DREAM THEATER liefern in der Mitsubishi Electric Halle eine Show für die Sinne. ARION aus Finnland mit fulminantem Auftritt im Vorprogramm

Eine DREAM THEATER-Show ist immer schon ein Fest für die Sinne gewesen. Der heutige Abend in Düsseldorf bildet hier keine Ausnahme: großzügige Bühnendekoration, Videoeinspieler, die passend zu den Songs für die visuellen Effekte sorgen und ein kristallklarer Sound, der die opulenten Songs der Band perfekt in Szene setzt. Doch bevor es soweit ist, gehört den Finnen von ARION die Bühne.

ARIONs Melodic Metal zündet

Melodic Metal steht auf dem Programm, der in perfekter Manier gespielt für Stimmung in der Halle sorgt. Die 2011 gegründete Kapelle um Gitarrero Iivo Kaipainen und Shouter Lassi Vääränen erlangte 2013 durch ihre Teilnahme am finnischen Vorentscheid des Eurovision Song Contest nationale Berühmtheit. Der damalige Titel „Lost“ fehlt zwar an diesem Abend auf der Setlist, aber dafür gibt es zum Abschluss das Duett „At The Break Of Dawn“ mit Elize Ryd von AMARATHE, deren Vocals allerdings vom Band kommen. Ein starker Auftakt!

DREAM THEATER zeigen sich in Topform

Danach ist es an der Zeit, die Progressive Metal Institution schlechthin auf die Bühne zu bitten. Die in New York beheimateten Musiker betreten nach einem längeren Intro, das mit diversen Videoeinspielern unterstützt wird die Bühne, die anfangs in grünlichen Farbtönen erstrahlt, später aber alle Facetten zeitgenössischer Lichttechnik zeigt. Neben Frontmann James LaBrie greifen John Petrucci (Gitarre), John Myung (Bass), Mike Mangini (Schlagzeug) und Jordan Rudess (Keyboards) zu den Instrumenten.

Die Band, deren Schaffen im vergangenen Jahr mit dem Grammy ausgezeichnet wurde, ist seit ihren Anfängen für komplexe Klangstrukturen bekannt, die an die Musiker gerade bei Liveauftritten enorme Anforderungen stellen. „The Alien“ vom aktuellen Album „A View From The Top Of The World“ als Opener bietet bereits alle Zutaten, die Fans und Kritiker gleichermaßen zu schätzen wissen: wechselnde Tempi, komplizierteste Gitarrensoli und Schlagzeug-Parts, starke Melodien, aufgebrochen durch schwer zugängliche Harmonien, dann wieder strahlende Hooks und magische Ideen, die sich in keine Schublade pressen lassen. Kurzum: Künstlerisch wert- und anspruchsvoll und wahrhaftig keine Mainstream-Kost, was John Petrucci dazu veranlasst, die jungen Fans speziell zu begrüßen, die bei Gründung der Band wahrscheinlich noch nicht einmal geplant waren.

DREAM THEATER: Rotation der Setlist wird gepflegt

Zudem gleicht - wie es bereits seit den Anfängen gepflegter Brauch ist – keine DREAM THEATER-Show der anderen, da die Band eine stetige Rotation der Setlist praktiziert, sehr zur Freude der bereits im vergangenen Jahr anwesenden Fans, die in Oberhausen Hits wie „Pull Me Under“ vermisst hatten, das heute allerdings in voller Schönheit und Länge gespielt wird.

Dazu reihen sich die Songs des aktuellen Albums perfekt in die Dramaturgie des Konzerts ein und untermauern den Anspruch der Band, in Sachen Progressive Metal immer noch das Maß der Dinge zu sein. Als mit „The Count of Tuscany“ vom 2009er Album „Black Cloud & Silver Linings“ der letzte Eintrag der Setlist gespielt ist, verabschieden sich Petrucci & Co. unter lang anhaltendem Applaus von ihren Fans.

FAZIT: DREAM THEATER sind auch im 38. Jahr ihrer Karriere nicht satt und liefern in der Mitsubishi Electric Halle zu Düsseldorf eine berauschende Nacht, die eine weitere Sternstunde der amerikanischen Progressive Metal Institution markiert. ARION im Vorprogramm runden einen tollen Konzertabend ab, von dem man noch lange zehren wird.