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KASALLA @ Juicy Beats Park Sessions 2020 - Westfalenpark Dortmund - 22.08.2020
Juicy Beats Park Sessions 2020
Wie Kollege Stefan Haarmann bereits bei z.B. Versengold und Völkerball, so konnte ich nach fast 6 Monaten Konzertabstinenz endlich mal wieder etwas Event- und Bühnenluft schnuppern. Wichtiger noch als unser Anliegen für Euch von Konzerten zu berichten, ist aber, dass auch viele Künstler und Eventagenturen schwer von der Corona-Pandemie gebeutelt sind. Aus diesem Grund freut es uns besonders für sie, dass es, wenn auch mit Einschränkungen, weiter gehen kann. Es hatte etwas von einer lange nicht mehr erlebten Normalität, mal wieder vor der Bühne zu stehen und Künstler zu fotografieren, auch wenn dazu diese blöde aber notwendige Maske getragen werden muss.
Der Auftritt von Kasalla fand im Rahmen der Juicy Beats Park Sessions open air im Dortmunder Westfalenpark statt. Auf dem Parkgelände unterhalb des Florian-Turm ist für die Park Sessions ein mittelgroßes Areal abgesperrt, in welchem auf einer verhältnismäßig kleinen Bühne die Konzerte stattfinden. Das Hygienekonzept wirkte durchdacht und konnte von sehr wenigen Security Mitarbeitern und Angestellten des Veranstalters umgesetzt werden. Bei den ca. 400 zahlenden Zuschauern war es dann auch ohne Wartezeiten möglich zwischendurch mal den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen. Das Wetter wirkte unkalkulierbar, hat die gut gelaunten Gäste aber bis zum Ende der Veranstaltung unterstützt.
Das zweite Aufeinandertreffen der fünf sympathischen Jungs us der Stadt met K und mir, war nicht weniger interessant als das erste. Im letzten Jahr durften die Kölner als Support für P!nk in Gelsenkirchen vor 45.000 Zuschauern auftreten, wo ich einen ersten positiven Eindruck gewinnen konnte. Das war nach ihrem bis dahin überragenden Live-Großereignis am 9. und 10. September 2016 anlässlich des fünften Band-Geburtstages mit zusammen 26.000 Zuschauern der fetteste Gig. Geplant waren für dieses Jahr noch weitere Stadionkonzerte als Headliner, welche aber wegen Corona auf 2021 verschoben werden mussten.
Gemeinsam musiziert wird nun bereits seit 9 Jahren. Gitarrist und Songwriter Flo und Bastian gründeten damals die Band und sind mit ihr schnell zur beliebtesten und erfolgreichsten Kölner Mundart- Band avanciert. Das vierte Studioalbum der Band schaffte es auf Anhieb von 0 auf Platz 5 der deutschen Albumcharts und bescherte der Band somit nicht nur die erste Top Ten - Platzierung ihrer Karriere, sondern auch den aktuell höchsten Chartentry einer kölschen Band seit BAP im Jahr 1981. Die Erfolgsgeschichte der Kölner wurde 2018 durch ein weiteres Megahighlight gekrönt, denn sie wurden für den deutschen Musikpreis ECHO nominiert. Damit sind sie die erste kölsche Band seit den Höhnern und BAP, die jemals für einen ECHO nominiert waren. Die spektakuläre Leistung kommt dabei einem musikalischen Durchmarsch von der Kreisklasse in die Champions League gleich - denn was außerhalb der Dommetropole kaum einem Musikinteressierten bekannt ist: die musikalische Konkurrenz ist in Köln weit größer und intensiver als in jeder anderen deutschen Großstadt.
„Es gibt in Köln Dutzende Bands, die Mundart spielen und davon leben können, das glaubt einem ja anderswo keiner, wenn man das erzählt“, wundert sich Sänger und Songwriter Bastian Campmann. Und fürwahr: eine derart lebendige, aktive und wirtschaftlich erfolgreiche Mundart-Szene im Grenzbereich zu Rock und Pop ist in anderen bundesdeutschen Ballungsräumen kaum vorstellbar. Ein Phänomen, das ohne Karneval allerdings auch nicht möglich wäre. Campmann und Peil fiel die Entscheidung, nach jahrelangen Erfahrungen im Bereich Rock bzw. Punkrock eine Band mit stark lokalem, inhaltlichen Bezug zu gründen, nicht weiter schwer: Bastians Vater war sein Leben lang eine feste Größe in der Musikszene der Domstadt, Flo schrieb bereits u.a. Songs für die kölschen Legenden Bläck Fööss.
Was es allerdings tatsächlich bedeutet, Mitglied einer Band zu sein, deren Musik fester Bestandteil im Repertoire der fünften Jahreszeit ist, vermag man sich anderorts kaum vorzustellen. „Während der Karnevalszeit spielt man innerhalb von nur sechs Wochen zweihundert (!) Mal, das sind ca. zehn Auftritte pro Tag“, skizziert Bastian Campmann das Arbeitspensum zwischen Anfang Januar und Mitte Februar, „damit erreicht man allerdings auch unglaublich viele Leute“. Ein Kraftakt, der sich nachweislich auszahlt. Kasalla zählen (u.a. aufgrund des durchschlagenden Erfolgs ihres allerersten Songs „Pirate“, der zu einem der meistgespielten Songs der Karnevalssession 2011/2012 wurde) nicht nur während des Karnevals zu den meistgebuchten Acts – das komplette Jahr hindurch geben die fünf Musiker im Umkreis von hundert Kilometern jedes Wochenende (ausverkaufte) Konzerte.
Die Fans gingen von Anfang an voll mit und Sänger Bastian wollte schon einschreiten und mit Hinblick auf die Hygieneregeln das Mitsingen untersagen. „Nein Basti, mit Mundschutz darf auch gesungen werden.“, korrigierte Flo. Und Tanzen am Platz ist auch erlaubt!
Volksnah und lustig ging es von einem Stimmungsschlager zum nächsten und das Publikum war textsicher. Da können 400 Fans der Mundarttruppe durchaus einmal mehr Party machen, als mehrere Tausend Konzertbesucher bei anderen Veranstaltungen. Doch trotz ihres Erfolges sind die rheinischen Frohnaturen sehr bodenständig geblieben.
Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht unbedingt Fan dieses Genres bin, musste ich doch zwischendurch die eine oder andere Zuckung in meinen Füßen registrieren. Datt is einfach ansteckend! Schön wars!
Vielen Dank an a.s.s. concerts & PROMOTION für die Akkreditierung.
Weitere Fotos von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.
Line-Up
- Bastian Campmann (Gesang)
- Flo Peil (Gitarre, Gesang)
- Sebastian Wagner (Bass, Gesang)
- Nils Plum (Schlagzeug, Gesang)
- Rene “Ena” Schwiers (Keyboard, Quetsch, Gesang)
Setup
- Immer noch Kasalla
- Alle Jläser huh
- Pirate
- Dat Veedel dat fählt
- Der Ress vun dingem Levve
- Hür niemols op ze singe
- Künning vun Kölle
- Ming Hätz singt immer di leed
- Dausend Leeve
- Fleisch un Bloot
- Bunte Hungk
- Leuchtrakete
- Alle su yeah!
- Pommes un Champagner
- Ich jonn kapott
- Marie
- Kumm mer lääve
- Immer noch do
- Mer sinn uns wider
Zugaben
- Jode alde Zick vun morje
- Stadt met K
- Mer sin Eins
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