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Interview mit Dunbarrow (29.10.2012)

Dunbarrow

Nun, nachdem der Rezensent die Norweger DUNBARROW kurzerhand nach Schweden umgesiedelt hat, bekennt er sich schuldig und gestattet ihr ein Forum. Richard beantwortet unsere bescheidenen Fragen zum nächsten heißen Retro-Shit. (Foto: Vegard Ekberg)

Wie seid ihr Jungs zur Musik gekommen?

Wir spielen schon zusammen, seitdem wir gemeinsam auf eine höhere Schule gingen. Wir haben den gleichen Geschmack und ähnliche Vorstellungen von der Musikrichtung, die wir spielen wollen. Es war wohl Glück, dass wir einander gefunden haben, und so früh obendrein. Schließlich kennt man viele Leute, die erst in zahlreichen Bands spielen müssen, bis sie die richtigen Leute finden, falls überhaupt.

Und warum ausgerechnet diese Musik?

Wir alle lieben Sabbath, Pentagram und Deep Purple, also war klar, wie wir zu klingen haben, aber als wir die erste Witchcraft hörten, hat uns das immens beeindruckt, also orientierten wir uns an ihnen.

Was hebt euch von all den Schweden ab, die gerade mit solcher Musik für Furore sorgen?

Erstens, dass wir aus Norwegen sind, auch wenn wir uns von ihnen inspirieren lassen. Wir werden uns mit der Zeit davon emanzipieren müssen, klar, und dies wird man schon auf unserem nächsten Demo hören, das im Januar 2013 fertig ist.

Sind schon Labels hellhörig geworden?

Bislang hatten wir noch mit keiner Firma Kontakt, aber mit dem nächsten Demo, das unsere Essenz einfängt, wird hoffentlich jemand aufmerksam.

Handelt "Winter's Womb" schlichtweg von jemandem, der sich in einer harschen Umgebung behaupten muss?

Ja, mehr oder weniger, aber diese Umgebung kann auch einfach nur dein eigener Geist sein; selbst am schönsten Ort können dich Depressionen fertig machen.

„Red Mountain“ liest sich ein wenig wie Fantasy ...

Tatsächlich haben wir uns da von einem alten Computerspiel beflügeln lassen. Dieser rote Berg ist ein Vulkan, der ausbricht, wenn die alten Götter an Macht einbüßen. Ich versuchte, einen Bezug zur Religion heutzutage herzustellen, und zu den Menschen, die frustriert darüber sind, dass die Kirche Bockmist verzapft.

Ihr habt ein nettes Video zum Opener des Demos herausgebracht. Legt ihr viel Wert auf visuelle Präsenz?

Jawohl, das tun wir. Wir möchten, dass die Leute uns kennenlernen. Vieles davon wurde schlicht mit Kenneths Handy aufgenommen. Er filmt ständig irgendetwas, weshalb man ihn auch fast nie in den Clips sieht, und natürlich sind wir auch auf den gängigen Sozialplattformen unterwegs, um eine Verbindung zu potenziellen Hörern aufzubauen.

Ist „In The Shadow Of A Misty Haze“ ein üblicher Stoner-Außenseiter-Song oder mehr?

Nein, genau das. Der Text beruft sich auf das Kinderbuch "Ferdinand der Stier". Der Hauptcharakter fläzt sich unter einer hohen Korkeiche, riecht an Blumen und so weiter. Es geht darum, sich vom steten Trott und jeglichen Erwartungen zu befreien: Werft euer Handy in den Müll! Abgesehen davon, dass ich die Texte den Riffs anpasse, habe ich kein bestimmtes Rezept beim Komponieren. Alles von tiefsinnig bis kitschig ist erlaubt, solange es passt.

Wie plant ihr langfristig?

Unser nächstes Ziel ist logischerweise ein vollständiges Album. Davon abgesehen denken wir nicht sonderlich weit. Wir nehmen was kommt, und stecken unsere Leidenschaft in die Band. Es tut gut zu merken, dass wir uns weiterentwickeln, was man ja schon im neuen Stück "You Knew I Was A Snake" erkennt. Das liegt auch nahe, weil der alte Kram teilweise zwei Jahre auf dem Buckel hat.

Woher kommt euer Bandname?

"Dun" ist ein altes Wort für Festung, ich glaube aus dem Irischen oder Altenglischen. "Barrow" steht für Grabhügel, also ist ein "dunbarrow" eine Burg auf einer Anhöhe oder einem alten Kelten- beziehungsweise Druidengrab, irgendso ein mystischer Kram halt. Dazu gibt es diese Textzeilen: "Upon a hill in withered stone, a weathered keep stands dark and cold. In Dunbarrow, where evil nest, accursed soil will lend no rest."

Na dann ... vielen Dank und bis demnächst!

Andreas Schiffmann (Info)
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