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Metropole Ruhr Festival 2011 - Bochum, Matrix - 23.04.2011
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2009 fand am Ostersamstag das Tribute To Witchhunter-Festival in Gedenken an den verstorbenen Sodom-Drummer statt. Aus der Idee, zu Ostern auch weiterhin ein zünftiges Thrash Metal-Festvial zu etablieren, wurde das Metropole Ruhr Festival, das 2010 in der Oberhausener Turbinenhalle seine Premiere unter diesem Namen feierte. Mit dabei waren unter anderem Exciter, Flotsam & Jetsam, Living Death und Angel Dust. Auch für 2011 war angedacht, das Festival an dieser Location abzuhalten, doch die Tatsache, dass die Veranstalter keine zugkräftigen Headliner buchen konnten, die die recht große Venue auch angemessen gefüllt hätten, führte zum Umzug in die wesentlich kleinere Matrix in Bochum. Mit FORBIDDEN, DESASTER, THE VERY END, DEATHFIST, ACCU§ER, DIPSOMANIA und ERADICATOR wurde ein abwechslungsreiches Billing zusammengestellt, dass alle Facetten des Thrash Metals abdeckte.
Hochsommerliche Temperaturen dominieren das Osterwochenende 2011. Perfektes Wetter für einen netten Grillabend - das könnte ein Grund dafür sein, dass nicht gerade viele Gäste den Weg in die Kellergewölbe der Matrix finden. Der andere dürfte das deutlich zugkräftigere Alternativprogramm im benachbarten Essen sein, dort spielen Primordial im Turock eine Releaseshow zu ihrem neuen Album. Auch das Fehlen eines richtig geilen Headliners (FORBIDDEN-Fans mögen es verzeihen) dürfte verantwortlich für den geringen Zuschauerzuspruch sein.
Demzufolge sind die Reihen vor der Bühne nur sehr spärlich gefüllt, als die Sauerländer ERADICATOR den Abend eröffnen. Die Band hat den Slot bei einem Facebook-Wettbewerb gewonnen und gibt sich redlich Mühe, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Blickfang ist Sänger Sebastian Stöber mit seiner Sideshow Bob-Frisur, gesanglich kann er mit seiner eher hellen Stimme aber auch überzeugen. Musikalisch fühlt man sich einer melodischen Variante des Bay Area-Thrashs verbunden und gibt sechs Songs zum Besten. Die vielleicht 60 Zuschauer spenden höflich Applaus und verabschieden das Quartett in den Feierabend.
DIPSOMANIA? Nie gehört. Und das, obwohl die Band aus Dorsten schon seit 1988 besteht. Die dementsprechend etwas älteren Herren zocken nicht gerade anspruchslosen, rhythmusbetonten Thrash, der sich - wie das Shirt von Gitarrist Thomas Haupt verrät - eher an Bands wie Coroner orientiert, als am klassischen Ruhrpott-Thrash der 80er, auch wenn man sich ab und an dann doch ein bisschen an Sodom erinnert fühlt. Sänger Dirk Karwinski sieht ein bisschen aus wie ein blonder Bruder von Tankards Gerre und orientiert sich in Sachen Stageacting an Testaments Chuck Billy, sein kehliger Gesang erinnert dagegen ein wenig an Obituary. Mit seiner Schirmmütze und dem Bass in Lemmy-Optik stiehlt ihm Tieftöner Thomas Lendzian aber sogar noch die Show. Die Band hat sichtlich Spaß an ihrem Auftritt, was sich allerdings nicht so recht auf das Publikum überträgt, dem der Sound wohl nicht straight genug ist. Nach neun Songs verabschieden sich die Dorstener und machen die Bühne für DEATHFIST frei.
Deren Gitarrist verweilt aber noch unerwartet lange am Merchandise-Stand, was bedeutet, dass ACCU§ER zunächst mal auf dem Plan stehen, weil deren Gitarrist wohl noch etwas anderes an diesem Abend vor hat. Die 2008 reformierten Siegener Urgesteine der deutschen Thrashszene hatten es seit jeher schwer und kamen über das, was man leicht beschönigend Kultstatus nennt, eigentlich nie hinaus. Was die Show an diesem Abend bestätigt. Das Interesse der Zuschauer ist anfangs noch sehr gering, im Laufe des Auftritts gesellen sich aber immer mehr meist ältere Gäste vor die Bühne. Die werden zwar von Sänger Frank Thoms und vor allem vom schwer agilen Basser Frank Kimpel immer wieder zum Mitmachen animiert, so richtig viel los ist aber während des gesamten Auftritts nicht. Der riff- und groovelastige Thrash, der ein wenig an frühere Metallica erinnert, trifft den Geschmack des Publikums nur eingeschränkt, das aber zumindest für die beiden alten Nummern "Who Dominates Who?" und "Symbols Of Hate" mehr als nur Höflichkeitsapplaus spendet.
Ganz anders sieht es dann bei DEATHFIST aus, die man im Grunde genommen als Newcomer bezeichnen kann, denn ihr erstes Album "Too Hot To Burn" erschien erst 2010. Gitarrist Markus Wichmann und die überaus charismatische Frontfrau Corinna Becker waren aber vorher schon lange Zeit in einer anderen Band aktiv und durch seine Tätigkeit bei Metal Inquistitor hat Basser Cliff Bubenheim natürlich auch jede Menge Erfahrung. Geboten wird rasanter, räudiger Thrash der alten Schule, der zum ersten Mal heute für Euphorie sorgt. Wichmann, der aussieht wie eine Mischung aus Kerry King und Fuchs von Die Apokalyptischen Reiter, feuert mit stoischer Gelassenheit geile Riffs in die Menge, die sichtlich Spaß an der Show hat und zum ersten Mal Circle Pits und Crowsurfer hervorbringt. Basser Cliff und das Publikum bangen um die Wette, während Sängerin Corinna mit beeindruckend fiesem Organ die neun Songs, die alle vom Debütalbum stammen, intoniert und dazu die passende Mimik und Gestik auf Lager hat. Die erst zehnte Show von DEATHFIST überzeugt auf ganzer Linie und manifestiert den Status als wirklich heißer Newcomer im deutschen Oldschool-Thrash.
Wenn ein junger Nachwuchs-Thrasher sich einen ganzen Auftritt lang in der ersten Reihe mit dem Rücken zur Bühne stellt, um sein Desinteresse am Gebotenen zu demonstrieren, bekommt man schon mal das Verlangen, dem Pimpf eines auf die Mappe zu geben. So etwas ist respektlos und gehört sich einfach nicht, zumal nicht davon auszugehen ist, dass der Rotzlöffel das Musizieren besser drauf hat, als THE VERY END. Gut, zwischen DEATHFIST und DESASTER ist die Band, die als Ersatz für Final Depravity auf dem Billing steht, rein stilistisch alles andere als optimal aufgehoben, was jedoch nichts an der astreinen Performance und der starken Musik der Band ändert. Die Essener, die an diesem Abend mit Aushilfsgitarrist Alex Bartkowski von den Kölnern Guerrilla antreten, können sich rühmen, den mit Abstand besten Sänger des Abends in ihren Reihen zu haben: Björn Goosses, den so mancher von den wieder aktiven Night In Gales kennen dürfte, hat von melodischen Passagen bis hin zu todesmetallischen Growls einfach alles drauf. Genauso abwechslungsreich ist das Songmaterial, groovig, melodisch, knackig hart und immer schon straight nach vorne rockend, als stellvertretende Highlights müssen hier "Flatline" und die beiden am Ende positionierten "Dead Is The New Alive" und "Blacklisted" genannt werden. Nach zwei guten Alben und starken Liveperformances wie dieser ist klar: THE VERY END sind kein Geheimtipp mehr, sondern ein verdammt gute Band, die hoffentlich in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Im runden Gewölbe der Matrix wird es danach noch finsterer, als es eh schon ist. DESASTER entern in echtmetallischer Nieten- und Nägel-Montur und im Falle von Basser Odin auch mit Corpsepaint im Gesicht die Bühne, um dem Publikum eine Ladung angeschwärzten Thrash Metals um die Ohren zu hauen, die sich gewaschen hat. Mit Leidenschaft und Hingabe zelebriert das Quartett seinen finsteren, authentischen Sound und erntet völlig zurecht die bisher besten Reaktionen des Publikums. Besonders die Ausstrahlung von Sänger Sataniac, der seine Texte mit grimmigen Blick bellt, sorgt für boshafte Atmosphäre, aber auch Odin und Gitarrist Infernal sorgen mit sehenswertem Stageacting für das Gelingen der Show. Einziger Wermutstropfen aus Sicht des Rezensenten: da in Sachen DESASTER noch eine dringend zu stopfende Bildungslücke vorhanden ist, wird von den gespielten Songs lediglich "Teutonic Steel" erkannt. Trotzdem eine geile Show.
Die Matrix ist in Sachen Sound bekanntlich nicht gerade das Paradies für Akustikgourmets und auch an diesem Abend wird das Problem bei fast allen Bands mit extrem hoher Lautstärke so gut es eben geht kaschiert. So auch bei FORBIDDEN, deren erste Songs sind im Soundbrei kaum zu erkennen, erst ab "Twisted Into Form" an Position vier wird es langsam besser. Zuvor wird die Band von den Fans, die inzwischen gut die Hälfte der Halle füllen, euphorisch begrüsst. Mitgebracht haben die Bay Area Thrasher mit Gene Hoglan an den Drums einen besonders hochkarätigen Gast, der ein sattes Rhythmusfundament legt. Die beiden Gitarristen Craig Locicero und Steve Smyth zocken die Songs mit beeindruckender Tightness, lediglich der schwergewichtige Frontmann Russ Anderson hat nicht seinen allerbesten Tag erwischt und wirkt manchmal etwas aus der Puste. Vom aktuellen Album "Omega Wave" werden "Forsaken At The Gates", "Overthrow" "Dragging My Casket" und der Titeltrack en bloc geboten, ansonsten reiht sich ein Bandklassiker an den anderen. "March Into Fire" eröffnet den bunten Reigen, "Step By Step" und "Off The Edge" folgen. "R.I.P." wird dem kürzlich von uns gegangenen Matt LaPorte gewidmet. Zum Ende des Gigs hat sich das Publikum dann zwar schon deutlich gelichtet (was vermutlich auch an der Happy Hour mit preiswertem Fassbier bis 19 Uhr liegt), doch mit "Infinite", "Through Eyes Of Glass" und "Chalice Of Blood" setzen FORBIDDEN dem guten Auftritt das Krönchen auf.
Es bleibt abzuwarten, ob es noch einen dritten Teil von Metropole Ruhr geben wird, denn die Probleme, die man bei der diesjährigen Organisation hatte, werden angesichts der Tatsache, dass man selbst die Matrix nur zur Hälfte füllen kann, sicher nicht weniger werden. Wäre schade um die schöne Idee.
Andreas Schulz (Info)
Hochsommerliche Temperaturen dominieren das Osterwochenende 2011. Perfektes Wetter für einen netten Grillabend - das könnte ein Grund dafür sein, dass nicht gerade viele Gäste den Weg in die Kellergewölbe der Matrix finden. Der andere dürfte das deutlich zugkräftigere Alternativprogramm im benachbarten Essen sein, dort spielen Primordial im Turock eine Releaseshow zu ihrem neuen Album. Auch das Fehlen eines richtig geilen Headliners (FORBIDDEN-Fans mögen es verzeihen) dürfte verantwortlich für den geringen Zuschauerzuspruch sein.
Demzufolge sind die Reihen vor der Bühne nur sehr spärlich gefüllt, als die Sauerländer ERADICATOR den Abend eröffnen. Die Band hat den Slot bei einem Facebook-Wettbewerb gewonnen und gibt sich redlich Mühe, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Blickfang ist Sänger Sebastian Stöber mit seiner Sideshow Bob-Frisur, gesanglich kann er mit seiner eher hellen Stimme aber auch überzeugen. Musikalisch fühlt man sich einer melodischen Variante des Bay Area-Thrashs verbunden und gibt sechs Songs zum Besten. Die vielleicht 60 Zuschauer spenden höflich Applaus und verabschieden das Quartett in den Feierabend.
DIPSOMANIA? Nie gehört. Und das, obwohl die Band aus Dorsten schon seit 1988 besteht. Die dementsprechend etwas älteren Herren zocken nicht gerade anspruchslosen, rhythmusbetonten Thrash, der sich - wie das Shirt von Gitarrist Thomas Haupt verrät - eher an Bands wie Coroner orientiert, als am klassischen Ruhrpott-Thrash der 80er, auch wenn man sich ab und an dann doch ein bisschen an Sodom erinnert fühlt. Sänger Dirk Karwinski sieht ein bisschen aus wie ein blonder Bruder von Tankards Gerre und orientiert sich in Sachen Stageacting an Testaments Chuck Billy, sein kehliger Gesang erinnert dagegen ein wenig an Obituary. Mit seiner Schirmmütze und dem Bass in Lemmy-Optik stiehlt ihm Tieftöner Thomas Lendzian aber sogar noch die Show. Die Band hat sichtlich Spaß an ihrem Auftritt, was sich allerdings nicht so recht auf das Publikum überträgt, dem der Sound wohl nicht straight genug ist. Nach neun Songs verabschieden sich die Dorstener und machen die Bühne für DEATHFIST frei.
Deren Gitarrist verweilt aber noch unerwartet lange am Merchandise-Stand, was bedeutet, dass ACCU§ER zunächst mal auf dem Plan stehen, weil deren Gitarrist wohl noch etwas anderes an diesem Abend vor hat. Die 2008 reformierten Siegener Urgesteine der deutschen Thrashszene hatten es seit jeher schwer und kamen über das, was man leicht beschönigend Kultstatus nennt, eigentlich nie hinaus. Was die Show an diesem Abend bestätigt. Das Interesse der Zuschauer ist anfangs noch sehr gering, im Laufe des Auftritts gesellen sich aber immer mehr meist ältere Gäste vor die Bühne. Die werden zwar von Sänger Frank Thoms und vor allem vom schwer agilen Basser Frank Kimpel immer wieder zum Mitmachen animiert, so richtig viel los ist aber während des gesamten Auftritts nicht. Der riff- und groovelastige Thrash, der ein wenig an frühere Metallica erinnert, trifft den Geschmack des Publikums nur eingeschränkt, das aber zumindest für die beiden alten Nummern "Who Dominates Who?" und "Symbols Of Hate" mehr als nur Höflichkeitsapplaus spendet.
Ganz anders sieht es dann bei DEATHFIST aus, die man im Grunde genommen als Newcomer bezeichnen kann, denn ihr erstes Album "Too Hot To Burn" erschien erst 2010. Gitarrist Markus Wichmann und die überaus charismatische Frontfrau Corinna Becker waren aber vorher schon lange Zeit in einer anderen Band aktiv und durch seine Tätigkeit bei Metal Inquistitor hat Basser Cliff Bubenheim natürlich auch jede Menge Erfahrung. Geboten wird rasanter, räudiger Thrash der alten Schule, der zum ersten Mal heute für Euphorie sorgt. Wichmann, der aussieht wie eine Mischung aus Kerry King und Fuchs von Die Apokalyptischen Reiter, feuert mit stoischer Gelassenheit geile Riffs in die Menge, die sichtlich Spaß an der Show hat und zum ersten Mal Circle Pits und Crowsurfer hervorbringt. Basser Cliff und das Publikum bangen um die Wette, während Sängerin Corinna mit beeindruckend fiesem Organ die neun Songs, die alle vom Debütalbum stammen, intoniert und dazu die passende Mimik und Gestik auf Lager hat. Die erst zehnte Show von DEATHFIST überzeugt auf ganzer Linie und manifestiert den Status als wirklich heißer Newcomer im deutschen Oldschool-Thrash.
Wenn ein junger Nachwuchs-Thrasher sich einen ganzen Auftritt lang in der ersten Reihe mit dem Rücken zur Bühne stellt, um sein Desinteresse am Gebotenen zu demonstrieren, bekommt man schon mal das Verlangen, dem Pimpf eines auf die Mappe zu geben. So etwas ist respektlos und gehört sich einfach nicht, zumal nicht davon auszugehen ist, dass der Rotzlöffel das Musizieren besser drauf hat, als THE VERY END. Gut, zwischen DEATHFIST und DESASTER ist die Band, die als Ersatz für Final Depravity auf dem Billing steht, rein stilistisch alles andere als optimal aufgehoben, was jedoch nichts an der astreinen Performance und der starken Musik der Band ändert. Die Essener, die an diesem Abend mit Aushilfsgitarrist Alex Bartkowski von den Kölnern Guerrilla antreten, können sich rühmen, den mit Abstand besten Sänger des Abends in ihren Reihen zu haben: Björn Goosses, den so mancher von den wieder aktiven Night In Gales kennen dürfte, hat von melodischen Passagen bis hin zu todesmetallischen Growls einfach alles drauf. Genauso abwechslungsreich ist das Songmaterial, groovig, melodisch, knackig hart und immer schon straight nach vorne rockend, als stellvertretende Highlights müssen hier "Flatline" und die beiden am Ende positionierten "Dead Is The New Alive" und "Blacklisted" genannt werden. Nach zwei guten Alben und starken Liveperformances wie dieser ist klar: THE VERY END sind kein Geheimtipp mehr, sondern ein verdammt gute Band, die hoffentlich in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Im runden Gewölbe der Matrix wird es danach noch finsterer, als es eh schon ist. DESASTER entern in echtmetallischer Nieten- und Nägel-Montur und im Falle von Basser Odin auch mit Corpsepaint im Gesicht die Bühne, um dem Publikum eine Ladung angeschwärzten Thrash Metals um die Ohren zu hauen, die sich gewaschen hat. Mit Leidenschaft und Hingabe zelebriert das Quartett seinen finsteren, authentischen Sound und erntet völlig zurecht die bisher besten Reaktionen des Publikums. Besonders die Ausstrahlung von Sänger Sataniac, der seine Texte mit grimmigen Blick bellt, sorgt für boshafte Atmosphäre, aber auch Odin und Gitarrist Infernal sorgen mit sehenswertem Stageacting für das Gelingen der Show. Einziger Wermutstropfen aus Sicht des Rezensenten: da in Sachen DESASTER noch eine dringend zu stopfende Bildungslücke vorhanden ist, wird von den gespielten Songs lediglich "Teutonic Steel" erkannt. Trotzdem eine geile Show.
Die Matrix ist in Sachen Sound bekanntlich nicht gerade das Paradies für Akustikgourmets und auch an diesem Abend wird das Problem bei fast allen Bands mit extrem hoher Lautstärke so gut es eben geht kaschiert. So auch bei FORBIDDEN, deren erste Songs sind im Soundbrei kaum zu erkennen, erst ab "Twisted Into Form" an Position vier wird es langsam besser. Zuvor wird die Band von den Fans, die inzwischen gut die Hälfte der Halle füllen, euphorisch begrüsst. Mitgebracht haben die Bay Area Thrasher mit Gene Hoglan an den Drums einen besonders hochkarätigen Gast, der ein sattes Rhythmusfundament legt. Die beiden Gitarristen Craig Locicero und Steve Smyth zocken die Songs mit beeindruckender Tightness, lediglich der schwergewichtige Frontmann Russ Anderson hat nicht seinen allerbesten Tag erwischt und wirkt manchmal etwas aus der Puste. Vom aktuellen Album "Omega Wave" werden "Forsaken At The Gates", "Overthrow" "Dragging My Casket" und der Titeltrack en bloc geboten, ansonsten reiht sich ein Bandklassiker an den anderen. "March Into Fire" eröffnet den bunten Reigen, "Step By Step" und "Off The Edge" folgen. "R.I.P." wird dem kürzlich von uns gegangenen Matt LaPorte gewidmet. Zum Ende des Gigs hat sich das Publikum dann zwar schon deutlich gelichtet (was vermutlich auch an der Happy Hour mit preiswertem Fassbier bis 19 Uhr liegt), doch mit "Infinite", "Through Eyes Of Glass" und "Chalice Of Blood" setzen FORBIDDEN dem guten Auftritt das Krönchen auf.
Es bleibt abzuwarten, ob es noch einen dritten Teil von Metropole Ruhr geben wird, denn die Probleme, die man bei der diesjährigen Organisation hatte, werden angesichts der Tatsache, dass man selbst die Matrix nur zur Hälfte füllen kann, sicher nicht weniger werden. Wäre schade um die schöne Idee.
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