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Monsternaut: Monsternaut (Review)

Artist:

Monsternaut

Monsternaut: Monsternaut
Album:

Monsternaut

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Stoner Rock

Label: Heavy Psych/Cargo
Spieldauer: 34:59
Erschienen: 07.10.2016
Website: [Link]

Schritte. Jemand holt etwas Schleimiges von ziemlich tief unten in seiner Kehle hervor und schleudert es kraftvoll auf den Boden. Ein Motor (ein richtiger Motor, keine Nähmaschine) wird angeworfen und es geht los! I‘M ON A HIGHWAY TO – Kerava…
Stoner-Rock aus der heißen, sonnenverbrannten Wüste von – Finnland…

MONSTERNAUT nennt sich dieses Trio und hat sich Stoner-Rock‘n‘Roll im FU MANCHU-Style auf die Fahnen geschrieben. Ihre neue „erste“ Platte ist eigentlich ein alter Hut: Sie setzt sich aus den Aufnahmen von zwei Recording-Sessions zusammen, die erste war 2012, die zweite 2014.

Los geht‘s mit „Dog Town“, auf tief gestimmten, wummernden, sägenden Riffs, die tatsächlich an einen leistungsstarken Motor erinnern, gibt Tuomas Heiskanen seinen zwar nicht besonders virtuosen, aber kraftvollen rhythmischen Gesang zum Besten.
Nur wenige Sekunden nachdem das CD-Player-Display von 1 auf 2 umgeschaltet hat, offenbart sich, dass sich die fröhlichen Finnen nicht nur vom Sound von FU MANCHU haben inspirieren lassen, sondern auch deren (vor allem auf den letzten Alben deutlich spürbare) größte Schwäche: Es klingt alles sehr ähnlich. Und wer meint, das gehöre in diesem Genre nun mal so, sollte zusammen mit KYUSS dem „Sky Valley“ dringend mal einen Besuch abstatten.

Die genannte Schwäche kann aber auch eine Stärke sein: Wenn es keine allzu deutlichen Unterschiede unter den Songs gib und alle einen gewissen Qualitätsstandard erfüllen, kann das Ganze trotzdem ein gutes Album sein. Weil das bei „Monsternaut“ der Fall ist, bleibt einem nur, aus dieser nicht mal besonders langen Uptempo-Stoner-Spritztour ein paar Titel herauszugreifen, die besonders gelungen sind.

„Mountain Doom“ bringt das beschriebene, vor allem in der ersten Albumhälfte kaum alternierende Konzept auf den (Höhe-) Punkt: Sandige Riffs, ein pumpender Drumbeat, eine eingängig groovende Hook, die schwer aus dem Kopf zu bekommen ist, ob man will oder nicht. Das ganze noch gewürzt mit einem vernebelten Gitarrensolo, was will man mehr?

„Black Horizon“ fährt das Tempo ziemlich herunter, Gitarrensound, so tief und massiv, dass einem der Kiefer wackelt, wälzt sich zähflüssig aus den Lautsprechern, ohne dabei an geschmeidiger Lässigkeit zu verlieren. Perfekt zum Slo-Mo-Headbangen.

„Mexico“ ist der Track, der am meisten vom Schema abweicht. Wie ein psychedlischer Vulkan spuckt er langsame verdrogte Riffs und verzerrten Gesang aus, nimmt mit einem Solo Fahrt auf, nur, um sie dann wieder zu verlieren und sich schließlich in spacigen Effekten aufzulösen. Man muss wirklich nicht stoned sein, um sich davon entrücken zu lassen.

FAZIT: MONSTERNAUT haben und machen Spaß. Die Band präsentiert ein durchgehend solides Album und zeigt an einigen Stellen, dass sie durchaus das Zeug zu mehr hat: Stoner-Rock aus Finnland – Why fucking not?!

P.S.: Laut eigener Aussage sind MONSTERNAUT auch schon mit neuem Material aufnahmebereit, also: Album kaufen, damit sie ihre Ideen umsetzen können!

Tobias Jehle (Info) (Review 3350x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Dog Town
  • Back For More
  • Mountain Doom
  • Caravan
  • Black Horizon
  • Volcanos
  • Mean Machine
  • Mexico
  • Dragons

Besetzung:

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