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Shumaun: Shumaun (Review)

Artist:

Shumaun

Shumaun: Shumaun
Album:

Shumaun

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Eigenpressung/Just For Kicks Music
Spieldauer: 70:15
Erschienen: 04.12.2015
Website: [Link]

Von der göttlichen Iris zum Suman, was in Sanskrit grob übersetzt „wohlgesonnen“ bedeutet. Farhad Hossein hat sich nicht allzu weit von seiner ehemaligen Band IRIS DIVINE (an deren offiziellem Debüt „Karma Sown“ der Gitarrist, Keyboarder und Sänger nicht mehr beteiligt war) weg bewegt, auch musikalisch nicht. SHUMAUN, zwar im Progressiven Metal zu verorten, drehen die Härteschraube einen Tick zurück, sind stilistisch dafür offener als Hosseins ehemalige Combo.

Das macht selbst vor schmetterndem 80er-Jahre-Power-Rock nicht Halt („Keep It Together“), was zwar ziemlich geschmacksverwirrt wirkt, tatsächlich aber sehr spaßig ist. Vor allem weil als Ausgleich zu schwächeren Momenten immer wieder spannende, überraschende Breaks und Ideen hervorgezaubert werden. Ob ein folkiges Intro im ansonsten straight stampfenden „You And I Will Change The World“, frickelige Bass- und abenteuerliche Drumfiguren („A New Revolution“) oder gar ein kleiner Grunge-Schimmer im Stachelschwein-Baum („The Drop“), SHUMAUN fühlen sich mit allem wohl, strapazieren diese Ausflüge aber nicht über. Baden lieber im melodischen Rock bei angezogener Handbremse. Die in heißer Luft geschmiedete Powerballade „When It’s Our Turn“ ist ein Tränendrücker erster Güte, zwischen Peinlichkeit, Parodie und prunkvoller Pracht.

Ab „The Drop“ kommt noch ein deftiger Schub New Art Rock/symphonischer Prog hinzu, es wird mit orientalischen Musikformen gespielt („Sunrise At Midnight“, „The Dream Of The Sleeper“), die BEATLES schauen kurz vorbei („Floods“) und Hossein zeigt, dass er nicht bloß ein formidabler, unangestrengter Metal-Shouter sondern ein wandlungsfähiger Sänger ist. Übers Handwerkliche gibt es eh nichts zu meckern, sowohl Freunde (härterer) Gitarrenklänge wie einprägsamen Tasteneinsatzes kommen auf ihre Kosten. Bassist Jose Mora macht öfters gekonnt auf sich aufmerksam, die Position an den Fellen ist gleich vierfach besetzt. Was für etwas Uneinheitlichkeit, und angesichts des eher ausladenden melodischen Materials, mitunter allzu heftig knüppelnden Kloppereien sorgt, an anderen und weit mehr Stellen („The Dream Of The Sleeper“) allerdings ausgefeilt und songdienlich ist.

Begonnen wurde das Album mit Tanvir Tomal, auch ein ehemaliges IRIS DIVENE-Mitglied, der aber während der Aufnahmen ausschied. Bekanntester Drummer des einspringenden Trios dürfte Mark Zonder (FATES WARNING, WARLORD, TEN) sein.

FAZIT: Nach einigen Demos mit Projekt-Charakter, erscheint SHUMAUNs über siebzigminütiges Debüt im Bandkontext. Was zunächst etwas unspektakulär beginnt, wächst sich zu einem höchst spannenden, abwechslungsreichen Album mit unterschiedlichen Einflüssen aus, die von vorzüglichen Musikern zu einem eigenständigen und verbindlichen Gesamtsound gebündelt werden.

Jochen König (Info) (Review 3400x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • A New Revolution
  • Miracles of Yesterday
  • You and I Will Change the World
  • Keep it Together
  • We Always Disappear
  • When It’s Our Turn
  • The Drop
  • Ambrosia
  • Floods
  • Sunrise at Midnight
  • The Dream of the Sleeper
  • Numbers

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Torsten Holz
gepostet am: 31.12.2015

"was in Sanskrit grob übersetzt „wohlgesonnen“ bedeutet."

Nein, wohlgesinnt wäre richtig!
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 07.01.2016

"Beide Varianten, "wohlgesinnt" und "wohl­geson­nen", sind heute kor­rek­tes Deutsch, weil sie von Deutsch­spre­chern ver­wen­det und ver­stan­den werden, ohne Jar­gon (Sozio­lekt) einer Spre­cher­gruppe zu sein." (Ausfühlrliche Begründung u.a. bei belleslettres nachzulesen).

"Wohlgesinnt" ist die historisch korrekte Bedeutung, mit "wohlgesonnen" kann man sich in der Gegenwart auch wohlfühlen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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