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Klaus Schulze: La Vie Electronique 13 (Review)

Artist:

Klaus Schulze

Klaus Schulze: La Vie Electronique 13
Album:

La Vie Electronique 13

Medium: CD
Stil:

Electronica

Label: MIG Music
Spieldauer: CD1: 78:40 / CD2: 75:53 / CD3: 79:13
Erschienen: 26.04.2013
Website: [Link]

Veröffentlichungen in schöner Halbjahres-Regelmäßigkeit, KLAUS SCHULZE, Runde 13. Oh Wunder: Er steht noch, sogar mehr, er bewegt sich behände und das bei drei CDs pro Paket.

Die auf „La Vie Electronique 13“ versammelten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1993. Drei lange Opi (ich weiß, das ist nicht der wahre Plural von „Opus“, gefällt mir aber noch besser als „Opusse“, was allerdings schon hinter „Opussies“ zurückbleibt. Richtig wäre "Opera", was eigentlich klasse zum vorliegenden Album passt. Ich bleibe trotzdem beim "Opi") zieren die jeweiligen CDs. Nummer eins „Machine De Plaisier“ wurde wie „The Music Box“ (zu finden auf 12“) für die Guttempler aufgenommen; „Arthur Stanley Jefferson“ (besser bekannt als Stan „Das ist ja eine schöne Suppe, die du mir da wieder eingebrockt hast“ Laurel) gehört eine Stunde des nächsten Silberlings und wird ergänzt um das halbminütige „Tag des offenen Denkmals", den weit längeren „Himmel und Erde“-Remix und das fast zehnminütige „Vas Insigne Electionis“. Den Abschluss bildet die Ode an die geliehene Zeit, „Borrowed Time“. Ursprünglich geplant als Soundtrack des Films „Living On Borrowed Time“, finden sich am Ende nur wenige Minuten von KLAUS SCHULZEs Musik im fertigen Film.

Wir befinden uns immer noch in der opulenten Phase des Berliner Musikers. Weite Melodiebögen werden gesponnen, es wabert, pluckert und zischt gelegentlich; verfremdete, elektronische Stimmen sorgen erneut für Opern-Atmosphäre. Aber solch einer Aufführung in die gelegentlich der Blitz einschlägt. Am Elegischsten kommt dabei „Machine De Plaisir“ daher, dem Arbeitstitel „Meditation 2“ entsprechend. Langweilig wird es – wie auf den restlichen CDs – nie, bereits hier spielt die rhythmische Komponente, wenn auch sehr getragen, eine große Rolle. Es passiert viel, auf der Stelle tritt die Musik selten, wenn es mal ruhiger zugeht, ziehen von irgendwoher Verfremdungseffekte oder nachgebildete Naturgeräusche ihre Bahn. Obwohl durchaus meditativ sind die knapp 80 Minuten alles andere als eine Einschlafhilfe. SCHULZE gelingt es Spannung zu erzeugen und vor allem – zu halten.

Im Folgenden nehmen Rhythmik, Tempo und Opulenz zu. Das erreicht geradezu jene olympischen Berggipfel, auf denen sich VANGELIS gerne tummelt. Trotz des ganzen Pomps und Aufwands wird es nie zu getragen und beschaulich. KLAUS SCHULZE vermeidet anschmiegsamen Kuschel-New-Age ebenso wie allzu verstörende Abstraktionen. Trotz gelegentlichen Herumspringens behalten die langen Tracks ihre Geschlossenheit. Das ist ein ganzes Stück entfernt vom sanft fließenden, sachte auf- und abschwellenden Gleiten durch’s tiefe Tal der Traumhexen, das SCHULZE in den letzten Jahren mit LISA GERRARD oder auch allein gerne betreibt.

FAZIT: „La Vie Electronique 13“ schließt nahtlos an den Vorgänger an, den ich als „eines der Highlights der gesamten Reihe“ bezeichnete. Gilt tatsächlich auch für die (erste) 2013er Ausgabe der musikalischen Biographie KLAUS SCHULZEs. Eigentlich sollte man meinen, irgendwann hätte man sich sattgehört an dieser elektronischen Klangreise von langer Dauer. Doch tatsächlich gelingen SCHULZE noch Überraschungen, es müssen ja nicht immer große sein. Der gesamte Output ist, bis auf wenige Ausnahmen, nicht nur musikhistorisch sondern auch im Hörraum äußerst reizvoll.

Jochen König (Info) (Review 6419x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • CD 1:
  • Machine De Plaisir
  • CD 2:
  • Tag des offenen Denkmals
  • Himmel und Erde (Remix)
  • Vas Insigne Electionis
  • Arthur Stanley Jefferson
  • CD3:
  • Borrowed Time

Besetzung:

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