereicherungen heraus, deren Energie und Abwechslung den fehlenden Spielwitz nicht vermissen lassen.