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Romanovská, Tichy, Hruby: Romanovská, Tichy, Hruby (Review)

Artist:

Romanovská, Tichy, Hruby

Romanovská, Tichy, Hruby: Romanovská, Tichy, Hruby
Album:

Romanovská, Tichy, Hruby

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz

Label: Hevhetia
Spieldauer: 55:21
Erschienen: 03.08.2018
Website: [Link]

Osteuropa trifft auf Fernost: Dieses tschechische Trio nähert sich asiatischen Musiktraditionen rein instrumental und mit dezidiertem Jazz-Background an, vorwärtsgetrieben von Anna Romanovská an Geige und japanischer Koto. Gemeinsam mit Kontrabassist Petr Tichý, einem Meister des spielerischen Understatement, der in just den richtigen Momenten virtuose Raffinesse bezeugt, sowie Klarinettist und Tenorsaxonist Michal Hrubý lässt die hauptberufliche Musiklehrerin abstrakte Kammermusik mit nipponscher Klangästhetik zu einem meditativen Ganzen verschmelzen.

Die Mittdreißigerin und ihre jeweils rund zehn Jahre älteren Gefährten bieten ausschließlich selbst geschriebene Stücke, recht klar strukturiert und dennoch nicht ohne Stegreif-Momente, die von fast blindem Verständnis zwischen den Beteiligten zeugen. Trotz fehlender Schlaginstrumente ist das Album eine außergewöhnlich rhythmische Angelegenheit, gerade aufgrund des oft perkussiven Einsatzes des Kontrabasses.

Tichý (u.a. auch Floex) wandelt als ehemaliger Schüler des großen Miroslav Vitouš traumhaft sicher zwischen den Melodien und legt sozusagen ein Fundament aus, auf dem Hrubý, der aus reicher Erfahrung in mehreren Bandkonstellationen schöpft, den Einfällen der scheinbar wankelmütigen Streicherin Struktur verleiht. Dies geschieht mit einer Leichtigkeit und auf derart prägnante Weise, dass man das Zusammenwirken aller Beteiligten wahrlich dreidimensional nennen kann.

Sie musizieren wie drei schon lange miteinander befreundete Seelen - zwischendurch lässt sich einer der Männer sogar zu wörtlichen Bemerkungen hinreißen - und machen finden in den drei 'Impro'-Tracks den endgültigen Kitt für ihre Bindung. Als Ganzes wirkt der Longplayer weniger wie eine Reihung loser Spontankonstrukte als in sich geschlossen. Das Material vermittelt ein einheitliches Klangbild, auch dank der sehr gut "aufgeräumten" Produktion, und sei jedem Freund intimer Musikerkonstellationen ans Herz gelegt.

FAZIT: Exotik und Vertrautes, ambivalente Stimmungen und Erhabenheit im Sanftmütigen zeichnen Romanovskás, Tichý und Hrubýs gelungenes musikalisches Experiment aus. Die harmonisch spannende Mischung gewinnt ihren Reiz aus einer nichts weniger kuriosen Besetzung und der kompakten Ordnung, in die scheinbar dahingeworfene Ideen gebracht werden. Das ist Jazz, ohne sich danach anzuhören, und zwingt bis zum letzten Ton zum Mitfiebern.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3523x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Ach kocoure kocoure
  • Ladení I
  • Mo?e snehu
  • Impro I
  • Impro II
  • Impro III

Besetzung:

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Interviews:
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