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ALTER BRIDGE | Pawns & Kings Tour 2022 - PALLADIUM KÖLN - 30.11.2022
ALTER BRIDGE | Pawns & Kings Tour 2022 - PALLADIUM KÖLN - 30.11.2022
ALTER BRIDGE liefern im ausverkauften Palladium zu Köln eine faszinierende Show. HALESTORM begeistern als Einheizer, ein waschechter Van Halen eröffnet mit MAMMOTH WVH den Abend
Wenn Myles Kennedy und Mark Tremonti nach diversen Soloeskapaden die Lust verspüren unter dem Markennamen ALTER BRIDGE zu neuen Großtaten aufzubrechen, bedeutet das im Regelfall etwas Außergewöhnliches. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die beiden Köpfe der Amerikanischen Rockinstitution sich vor der Veröffentlichung des neuen ALTER BRIDGE Albums in erster Linie auf die Studioaufnahmen fokussierten und alle anderen Aktivitäten musikalischer Art hinten anstellten. Das Ergebnis ist das siebte Studioalbum „Pawns & Kings“, das auf der gleichnamigen Tour standesgemäß präsentiert wird.
Ein waschechter Van Halen auf der Bühne des Palladiums
Bevor es so weit ist, gibt es auf der Bühne einen waschechten Van Halen zu bewundern. Mit MAMMOTH WVH haben ALTER BRIDGE für das Vorprogramm den Sohn des großen Eddie Van Halen verpflichtet, dessen Band nach der ersten Truppe seines Vaters benannt wurde. Wolfgang Van Halen und Mark Tremonti kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit bei TREMONTI, als Wolfgang dort Gitarre spielte. Die Musik von MOMMOTH WVH ist eine Mischung aus Grunge, Hard Rock, Alternative und Metal, das Debütalbum ist nach mehrmaligem Verschieben des Release-Termins seit Mitte 2021 endlich erhältlich und konnte sich direkt in den US-Charts platzieren. Vor dem ersten Ton der Band ist deutlich die Spannung in der Halle zu spüren, die im Laufe des Gigs in tolle Stimmung umschlägt, was an der starken Performance MAMMOTHs liegt. Sollte die Band diese Form konservieren können, sollten in nächster Zeit auch eigene Tourneen in Europa im Bereich des Möglichen sein.
HALESTORM sind zurück von den Toten
„Back From The Dead“ ist nicht nur der Titel des aktuellen Albums der Band, sondern auch der Eindruck, den man gewinnt, wenn man sich den starken Auftritt der Amerikaner anschaut. Das Set wird mit „The Steeple“ und dem Titelsong „Back From The Dead“ als Doppelschlag eröffnet und spätestens nach dieser energiegeladenen Eröffnung ist klar, dass HALESTORM trotz der C-19 bedingten Durststrecke mit einem deutlichen Ausrufezeichen zurück sind. „Rock Show“, die Hymne und das Motto der Band, kommt stärker denn je daher und auch das Schlagzeug-Solo von Arejay, Lzzys „kleinem“ Bruder ist die erneute Demonstration seiner weit über dem Durchschnitt anzusiedelnden Fähigkeiten. „Freak Like Me“, „Wicked Ways“ und „I Miss The Misery“ beenden einen kurzweiligen Gig, der das Palladium restlos begeistern kann.
ALTER BRIDGE mit stimmiger Werkschau
Waren die LED Walls im Hintergrund während der Shows von MAMMOTH WVH und HALESTORM lediglich zur Projektion des jeweiligen Bandlogos im Einsatz, entfalten sie nun ihr volles Potential und liefern die visuelle Unterstützung der ALTER BRIDGE Show. Mal werden hier Cartoon-Szenen eingespielt, mal Zahlenkolonnen, die „Ghost Of Days Gone By“ visualisieren. „Silver Tongue“ vom aktuellen Album eröffnet den Reigen ihrer Werkschau, die einen komplettes Bild des bisherigen Schaffens der Band darstellt. Hier sei angemerkt, dass sich die neuen Songs perfekt in das bisherige Portfolio der Band einreihen, das von radiotauglichen Nummern bis hin zu metallischen Hartkeksen reicht.
Die Mischung macht´s und die stimmt an diesem Abend ausgesprochen gut. Tremonti und Kennedy harmonieren hervorragend, Scott Phillips und Brian Marshall schnüren das rhythmische Korsett der Band in bewährter Manier und ohne Mätzchen im Hintergrund. Mark Tremonti übernimmt bei „Burn It Down“ sogar das Mikrofon, „In Loving Memory“ überzeugt auch in der Akustik-Version, „Blackbird“ vom gleichnamigen Album mit seinem dunklen Riff zeigt die Band von ihrer nachdenklichen Seite, bevor „Wouldn´t You Rather“ vom „Walk The Sky“ Longplayer wieder deutlich härtere Töne anschlägt.
„Isolation“, „Metalingus“ und „Open Your Eyes“ liefern die letzten, fulminanten Einträge der Setlist, die nach vehementer Forderung des Palladium-Publikums um „Pawns & Kings“, sowie das abschließende „Rise Today“ erweitert wird. Danach ist Schluß und ALTER BRIDGE werden noch minutenlang berechtigter Weise gefeiert, was Tremonti, Kennedy, Scott und Phillips sichtlich gefällt.
FAZIT: ALTER BRIDGE bieten im Palladium Köln eine perfekte Show, die dazu angetan ist, den Status der Band als eines der Schwergewichte im Segment des progressiv angehauchten Hard Rocks zu festigen. Ein herausragendes Konzert, das einen tollen Abend beschließt, zu dessen Gelingen die Supports HALESTORM und MAMMOTH WVH einen nicht unerheblichen Anteil beitragen.