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Fragments Of Unbecoming: Perdition Portal (Review)

Artist:

Fragments Of Unbecoming

Fragments Of Unbecoming: Perdition Portal
Album:

Perdition Portal

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Swedish Styled Death Metal

Label: Apostasy Records
Spieldauer: 44:13
Erschienen: 18.05.2018
Website: [Link]

Ähnlich wie ihre unlängst überraschend stark auftrumpfenden Label Mates Night in Gales haben sich auch FRAGMENTS OF UNBECOMING einige Jahre Zeit gelassen, um ein neues Album zu schmieden. Doch anders als die Malocher vom Nordwestrand des Ruhrpotts, die kürzlich mit "The Last Sunsets" personell wie praktisch an ihre Frühwerke anknüpften, übt sich das Quintett aus Laudenbach in der konsequenten Ausgestaltung einer Finsternis, die dem melodischen Death Metal hörenswerten Tiefgang verleiht – ohne ihm einen Gran an Schädel-spaltender Kraft zu rauben.

Um etwaige Zweifel gleich auszuräumen: "Perdition Portal" ist DAS Album für Fans des melodischen Death Metals schwedischer Prägung, Punkt. Auch nach rund 20 Hördurchgängen kann ich kaum glauben, wie brutal zwingend die Band ihre Lieder darbietet: Jedes noch so kleine Detail auf "Perdition Portal" wird absolut entschlossen in Szene gesetzt, nichts bleibt dem Zufall überlassen, halbgare Passagen im Sinne von "ja, das könnte wohl an dieser Stelle ganz gut passen" gibt es nicht – was nicht knallt, wurde offenbar gleich wieder aussortiert.
Als breitbeinig lässt sich der Sound wohl am besten beschreiben, und allein die Klangfarben der Gitarren gereichen zur Freude – so, und wirklich genau so sollte diese Form von Metal klingen: abgründig, erhaben und auf eigene, nicht kitschige Weise schön. Hätte, wäre, könnte… doch so unglaublich es heute auch klingen mag: Die frühen In Flames (minus eine Prise Folk, plus eine Prise Dunkelheit) zeichnete eine ähnliche Klasse aus. Die Wucht, mit der sich FRAGMENTS OF UNBECOMING in ihre Songs hineinwerfen, ist beispielhaft, und sollte Schule machen: Lieber mal ein paar Jahre im stillen (?) Kämmerlein die Kompositionen ausfeilen und dann mit Karacho auf die Menschheit loslassen, anstatt Alben als Pflichtübung in kürzeren Abständen zu veröffentlichen.
Apropos stilles Kämmerlein: "Treacherous Grounds" wird manchem, der Dissection und Edge of Sanity eine Träne nachweint, das Wasser in die Augen schießen lassen, und zwar ohne sich in seichter Sentimentalität zu verlieren; auch hier ist das Gegenteil der Fall: Der Song brettert brutal. "Perdition Portal" schöpft zudem im bemerkenswerten Maße aus dem traditionellen Metal, hält einige versöhnlich klingende Passagen bereit, gleichfalls ohne jegliches seichte Moment. Die dichten Gesangsarrangements spiegeln wohl den Spaß an der Freude, den Hörern fast unablässig die volle Breitseite um die Ohren zu hauen. Details wie die dämmrigen Gitarrenakkorde zu Beginn des programmatisch betitelten „All Light Swallowed“ dürfen als sprichwörtliches Sahnehäubchen gelten.

FAZIT: Die Ära der herausragenden Klassiker-Alben im Death Metal mag seit geraumer Weile vorüber sein; nicht zuletzt, weil es doch einige Bands gibt, die sehr gute Aufnahmen abliefern, in die viel Schweiß und Herzblut geflossen ist. FRAGMENTS OF UNBECOMING gelingt es mit „Perdition Portal“, sich auf diesem hohen Niveau ab- und noch mal eins draufzusetzen. Klassiker-Status wird die Scheibe wahrscheinlich nicht erlangen, doch in punkto Schwedentod aus deutscher Produktion führt kein Weg an den Jungs vorbei, die einen ernsten Kandidaten für das Genre-Album des Jahres ins Rennen schicken.

Thor Joakimsson (Info) (Review 4143x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Dismal
  • Towards the Leaden Sky
  • Golgotha
  • Shadowfathers
  • Perdition Portal
  • Treacherous Grounds
  • Abyssphere
  • All Light Swallowed
  • Morbid Divinity
  • Calamity Choir

Besetzung:

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