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Blowsight: Shed Evil (Review)
Artist: | Blowsight |
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Album: | Shed Evil |
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Medium: | CD | |
Stil: | Pop Metal |
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Label: | Fastball / Sony | |
Spieldauer: | 20:45 | |
Erschienen: | 19.08.2011 | |
Website: | [Link] |
Bei Schweden denkt man, so man kein ausgemachter Musikfreund ist, vielleicht an Stockholm, und BLOWSIGHT klingen so löchrig, wie die Landschaft des nordischen Venedig ist: Von allem etwas, brav konform im Rahmen der gegenwärtigen Hartkern-Konventionen. Die zerfahrene Liedschreibe darf man entweder toll visionär oder schlicht talentfrei nennen. BLOWSIGHT sind eine Band auf Sinnsuche. Mission failed.
Die sphärisch poppigen Refrains gefallen prinzipiell ("Magic Eight Ball"), wenn man etwa auf die neueren Ergüsse von Devin Townsend kann; was verärgert, sind klischeehafte Metalcore-Breakdowns nebst dazu passendem Gegrummel. So fließend das Zusammenspiel auch ausfällt - wir reden schließlich von Schweden, wo gekonntes Handwerk zum guten Ton gehört, oftmals zulasten der Aufrichtigkeit -, so kalkuliert klingen die Versatzstücke, bloß eben nicht im Verbund, weil man im Songwriting-Kurs nicht aufgepasst hat. "The Girl and the Rifle" klingt demnach genauso, wie der Titel vermuten lässt: Brutalo-Pop quasi mit emotionaler Fühligkeit und SONIC-SYNDICATE-Kaugummi unterm Schuh.
"The Sun Behind the Rain" gefällt abgesehen vom gesprochenen Mittelteil noch am ehesten, weil es sich auf feiste Riffs beschränkt und die große Hymne am Ende auf unkitschige Weise hervorkehrt. "As Wicked As They Come" schwelgt fast indie-mäßig, wenn man das gesangliche Kraftmeiern abzieht. Gen Ende überraschen die drei Herren mit MUSE-Melodien zur Ankündigung eines Street-Metal-Finales - Brechstangen-Songwriting, das zumindest beim ersten Einlauf aufhorchen lässt, die Stelzen indes nicht verhehlen kann. Das letzte, längste Stück ist gleichzeitig am homogensten: "Live Die Surrender" verfolgt den mehrheitstauglichen Ansatz konsequent und empfiehlt das Trio eingedenk eines saftigen Gitarrensolos auch für ehrliche, zeitlose Musik … aber dass es an den Grundlagen im Norden nicht hapert, wusste man wie gesagt bereits vorm Hören dieser EP; es sind die falschen Beweggründe, die BLOWSIGHT Musik machen lassen. Handwerk und Herzblut fangen beide mit dem gleichen Buchstaben an, sind aber nicht das Gleiche.
FAZIT: Über Fastball kommt viel Plastikmüll, dem in einer gerechten Musikwelt eine kurze Verfallszeit blühen sollte. BLOWSIGHT jedenfalls stehen für skandinavische Fließbandware und sind allenthalben bemüht eigenständig. Wer sich eine Mischung aus dem Begriff spottendem Alternative und skandinavischem Post-Death vorstellen kann, darf "Shed Evil" toll finden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Magic Eight Ball
- The Girl and the Rifle
- The Sun Behind the Rain
- As Wicked As They Come
- Live Die Surrender
- Dystopia Lane (2010) - 6/15 Punkten
- Shed Evil (2011) - 5/15 Punkten
- Life & Death (2012) - 6/15 Punkten
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