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The Nest: Music For Drivers (Review)
Artist: | The Nest |
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Album: | Music For Drivers |
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Medium: | CD | |
Stil: | Experimental/Jazz/Noise |
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Label: | Denovali Records | |
Spieldauer: | 62:20 | |
Erschienen: | 26.07.2012 | |
Website: | [Link] |
Gerade findet in Kassel die „documenta 13“ statt, und die Gemüter sind einmal mehr erhitzt: Ist das noch Kunst, was die dort fabrizieren? Oder ist das einfach nur sinnfreier Schrott? Ganz ähnlich dürfte es aussehen, wenn so mancher Release des rührigen Bochumer Denovali-Labels zur Diskussion bereit steht. So wie zum Beispiel „Music For Drivers“, das Debüt der Quasi-All-Star-Gruppe THE NEST.
BOHREN & DER CLUB OF GORE-Saxophonist Christoph Clöser, DESMOND DENKER-Synthesizerwizard Tycho Schottelius sowie zwei Mitglieder von TANNHÄUSER STERBEN & DAS TOD haben hier in diversen improvisierten Livesessions in Köln ein experimentelles Klangkonglomerat erschaffen, das von Saxophonlinien gemäßigter Art bis zu freejazzigem Geblase nach Semi-Zufallsprinzip, von leisen Sounds bis zu fiesen Noises, von kaum definierbaren Samples bis zu Sounds mitten aus dem Leben, von fast harmonischen Sprengseln bis zu kakophonen Gebilden, von relaxtem Wabern bis zu hektisch-abgehacktem Akustikmassaker so ziemlich alles bietet, was gängigen Musikschemata völlig entsagt.
Das hört sich manchmal wunderschön an, dann aber wieder seltsam, widerlich, und auf angenehme Klänge folgen wieder richtig verstörende, kranke, destruktive. Nun muss selbstverständlich jeder für sich selbst entscheiden, was er diesem über einstündigen nonkonformistischen Werk abgewinnen kann. Entweder man lauscht fasziniert oder zumindest mit gespitzten Ohren dem Treiben - oder man gibt nach wenigen Minuten resigniert und genervt auf. Da der Rezensent sich früher einmal mit einem anderen Musiker in stellenweise ähnlichen Gefilden herumgetrieben hat, spielt im Falle dieser Rezension möglicherweise eine gewisse Sympathie mit, doch auch wenn man mit solcherlei Klanggut nichts anfangen kann, so sollte der Respekt vor dem Andersartigen stets präsent sein. Und hier schließt sich der Kreis zur Einleitung, denn: Kunst darf alles, und Kunst kann alles sein - auch das, was sich dem Kunstverständnis jedes Einzelnen entzieht.
FAZIT: Muss man mögen. Ich tu's.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Music For Drivers
- Bass - Gerald Mandl
- Gesang - Thomas Mahmoud
- Keys - Tycho Schottelius
- Sonstige - Christoph Clöser (Saxophon), Tycho Schottelius (Synthesizer), Thomas Mahmoud (Field Beats, Effekte), Gerald Mandl (Effekte, Moodswinger)
- Music For Drivers (2012) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Louis
gepostet am: 23.07.2012 |
Denovali kommt als Bochum, dass nur als kleiner Vermerk. Ansonsten Review gut, lass mich überraschen, hab mir die Scheibe erst heute zugelegt. |
Louis
gepostet am: 23.07.2012 |
Aus Bochum. |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 23.07.2012 |
Oh, da hab ich wohl schief geguckt und das hat sich irgendwann in mein Hirn eingebrannt. Die Promoagentur, die u.a. Denovali betreut, kommt aus Berlin, und da hab ich das schlichtweg extremverwechselt. ;)
Wird gleich geändert. |