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ELECTRIC CALLBOY | TEKKNO World Tour 2023 - LANXESS ARENA KÖLN - 03.03.2023
ELECTRIC CALLBOY | TEKKNO World Tour 2023 - LANXESS ARENA KÖLN - 03.03.2023
ELECTRIC CALLBOY liefern in der ausverkauften LANXESS Arena Köln zwischen Disco-Fox und Metalcore den ultimativen Abriss. FUTURE PALACE und HOLDING ABSENCE überzeugen im Vorprogramm
Bereits vor der Show hatten die Jungs aus Castrop-Rauxel Grund zum Feiern: der Veranstalter meldet mit 9000 Zuschauern ausverkauft, der somit obligatorische LANXESS ARENA-Award, geht an ELECTRIC CALLBOY und unterstreicht die derzeitige Ausnahmestellung der Band, die vor über 13 Jahren auf Stadtfesten und Euro-Paletten erste Gehversuche in Sachen kommerzieller Unterhaltung machte. Die Wenigsten hätten damals wohl vermutet, wie kometenhaft der Aufstieg in schwindelerregende Höhen gelingen würde. Die TEKKNO-Tour, die durch 28 europäische Metropolen führt, ist fast komplett ausverkauft und markiert den bisherigen Karrierehöhepunkt. Nach der Festivalsaison führt der Tourtross dann über Großbritannien, die USA bis hin nach Down Under, ein Parforceritt, der sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange markiert, gerade auch angesichts des heutigen Abends, doch dazu später mehr.
FUTURE PALACE und HOLDING ABSENCE eröffnen prächtig
Der Abend beginnt, wie es sich für eine Party dieser Größenordnung gehört, mit zwei interessanten Einpeitschern. FUTURE PALACE aus Berlin eröffnen den Abend mit einem Mix aus Alternative Rock und Post-Hardcore, der die Fans im Sturm nimmt. Maria Lessing besticht durch guten Cleangesang, der teilweise unvermittelt von harten Growls durchzogen wird. Ein toller Auftritt, der von den Anwesenden entsprechen quittiert wird.
Im Anschluss gibt Sprungwunder Lucas Woodland Kostproben seines Könnens. Neben seinen Gesangsparts gefällt der Frontmann der britischen Post-Hardcore Band HOLDING ABSENCE durch mächtige Sprünge, die ein wenig von der Energie vermitteln, die hier auf die Bühnenbretter gebracht wird. Ein fulminantes Konzert, das allgemeine Zustimmung erfährt.
Vorsicht bei der Abfahrt: ELECTRIC CALLBOY starten den TEKKNO-Train
Wie es sich für eine Produktion dieser Größenordnung gehört, gibt die nun folgende Umbaupause den Blick frei auf eine mächtige LED-Wall, die im weiteren Verlauf des Abends eine tragende Rolle spielen wird. Hier sei bereits angemerkt, dass die Lichttechniker diese Wall perfekt einsetzen und so die Musik stimmig visualisieren, ohne den Hintergrund zu übersteuern. Ein großes Lob an dieser Stelle! Der Countdown zum Start des TEKKNO-Trains wird von den Fans ohrenbetäubend heruntergezählt, der Startschuss fällt in Form einer Konfetti-Kanone, deren Munition noch minutenlang durch die Luft wirbelt und für krasse Lichteffekte sorgt. Im weiteren Verlauf liefern ELECTRIC CALLBOY eine Show ab, die alle Hits der Band wie am Fließband abspult, orchestriert durch perfekt platzierte Lichteffekte der LED-Wall, auf die neben Video-Einspielern und Farbexplosionen ab und an auch die Hauptakteure projiziert werden.
Die Ansagen von Shouter Kevin Ratajczak gehen des Öfteren im Jubel der Menge unter, im Ohr bleibt allerdings die Marschroute des Abends, die da lautet: „Heute wird das Hirn ausgeknipst. Morgen habt ihr frei, also lasst uns heute richtig einen drauf machen“, was an diesem Freitagabend wohl von der überwiegenden Mehrheit des Publikums befolgt wird. ELECTRIC CALLBOY lassen sich zudem auch in Sachen Pyrotechnik nicht lumpen und brennen an diesem Abend nicht nur das sprichwörtliche Feuerwerk ab. Zur Mitte der Show hat Drummer David Friedrich seinen großen Auftritt und hämmert ein mächtiges Solo auf die Felle.
Akustic-Part und goldene Schallplatte
Bei „Fuckboi“ gibt es zudem ein Wiedersehen mit Maria Lessing von FUTURE PALACE, die hier nochmals alle Register ihres Könnens zieht. Aber ELECTRIC CALLBOBOY beherrschen auch die ruhigen Töne, denn neben den High-Energy Songs der Band gefallen auch Disco-Fox Ausflüge bei „Hurrikan“ mit Standard-Tänzern in den eigens dafür organisierten Moshpits, nun als Tanzflächen deklariert. Ein weiteres Highlight ist der Akustic-Part, der mit GEORGE MICHAELs „Careless Whisper“ beginnt und mit dem TAKE THAT Klassiker „ I Want It That Way“ endet. Großes Kino auf rotem Flügel.
Zum krachenden Abschluss gibt es mit „Parasite“ und „MC Thunder“ wieder zwei Nummern der Marke „auf die Zwölf“, die die letzten Einträge der Setlist bilden. Nach minutenlangen Ovationen kommen ELECTRIC CALLBOY für zwei Zugaben zurück. Während der zweiten Zugabe gibt es zudem eine echte Überraschung für die Band, die eine golden Schallplatte für „Hypa Hypa“ entgegennehmen darf. Der Rest ist Tumult und Remmidemmi und zu „Vamos A La Playa“ vom Band genießen ELECTRIC CALLBOY die verdienten Ovationen.
FAZIT: Viel besser kann man das nicht machen. ELECTRIC CALLBOY präsentieren in der ausverkauften LANXESS ARENA eine Show, die ganz nah an der Perfektion ist. Ein Konzertabend, der selbst eingefleischten Fans Facetten einer Band präsentieren konnte, die man so bisher noch nicht gesehen hatte. Wer diese Show noch nicht erlebt hat, sollte versuchen, eines der wenigen Resttickets zu ergattern. Es lohnt sich.