Nach den schlimmen musikalischen deutsch rockenden Ergüssen der letzen Monate - UNHERZ, E.I.N.S. und Co., ihr wisst schon - ist das neue Album von DER DICKE POLIZIST eine wahre Wohltat, und das, obwohl das, was auf „Tempo Alter!“ nun wirklich kein Geistreich sein mag.

Positiv fällt auf, dass das Quartett auf der vierten Langrille seit 1998 unverkrampft, ja fast relaxt seine Texte in die Welt posaunt. Ohne BILD-Zeitungs-Dramatik, ohne Schwurbeleien, einfach etwas Sozialkritik, Persönliches, Philosophisches - verpackt in simples, nachvollziehbares Vokabular und untermalt von straighten und dennoch nicht anspruchslosen Arrangements, die sich stilistisch irgendwo in unpathetischem Deutschrock, Punkrock und ein klein wenig Indie Rock einfinden.

Die Fremdscham hat Urlaub, man umschifft geschickt die Stereotypen, die der Deutschpunk und vor allem die ganzen BÖHSE ONKELZ-Imitatoren unkrautähnlich im Garten der hiesigen, muttersprachlichen Rockmusik haben sprießen lassen. Hier und da gibt es zwar ein paar Durchhänger, aber die sind selten gravierend, denn meist folgt ein starker Part oder ein richtig edler Refrain.

FAZIT: Nicht essentiell aber absolut brauchbar.