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Interview mit The Albion Codex (24.07.2013)

The Albion Codex

Ein kurzes Gespräch mit Bandkopf Paul, garantiert weder bei schwarzem Tee noch Met ...

Ihr seid wie aus dem Nichts auf dem Plan getreten; stellt euch bitte vor.

Richtig, die Band wurde erst im August 2012 gegründet, und der erste Gig fand im Mai 2013 statt, nachdem wir verbissen Songs geschrieben haben. Wir verfügen aber alle über viel Erfahrung aus anderen Umfeldern, unter anderem auch Bands mit Plattenvertrag. Stilistisch wilderten wir dabei in den Bereichen Doom, Prog, Mittelaltermusik, Thrash, Death und weiteren, was uns nun zugute kommt. Davon abgesehen sind wir schlichte Kids aus der Arbeiterklasse in Yorkshire, die Metal lieben und immerzu bessere Musiker werden wollen.

Eure CD ist bei einem Label erschienen, aber nur eine CD-R ...

Die diente nur Promo-Zwecken, das Album wurde ordentlich gepresst, auch wenn Martin jetzt nicht mit Warner Brothers oder Sony gleichzusetzen ist. Bisher können wir nicht klagen.

Wie gestaltet sich eure Beziehung zu Martin Walkyier genau?

Na ja, er ist ausgewiesener Heide, ich auch. Ich lernte ihn bei Auftritten meiner Folk-Band vor einigen Jahren kennen. Wir spielten auch Gigs gemeinsam für die Pagan Federation und ließen Shirts von Martins Firma drucken.

Habt ihr in eurer Nachbarschaft musikalische Vorbilder, und wie läuft Metal generell in eurer Gegend?

Ich halte die Szene hier für relativ gesund. Es gibt Auftrittsmöglichkeiten, und die meisten Bands helfen einander, wo es geht. Als Brüder im Geiste würde ich CONQUEST OF STEEL, ARKHAM WICH und THE PROPHECY nennen. Hier geht so einiges an guter Musik!

Zu euren Texten: "Witch In The Mist" behandelt welchen Vorfall?

Keinen speziellen; es geht vielmehr um alte heidnische Rituale und eine Lektion in Sachen Ehrlichkeit zu dir selbst.

Wie stark identifiziert ihr euch mit eurer näheren Umgebung?

Mich interessiert besonders die Geschichte des Landes. Angetan haben es mir das Mittelalter, Mythen und Legenden aus der frühen englischen Zeit, etwa zu King Arthur, Hexen, Findlingen oder dem Grünen Mann. Dabei bekommt man klasse Ideen für Songtexte, und natürlich dürfen auch die Wikinger nicht fehlen. So sehr ich das politische Zeitgeschehen verachte, so sehr liebe ich auch dieses uralte Land mit seiner Historie und seinem Erzählungsschatz. Albion ist der älteste bekannte Name für diese Gegend, und ich habe das Gefühl, dass wir mit der Band dazu beitragen, Traditionen am Leben zu halten.

Bist du eigentlich ein Kontrollfreak, weil du alles allein erledigst, vom Songwriting bis zu den Texten?

Das liegt bei diesem Album daran, dass beides schon stand, bevor ich die Band zusammenstellte, was vor allem deshalb geschah, weil ich live spielen möchte. Jeder darf sich jetzt mit einbringen, was man in den neuen Stücken auch hören wird.

Welchen der unzähligen Schwertschwinger in Literatur, Popkultur und Geschichte meint ihr mit "Swordwielder"?

Hier geht es um zwei gefallene Sachsenkrieger und den Zorn ihrer Götter gegen jeden, der ihre Gräber schänden will. Inspiriert wurde ich dazu, als ein Freund erzählte, dass sie beim Ausgraben eines Fundaments für einen neuen Stand auf dem örtlichen Marktplatz Knochen gefunden hatten.

Werdet ihr Growls, Synthesizer und so weiter auch in Zukunft verwenden, ja vielleicht sogar ausbauen?

Wir halten uns nicht für eine typische Epic-Band, sondern bezeichnen uns selbst gerne als Progressive Doom. Generell sind Stilschubladen aber nichts für uns. Es gibt keine Regeln in unserer Musik, und schon gar nicht komponieren wir, indem wir mit einem Auge auf irgendwelche Szenen schielen.

Was fasziniert heutzutage immer noch an Robert E. Howards Geschichten?

Er liegt mir besonders am Herzen, weil ich wie gesagt Geschichte und Mythologie schätze. Darauf beruhen seine Werke, wobei er Charaktere aus der Zeit der Sachsen und Kelten erschuf, genauso wie solche aus Atlantis und Lemurien. Ich lasse mich gerne in seine Texte fallen, aber es ist nicht so, dass irgendeine tiefere Botschaft darin relevant fürs Jahr 2013 wäre.

Was ist für euch relevant in diese Jahr und darüber hinaus?

Wir bemühen uns, unser Profil deutlicher herauszuzeichnen als Band, größere Konzerte zu geben und dabei im Ausland aufzutreten, sodass unsere Fan-Basis wächst. Momentan promoten wir "Summon The Ancients" und spielen bereits Stücke fürs nächste Album ein, das bis zum Jahresende erscheinen soll.

Wir sind gespannt - vielen Dank!

Andreas Schiffmann (Info)
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